Zum Ende der Karnevalszeit melden sich auch die Politiker zu Wort. In mehreren Bundesländern laden sie zum politischen Aschermittwoch. Die wichtigsten Reden hier im Liveblog.
Das Wichtigste im Überblick
Ob Karneval, Fastnacht oder Fasching: Bei den Sitzungen und Umzügen der Vereine wird die Politik und die Amtsträger mit humorvoller Kritik bedacht. Zum Ende der Karnevalszeit dreht sich das Blatt und die Parteien selbst laden in mehreren Bundesländern zum politischen Aschermittwoch ein. In diesem Jahr dürften dabei die bevorstehende Europawahl, die Arbeit der Ampel-Regierung und der Umgang mit der AfD im Fokus stehen.
Verfolgen Sie die Reden von Spitzenpolitikern aus CSU, CDU, Freien Wählern, SPD, Grünen, FDP und Linken, sowie AfD und dieses Jahr zum ersten Mal von der neu gegründeten Partei Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) im Liveblog:
Vertreter aller Parteien dabei
9.30 Uhr: Als Hauptredner in Bayern werden neben CSU-Chef Markus Söder (Passau) auch Freie-Wähler-Chef Hubert Aiwanger (Deggendorf), SPD-Chef Lars Klingbeil (Vilshofen), Grünen-Chef Omid Nouripour (Landshut) und FDP-Europa-Spitzenkandidatin Marie-Agnes Strack-Zimmermann (Landshut) erwartet. Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Hendrik Wüst spricht vor CDU-Parteifreunden in Lennestadt im Sauerland, Parteichef Friedrich Merz abends in Apolda in Thüringen.
Erstmals beteiligt sich auch die neu gegründete Partei Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) am Aschermittwoch, sie schickt ihre Vorsitzende und Namensgeberin ins Rennen. Die Linke ist unter anderem mit Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Tiefenbach) dabei und die AfD lädt wie immer nach Osterhofen.
Politischer Aschermittwoch hat lange Geschichte
9 Uhr: Der politische Aschermittwoch hat in Bayern eine lange Tradition. Schon in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts hatten sich in Vilshofen an diesem Tag die Bauern zum Viehmarkt getroffen. Dabei feilschten sie nicht nur um Tierpreise, sondern nahmen beim Bier auch die königlich-bayerische Regierung ins Visier. 1919 lud der bayerische Bauernbund anlässlich des Viehmarkts dann erstmals zu einer Kundgebung – das Politspektakel war geboren.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der politische Aschermittwoch von der Bayernpartei wiederbelebt, die ihre Veranstaltung zu deftigen Angriffen auf die CSU nutzte. Die Christsozialen stiegen wenig später in die Tradition ein. Heute ist der Aschermittwoch ein mediales Politspektakel, das keine Partei auslassen kann.