Juckreiz ist oft quälend. Abhängig davon, wo die Haut juckt, kann man auf verschiedene Ursachen schließen.
Hinter einer juckenden Kopfhaut stecken nicht selten Kopfläuse. Vor allem Kinder sind betroffen. Im Intimbereich sind es oft Geschlechtskrankheiten, Trockenheit oder Hämorrhoiden, die Juckreiz auslösen. Und im Fußbereich kommen Pilzinfektionen in Betracht.
Unangenehmes Jucken der Kopfhaut kann möglicherweise auf einen Kopflausbefall hindeuten. Besonders Kinder sind oft betroffen. Kopfläuse sind Parasiten. Sie nisten sich in behaarten Körperbereichen ein – bevorzugt im Kopfhaar, bei Erwachsenen manchmal auch in Achsel- und Schamhaaren – und ernähren sich von Blut. Hierfür stechen sie alle vier bis sechs Stunden in die Haut.
„Durch die winzigen Stiche und den Speichel wird die Haut gereizt. Sie beginnt zu jucken, rötet sich und schwillt an“, sagt Dr. Uta Schlossberger, Hautärztin mit eigener Praxis in Köln. „Sogar ausgeprägte Entzündungen können entstehen – besonders, wenn Betroffene kratzen und Bakterien durch die Mikroverletzungen in die Haut gelangen.“
Kopfläuse erkennt man unter anderem an den Eiern, welche die Tiere mit etwa einem Zentimeter Entfernung von der Kopfhaut an die Haare kleben. Oftmals kann man die Kopfläuse auch auf der Kopfhaut krabbeln sehen. Bei Verdacht hilft auch ein Lauskamm: Die Zinken liegen so eng beieinander, dass beim Durchkämmen einzelner Haarsträhnen Eier und Kopfläuse hängen bleiben und nach dem Abstreifen auf einem Küchenpapier sichtbar werden.
„Bei einem Kopflausbefall braucht es eine konsequente Behandlung mit einem Kopflausmittel und einem Läusekamm, um die Parasiten erfolgreich abzutöten und aus dem Haar zu entfernen“, sagt Schlossberger. „Wird das Mittel nicht richtig angewendet oder vergisst man die Nachbehandlung, droht ein erneuter Befall. Der beste Zeitpunkt für die Wiederholungsbehandlung ist an Tag neun oder zehn, da bis zum siebten beziehungsweise achten Tag noch Larven nachschlüpfen und ab dem elften Tag junge Weibchen bereits wieder neue Eier ablegen können.“
Trockene, juckende Augen sind ein häufiges Problem. Angaben des Berufsverbands der Augenärzte Deutschlands e. V. (BVA) zufolge sind zwischen 15 und 17 Prozent der Gesamtbevölkerung in Deutschland von trockenen Augen betroffen. Häufigster Risikofaktor für die Entstehung eines trockenen Auges sei eine Meibom-Drüsen-Dysfunktion, kurz MDD. Dabei handelt es sich um eine chronische Störung der Meibom-Drüsen am Auge, welche einen fetthaltigen Film bilden, der die Tränenflüssigkeit stabil hält.
Produzieren die Drüsen nicht ausreichend Lipide, verdunstet der Tränenfilm schneller – die Augen werden trocken, jucken, brennen, sind gerötet und tränen vermehrt. Viele Betroffene eines trockenen Auges berichten zudem von einem unangenehmen Fremdkörpergefühl im Auge.
Mit einer speziellen Lidrandpflege kann die Lipid-Produktion angeregt und der Tränenfilm stabilisiert werden. Zudem sollte man Risikofaktoren für trockene Augen möglichst meiden, beispielsweise lange Bildschirmarbeit, Luftzug durch Ventilatoren und Klimaanlagen, langes Tragen von Kontaktlinsen sowie eine Reizung der Augen durch Rauch. Verbessern sich die Symptome eines trockenen Auges nicht oder nehmen Rötung, Schwellung, Juckreiz und Tränen zu, sollten Betroffene einen Augenarzt aufsuchen.
Das gilt auch dann, wenn ein oder beide Augen weißliches Sekret bilden. „Anhaltende Reizungen am Auge sollten ärztlich abgeklärt werden“, sagt Schlossberger. „Juckreiz am Auge ist oftmals auch auf eine Allergie zurückzuführen.“
Ebenfalls von starkem Juckreiz geplagt sind Neurodermitis-Betroffene. Neurodermitis ist eine chronische, nicht ansteckende Hautkrankheit, die durch Hautausschlag und starkes Jucken gekennzeichnet ist. Die Ausschläge können sich entzünden, Bläschen bilden und nässen. Neurodermitis-Haut ist sehr trocken, rissig und verdickt. Akute Schübe und weniger ausgeprägte Episoden wechseln sich ab.