Das düstere Finanzbild war zwar nicht unerwartet, zeigte jedoch die unzähligen Gegenwinde, mit denen Deutschlands Flaggschiff-Automobilhersteller konfrontiert ist, während er darum kämpft, beim Übergang zu Elektrofahrzeugen wettbewerbsfähig zu bleiben. Nicht hilfreich ist ein wirtschaftlicher Abschwung im eigenen Land, der zu einer geringeren Nachfrage führt, da die Verbraucher große Ausgaben zurückhalten, sowie eine Abschwächung in China – seinem größten Einzelmarkt.
Die Ergebnisse „zeigen den dringenden Handlungsbedarf in dem volatilen, von intensivem Wettbewerb geprägten Umfeld. Deshalb stehen wir vor wichtigen und schmerzhaften Entscheidungen, die wir gemeinsam treffen und gemeinsam tragen müssen“, sagte Arno Antlitz, Finanzvorstand des Konzerns in einem Gespräch mit Investoren.
VW kündigte Anfang dieser Woche an, dass es drei deutsche Werke schließen und die Gehälter um 10 Prozent kürzen könnte. Audi gab unterdessen bekannt, dass es sein Brüsseler Werk im Februar nächsten Jahres schließen wird.
Die Gewerkschaften wehren sich.
Die IG Metall hat VW dazu aufgerufen, Gespräche über die Zukunft aller seiner Werke zu führen. Thorsten Gröger, IG-Metall-Bezirksleiter für Niedersachsen, sagte gegenüber deutschen Medien, andernfalls müsse die Gewerkschaft „eine weitere Eskalation einplanen“.
VW war nicht die einzige schlechte Nachricht für die deutsche Wirtschaft. Der Chemieriese BASF sagte, seine Ergebnisse würden am unteren Ende der Prognosen liegen und machte den Einbruch im Automobil- und Agrarsektor dafür verantwortlich.