Der britische Millionär Colin Armstrong wurde von der Polizei gerettet, nachdem er in Ecuador entführt wurde. Neun Verdächtige wurden verhaftet.
Ein in Ecuador entführter Geschäftsmann ist am Mittwoch befreit worden. Der 78-jährige Colin Armstrong, ein ehemaliger Honorarkonsul Großbritanniens in Ecuador, war laut Berichten mehrerer britischer Medien am vergangenen Samstagmorgen auf seiner Ranch in Baba, einer Kleinstadt in der Provinz Los Ríos, entführt worden. Die 15 mutmaßlichen Entführer hätten sich als Polizisten verkleidet, hieß es.
Ecuadors Polizeichef, Cesar Augusto Zapata, bestätigte die erfolgreiche Rettung von Colin Armstrong und informierte über die Verhaftung von neun Tatverdächtigen. „Unsere Einheiten haben den Bürger Colin A. befreit, der vor einigen Tagen in Los Ríos entführt wurde. Momentan ist er in Sicherheit und gesund“, schrieb Zapata auf X, ehemals Twitter.
Die Entführung des britischen Millionärs führte zu einer großangelegten Polizeiuntersuchung, an der auch der britische Geheimdienst beteiligt war. Sein Sohn Nick, der das Familienanwesen in der britischen Grafschaft North Yorkshire verwaltet, reiste nach Angaben der Boulevardzeitung „The Sun“ nach Ecuador, um an der Suchaktion teilzunehmen. Die Entführung wurde laut ecuadorianischer Polizei in der Nähe der Provinz Manabi, nicht weit vom Entführungsort Los Ríos, beendet. Derzeit laufen die Ermittlungen zum Hintergrund der Entführung und zum Motiv der Täter weiter.
Für Verdienste ausgezeichnet
Vor Armostrings Rettung hatte das britische Außenministerium nach Angaben des Senders BBC bestätigt, in Kontakt mit den ecuadorianischen Behörden zu stehen und die Familie zu unterstützen.
Armstrong war früher Leiter der britischen Konsularvertretung in Guayaquil, der größten Stadt Ecuadors. Seine ehrenamtliche Tätigkeit dort umfasste die Unterstützung britischer Interessen und die Hilfeleistung für britische Staatsangehörige in Notfällen. Für seine Verdienste wurde er 2011 in Großbritannien mit einer Ehrung der verstorbenen Königin Elisabeth ausgezeichnet.
Die Zahl der Raubüberfälle und Entführungen zur Lösegelderpressung sind in Teilen Ecuadors, einschließlich Guayaquil und Umgebung, gestiegen. Die meisten Gewalttaten werden im südamerikanischen Land dem zunehmenden Einfluss lokaler Banden zugeschrieben. Diese arbeiten mit rivalisierenden mexikanischen Drogenkartellen zusammen.