Eine Bauchfellentzündung ruft meist deutlich spürbare Symptome hervor, bei der Frau wie beim Mann. Welche typisch sind und was dann zu tun ist.
Die Bauchhöhle ist von innen mit einer glatten Haut ausgekleidet, dem Bauchfell oder Peritoneum. Wenn ein inneres Organ von einer Infektion betroffen ist oder verletzt wird, kann sich auch das Bauchfell entzünden. Seltener hat eine Bauchfellentzündung andere Ursachen wie etwa eine fortgeschrittene Lebererkrankung. Unabhängig vom Auslöser gilt: Eine Bauchfellentzündung (Peritonitis) erfordert eine sofortige Behandlung, da sie sonst unter Umständen lebensbedrohliche Ausmaße annimmt.
Wer Symptome einer Bauchfellentzündung bei sich bemerkt, sollte sich daher schnellstmöglich in ärztliche Hände begeben.
Bauchfellentzündung bei der Frau – welche Symptome sind möglich?
Bei einer Frau äußert sich eine Bauchfellentzündung für gewöhnlich durch die gleichen Symptome, wie sie bei einem männlichen Betroffenen oder einer erkrankten Person anderen Geschlechts zu erwarten sind. Typisch sind insbesondere Bauchschmerzen, die örtlich begrenzt sein, sich aber auch auf den ganzen Bauchbereich erstrecken können.
Wichtig ist, dass die erkrankte Frau ihre Bauchschmerzen nicht als „normale“ Periodenschmerzen abtut. Dass das passiert, ist aber ohnehin unwahrscheinlich, weil die Schmerzen bei einer Bauchfellentzündung üblicherweise alarmierend starke Ausmaße annehmen, und weil meist noch weitere Symptome auftreten.
Folgende Symptome gelten sowohl bei der Frau als auch beim Mann als mögliche Warnsignale für eine Bauchfellentzündung:
- harte Bauchdecke
- Berührungsempfindlichkeit des Bauches
- unwillkürliche Anspannung der Bauchmuskeln bei Berührung (die sogenannte Abwehrspannung)
- aufgeblähter Bauch
- Fieber
- Übelkeit
- Krankheitsgefühl
- Schwäche
Wegen der Schmerzen begibt sich die erkrankte Person möglicherweise in eine gebeugte Schonhaltung. Zudem kann es sein, dass sie gereizt oder aggressiv auf Berührungen oder körperliche Annäherungen reagiert.
All diese Symptome können auch andere Ursachen haben. An eine Bauchfellentzündung ist insbesondere dann zu denken, wenn es bereits Anhaltspunkte für eine Erkrankung eines Bauchorgans gibt, oder die Bauchwand verletzt ist. Denn eine Bauchfellentzündung entwickelt sich nicht aus dem Nichts, sondern meist als Komplikation einer anderen Erkrankung.
Bauchfellentzündung – wovon die Symptome abhängen
Wie sich eine Bauchfellentzündung bemerkbar macht, und wie ausgeprägt die Symptome sind, hängt nicht vom Geschlecht ab. Von Bedeutung ist vielmehr der Auslöser der Entzündung. Je nach Ursache wird unterschieden zwischen
- einer primären oder spontan-bakteriellen Bauchfellentzündung und
- einer sekundären Bauchfellentzündung.
Die primäre Form ist die seltenere. Sie liegt bei etwa 20 von 100 Betroffenen vor. Bei den meisten von ihnen hat eine fortgeschrittene Leberzirrhose zu krankhaften Wasseransammlungen im Bauchraum (fachsprachlich Aszites) geführt. Die im Bauchwasser enthaltenen Erreger haben dann die Entzündung des Bauchfells ausgelöst.
Die sekundäre Bauchfellentzündung macht ungefähr 80 von 100 Erkrankungsfällen aus, ist also die häufigste Form. Ihre Ursache ist eine Verletzung oder eine außer Kontrolle geratene Infektion in der Bauchhöhle. Meist geht der sekundären Bauchfellentzündung eine Erkrankung des Magens, des Darms, des Blinddarms oder der Gallenblase voraus, in deren Verlauf das erkrankte Organ stark beschädigt wird. Durch die beschädigte (und somit „undichte“) Stelle können Bakterien aus dem betroffenen Organ in die Bauchhöhle gelangen, was eine Entzündung des Bauchfells nach sich zieht.
Symptome einer Bauchfellentzündung – was tun?
Symptome einer Bauchfellentzündung sind ein Grund, sich sofort in ärztliche Behandlung zu begeben. Gegebenenfalls ist der Rettungsdienst (112) zu rufen. Denn eine Bauchfellentzündung kann schwere und lebensbedrohliche Konsequenzen haben, wenn sie nicht rechtzeitig erkannt wird.
Sie gilt darum als medizinischer Notfall. Welche Maßnahmen notwendig sind, um die Entzündung unter Kontrolle zu bringen und die Symptome zu lindern, hängt vor allem von der Ursache ab. In jedem Fall erhalten Betroffene Antibiotika, um die für die Entzündung verantwortlichen Bakterien zu beseitigen.