Ein positiver Anstieg der Konjunkturstimmung und der Beschäftigungserwartungen in der Eurozone steht im Gegensatz zu einem weniger ausgeprägten Umsatzanstieg. Euronews Business schlüsselt die neuesten Zahlen auf
Ein wichtiger Stimmungsindikator sowohl in der EU als auch in der Eurozone war ein Anstieg des Optimismus hinsichtlich der Konjunktur- und Beschäftigungserwartungen trotz eines langsameren Umsatzwachstums.
Der Economic Sentiment Indicator (ESI) stieg im Dezember in der EU von 93,8 auf 95,6 und in der Eurozone von 93,8 auf 96,4. Die EU besteht aus Ländern, die bestimmte Mitgliedschaftskriterien erfüllen, während zur Eurozone Länder gehören, deren Hauptwährung der Euro ist.
Der ESI misst das Vertrauen in verschiedenen Sektoren, wobei Hersteller 40 % beisteuern, gefolgt von Dienstleistern mit 30 %, Verbrauchern mit 20 % und sowohl Einzelhändlern als auch Bauunternehmern mit jeweils 5 %.
Unter den großen EU-Volkswirtschaften verzeichnete Italien einen Anstieg des ESI um 2,6 Punkte, während Spanien und Deutschland jeweils um 2,4 Punkte zulegten. Im Gegensatz dazu verzeichneten die Niederlande einen Rückgang um 1,1 Punkte und Frankreich einen leichten Rückgang um 0,5 Punkte. Die Stimmung in Polen blieb relativ stabil und stieg lediglich um 0,2 Punkte.
Der Beschäftigungserwartungsindikator (EEI), der die erwarteten Beschäftigungspläne der Manager in der Industrie, im Dienstleistungssektor, im Einzelhandel und im Baugewerbe konsolidiert, zeigte ebenfalls einen positiven Ausblick. In der EU stieg er um bescheidene 0,5 Punkte auf 102,4 und blieb im Euroraum nahezu unverändert mit einem Anstieg von lediglich 0,1 Punkten.
Der Anstieg wurde durch bessere Beschäftigungsabsichten bei Dienstleistungs- und Baumanagern vorangetrieben, wurde jedoch durch weniger optimistische Prognosen in der Branche leicht ausgeglichen. Die Beschäftigungsabsichten der Einzelhandelsführer blieben relativ stabil.
Die Aussichten für die Einzelhandelsumsätze in der Eurozone waren jedoch nicht so positiv und gingen im November im Vergleich zum Vormonat um 0,3 % zurück, nachdem sie im Oktober revidiert um 0,4 % gestiegen waren. Dies entsprach den Markterwartungen und markierte den deutlichsten Rückgang des Einzelhandelsvolumens seit August.
Der Umsatz mit Lebensmitteln, Getränken und Tabak ging um 0,1 % zurück, der zweite monatliche Rückgang in Folge. Auch der Non-Food-Umsatz (ohne Treibstoff) ging um 0,4 % zurück, was insbesondere auf einen Rückgang des Online-Handels um 1,2 % zurückzuführen war.
Deutschland verzeichnete einen Rückgang des Einzelhandelsvolumens um 2,5 %, während in Frankreich ein Anstieg um 0,4 % dazu beitrug, diesen Rückgang auszugleichen.
Die jährlichen Einzelhandelsumsätze gingen um 1,1 % zurück und verlängerten damit einen 14-Perioden-Rückgangstrend.