Laut einem Video in den sozialen Medien soll zwei Handwerkern der Zutritt zur Messe verwehrt worden sein. Der Grund: Sie hätten im Gelände demonstrieren können.

Wirbel um die Handwerksmesse in München: Einige Handwerker sollen angeblich keinen Zugang ins Messegebäude gehabt haben – trotz gültiger Tickets. So lautet der Vorwurf, den zwei Männer mittleren Alters in einem Video auf den sozialen Netzwerken verbreiten.

Bündnis „Hand in Hand für unser Land“ rief zur Demonstration auf

Mitglieder des Bündnisses hatten am Dienstagabend, einen Tag vor Messebeginn, in den sozialen Netzwerken zur Demonstration aufgerufen. Am ersten Messetag wollten sie Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne), der als Gast auf der Internationalen Handwerksmesse (IHM) geladen war, auf diese Weise zum Dialog bringen. Mit etlichen Fahrzeugen waren die rund 40 Demonstranten laut Gassauer dann am Mittwochvormittag tatsächlich auf dem Außengelände der Messe versammelt – Habeck bekamen sie so aber nicht zu Gesicht.

Als Privatpersonen hätten die Demonstranten Zutritt gehabt

Schließlich wollten einige Demonstranten laut Video die Messe besuchen, für die sie nach eigenen Angaben Gratistickets hatten. Nina Gassauer, Sprecherin der IHM, bestätigt das t-online: „Jeder Aussteller hat die Möglichkeit, Besucher kostenlos einzuladen.“ Was sie allerdings dementiert: den Vorwurf, dass Handwerker nicht in die Handwerksmesse gelassen würden, wie es in dem Video heißt.

Gerade am Eröffnungstag der Messe am Mittwoch habe man Zehntausende Besucher hineingelassen, sagt Gassauer t-online, darunter logischerweise viele Handwerker. „Die Demonstranten waren vierzig.“ Es stimme nicht, dass man einigen Handwerkern grundlos den Zutritt verwehrt habe. „Ich habe den Demonstranten lediglich gesagt, dass Sie zum Demonstrieren nicht in die Halle kommen“, sagt Gassauer. Hätten diese im Voraus nicht so eindeutig klargemacht, auf der Messe demonstrieren zu wollen, hätten sie laut Sprecherin auch Zutritt gehabt. „Als Privatpersonen eben.“

Laut der Sprecherin der IHM erzeugen die Aussagen der beiden Männer auf dem Video ein falsches Bild. „Dieses Video löst eine unverhältnismäßige große Welle aus“, sagt Gassauer t-online. „Solche falschen Botschaften schüren ungerechtfertigt Hass“, sagt die Sprecherin.

Polizeiaufgebot habe nichts mit den Demonstranten zu tun

In einem zweiten Video kursierte ein weiterer Vorwurf: Polizisten sollen die Eingangstüren der Messe abgeriegelt haben. „Jeder, der wohl ein bisschen nach Handwerk ausschaut oder Landwirtschaft, der darf nicht in die Handwerksmesse“, hört man eine Männerstimme in dem Video sagen. Gassauer dementiert das: Allein wegen der ranghohen Politiker vor Ort müsse die Messe ein Sicherheitskonzept vorweisen können. Mit den Demonstranten habe das nichts zu tun.

Dennoch hätten sich auf der Demonstration auch eine Handvoll Menschen befunden, die der Polizei schon in der Vergangenheit aufgefallen waren. Das hätten Ausweiskontrollen gezeigt, sagt Gassauer. Genauere Angaben konnte die Sprecherin dazu jedoch nicht machen.

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