In Bayern werden sich am Wochenende viele Menschen aktiv am Kampf gegen Rechtsextremismus beteiligen. Was in den Städten geplant ist.
Gemeinsam für eine Sache: In Bayern wollen in den kommenden Tagen mehrere Zehntausend Menschen zu Demonstrationen gegen Rechtsextremismus auf die Straße gehen. Die größte Versammlung dürfte es am Sonntag in München geben. Auch in der Nürnberger Innenstadt könnte es am Wochenende voll werden.
Bayern gegen rechts: Das ist in München geplant
Nach Angaben der Landeshauptstadt werden in München bis zu 20.000 Teilnehmer bei der Veranstaltung unter dem Motto „Gemeinsam gegen Rechts – Für Demokratie und Vielfalt“ erwartet. Los geht die Versammlung, die von über 200 Organisatoren geplant wurde, um 14 Uhr am Siegestor. Es wird ein Bühnenprogramm mit Musikacts und Reden geben.
Im Anschluss soll ein Protestzug gestartet werden. Dieser wird über die Ludwigstraße, Ungererstraße, Potsdamer Straße und Leopoldstraße zurück zum Siegestor führen. Autofahrer müssen mit Verkehrsbehinderungen und Verzögerungen rechnen.
In Nürnberg spricht ein Holocaust-Überlebender
Auch in anderen bayerischen Städten gehen Menschen auf die Straße. In Nürnberg hat das Bündnis Nazistopp für Samstag zu einer Kundgebung unter dem Motto „Jetzt! Kein Fußbreit den Faschist:innen!“ aufgerufen. Laut Stadt werden auf dem Willy-Brandt-Platz mindestens 1000 Menschen erwartet. Bei der Veranstaltung, die um 14 Uhr startet, wird auch Holocaust-Überlebender Ernst Grube sprechen. Zudem soll der Nürnberger Liedermacher Gymmick auftreten.
Weitere Kundgebungen im Freistaat mit voraussichtlich mehreren Hundert Beteiligten soll es in den kommenden Tagen außerdem in Regensburg, Bayreuth, Erlangen und Würzburg geben.
Sammelproteste: Das war der Auslöser
Seit Tagen demonstrieren deutschlandweit Tausende Menschen gegen rechts. Anlass waren Berichte des Medienhauses Correctiv vorige Woche über ein bis dahin nicht bekanntes Treffen von Rechtsradikalen mit Politikern von AfD und CDU in einer Potsdamer Villa vom 25. November.
Im Rahmen dieses Treffens hatte der frühere Kopf der rechtsextremen Identitären Bewegung in Österreich, Martin Sellner, nach eigenen Angaben über „Remigration“ gesprochen. Damit meinen Rechtsextremisten in der Regel, dass eine große Zahl Menschen ausländischer Herkunft das Land verlassen soll – auch unter Zwang.