1983 spielte Michelle Pfeiffer neben Al Pacino in „Scarface“ mit. Der Film machte sie berühmt, doch an die Dreharbeiten hat sie nicht nur positive Erinnerungen.
In „Gefährliche Liebschaften“ aus dem Jahr 1988 brillierte sie als die wunderschöne Madame de Tourvel, ein Jahr später verführte sie in „Die fabelhaften Baker Boys“ als Nachtclub-Sängerin, und für „Batmans Rückkehr“ schlüpfte sie 1992 als Catwoman ins hautenge Lederoutfit. Diese Auftritte sind lange her, doch an Michelle Pfeiffer sind die Jahrzehnte fast spurlos vorbeigegangen. Am 29. April feiert die Schauspielerin bereits ihren 66. Geburtstag.
1990 veröffentlichte das amerikanische „People“-Magazin ein Sonderheft – mit den 50 schönsten Menschen der Welt. Michelle Pfeiffer war damals Anfang 30 und zierte das Cover der Sonderausgabe. Dass die Schauspielerin als der schönste Mensch der Welt galt, war für sie damals ein Schock. „Ich sehe aus wie eine Ente“, sagte sie. „Es ist die Art, wie sich mein Mund verzieht oder meine Nase nach oben neigt.“
„Es war ein Männerclub“
Zu dem Zeitpunkt war Michelle Pfeiffer bereits ein großer Star in Hollywood. Ihren ersten Erfolg hatte sie 1981 mit der Musical-Romanze „Grease 2“. Zwei Jahre später war sie an der Seite von Al Pacino als Gangsterbraut in „Scarface“ zu sehen. In dem Kultfilm übernahm sie die Rolle der Elvira Hancock. Mit kurzem blonden Bob spielte sich Michelle Pfeiffer damals in die Herzen der Zuschauer.
Dabei sah es zunächst danach aus, als würde die Schauspielerin die Rolle nicht bekommen. Al Pacino wollte Michelle Pfeiffer nicht im Film haben, weil sie zuvor nur in „Grease 2“ mitgespielt hatte, ein ganz anderes Genre als „Scarface“. Der Film ist heute Kult und für Michelle Pfeiffer war er der Durchbruch. Doch an den Streifen hat sie nicht nur positive Erinnerungen. Über die sechsmonatigen Dreharbeiten sagte sie 2017 in dem „Interview Magazine“: „Ich kann Ihnen sagen, dass ich Angst hatte.“ Sie und Mary Elizabeth Mastrantonio seien die einzigen Frauen am Set gewesen. „Es war ein Männerclub.“
Drei Nominierungen, aber kein Oscar
Fünf Jahre nach „Scarface“ spielte sie in „Gefährliche Liebschaften“ unter der Regie von Stephen Frears mit. In dem Drama um skrupellose Intrigen französischer Aristokraten spielte sie die tugendhafte Madame de Tourvel, die dem Verführer Vicomte de Valmont (gespielt von John Malkovich) verfällt. Der Film brachte ihr ihre erste von drei Oscar-Nominierungen ein. Eine weitere Oscar-Chance folgte für ihr Porträt eines Ex-Callgirls in „Die fabelhaften Baker Boys“ aus dem Jahr 1989.
Michelle Pfeiffer zählte damals zu den gefragtesten Schauspielerinnen. Mit Sean Connery drehte sie 1990 den Krimi „Das Rußland-Haus“. 1991 stand sie dann wieder mit Al Pacino vor der Kamera – für die Komödie „Frankie & Johnny“. Tim Burton holte sie für „Batmans Rückkehr“ als mysteriöse Catwoman. Die Darstellung einer naiven Hausfrau in dem Liebesdrama „Love Field“ von Regisseur Jonathan Kaplan brachte Pfeiffer eine weitere Oscar-Nominierung ein. Wieder ging sie bei den Academy Awards leer aus.
Bei den Oscars wurde sie seitdem nicht mehr erwähnt, ihre Karriere ging trotzdem weiter. 2009 war sie in dem Kostümfilm „Cheri“ dabei, als alternde Kurtisane, die ihrem jugendlichen Liebhaber das Herz bricht. Mit Robert De Niro brachte sie die Zuschauer mit der schwarzen Mafia-Komödie „Malavita – The Family“ (2013) zum Lachen.