Der 1. FC Köln steht vor dem Abstieg. Eine Niederlage in Mainz würden den K.o. im Kampf um den Klassenerhalt bedeuten. Das Spiel wird zum Charaktertest.

Als die Spieler des 1. FC Köln am Samstagnachmittag in den Mannschaftsbus stiegen, wartete ein einzelner treuer Fan am Geißbockheim, um jedem Spieler noch einmal Mut zuzusprechen. Mit einer Fahne in der Hand grüßte er jeden Spieler, jeden Trainer. Auf der Fahne stand: „He weed nit resigniert.“

Es war das FC-Motto der letzten Monate, die Hoffnung auf die Rettung. Seit dem 0:2 gegen Darmstadt jedoch glaubt kaum noch jemand im Umfeld an den Klassenerhalt. Schon gar nicht, da am Freitag Bochum gegen Hoffenheim gewinnen konnte. Sollte der FC in Mainz verlieren, wäre selbst der Relegationsplatz acht Punkte weg. Drei Spiele vor Saisonende wäre dies wohl das Aus.

Mannschaft nicht nur sportlich gefragt

So wird dieses Spiel in Mainz nicht nur zur letzten Chance im Kampf um den Klassenerhalt, sondern auch zu einem Charaktertest. Die Geißböcke hatten gegen Darmstadt vor einer Woche kläglich versagt. Einen solch schlechten Auftritt hatte man in Müngersdorf viele Jahre nicht gesehen. Und das ausgerechnet im überlebenswichtigen Spiel.

Die Mannschaft von Timo Schultz, aber auch der Trainer selbst, sind daher am Sonntag besonders gefragt. Sie müssen nicht nur gegen den direkten Tabellennachbarn gewinnen. Sie müssen auch zeigen, dass sie gewillt sind, das Debakel von Darmstadt wieder geradezurücken.

Auch im Abstiegsfall den FC würdig vertreten

Selbst dann könnte es nicht reichen. Selbst dann könnte es in Liga zwei gehen. Doch selbst im Abstiegsfall geht es auch immer darum, sich mit Würde und aufrecht aus der Liga zu verabschieden. Gegen Darmstadt schien es, als hätten sich Teile der Mannschaft aufgegeben. Diesen Eindruck zu korrigieren, ist eine der Aufgaben für den FC in Mainz. Eine weitere Schmach würde dunkle Schatten auf den Sommer und die nächste Saison werfen.

Die letzte Chance als Charaktertest: Der FC muss beweisen, dass er doch aus härterem Holz gemacht ist als zuletzt gezeigt. Sollte der Sieg gelingen, würden die Fans in den folgenden beiden Heimspielen gegen Freiburg und Union noch einmal voll hinter der Mannschaft stehen. Wenn nicht, dürfte auch der letzte Fan resignieren.

Der Kader in Mainz im Überblick

Tor: Matthias Köbbing, Philipp Pentke, Marvin Schwäbe

Abwehr: Rasmus Carstensen, Benno Schmitz – Jeff Chabot, Dominique Heintz, Timo Hübers – Max Finkgräfe

Mittelfeld: Jacob Christensen, Denis Huseinbasic, Eric Martel – Faride Alidou, Florian Kainz, Linton Maina, Jan Thielmann

Sturm: Sargis Adamyan, Damion Downs, Steffen Tigges, Mark Uth, Luca Waldschmidt

Verletzt/Krank/Aufbautraining: Justin Diehl, Luca Kilian, Dejan Ljubicic, Leart Pacarada, Davie Selke

Bei der U21: Jonas Nickisch – Elias Bakatukanda, Meiko Wäschenbach, Emin Kujovic

Nicht berücksichtigt: Florian Dietz

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