Fragen und Antworten
Zusammenhang mit Christian B.? Neue Maddie-Suchaktion
Aktualisiert am 03.06.2025 – 12:43 UhrLesedauer: 3 Min.
Seit 18 Jahren wird Madeleine McCann vermisst. Auf Ersuchen der deutschen Justiz sucht die Polizei erneut nach ihr. Gibt es neue Hinweise?
Im Fall der vor 18 Jahren verschwundenen Madeleine McCann soll eine weitere Suchaktion in Portugal neue Erkenntnisse bringen. Die Suche startete am Montag und wurde von den deutschen Behörden beantragt.
Polizisten suchen im Süden Portugals nach der verschwundenen, damals drei Jahre alten, Madeleine McCann. An der Aktion auf Ersuchen der deutschen Justiz seien rund 30 Beamte beteiligt, bestätigte die Polizei auf Anfrage. Weitere Details würden aus ermittlungstaktischen Gründen nicht mitgeteilt, sagte die Sprecherin.
Die Staatsanwaltschaft Braunschweig hatte schon am Montag mitgeteilt, im Rahmen der Ermittlungen im Fall Maddie fänden „gegenwärtig strafprozessuale Maßnahmen in Portugal“ statt. Nähere Informationen zu den Hintergründen würden derzeit nicht herausgegeben.
Das ist unklar. Die Ermittler halten sich zu den Hintergründen der Suchaktion bedeckt. Ob es neue Spuren gibt, wurde nicht bestätigt. Die portugiesische Zeitung „Correio da Manha“ berichtet jedoch, dass die Suchaktion mit Ermittlungen gegen den deutschen Verdächtigen Christian B. im Zusammenhang stünden.
Auslöser seien neu aufgetauchte Videos und Bilder, die den Verdächtigen mit dem Verschwinden des Mädchens in Verbindung brächten, berichtete die Zeitung ohne Nennung weiterer Details.
Die Aktion, an der auch deutsche Beamte beteiligt sind, hatte am Montag zunächst mit der Ankunft der Deutschen und der Sichtung des Suchgebiets begonnen, wie die portugiesische Zeitung „Correio da Manha“ berichtete. Die Suche im Bezirk Lagos werde bis Freitag andauern.
Die Suche nach möglichen sterblichen Überresten des kleinen Mädchens konzentriert sich auf Praia da Luz, wo Maddie am 3. Mai 2007 verschwunden war, sowie auf Lagos und das Gebiet von Atalaia oberhalb von Rocha Negra. Die Ermittler vermuten, dass Maddie entführt und ermordet wurde. Eine Leiche wurde jedoch nie gefunden.
Nach Informationen der Zeitung wollen die deutschen Beamten auch ein Bodenradar einsetzen, mit dem Strukturen im Erdboden sichtbar werden. Christian B. besuchte das Gebiet zur Zeit des Verschwindens des kleinen Mädchens aus einer Ferienanlage. Auch ein Haus, in dem er damals wohnte, solle durchsucht werden, hieß es.
Christian B. ist ein 48-jähriger Deutscher aus Würzburg, mehrfach vorbestrafter Sexualstraftäter. Vor genau fünf Jahren gaben das BKA und die Staatsanwaltschaft bekannt, dass sie gegen ihn im Fall Madeleine McCann wegen Mordverdachts ermitteln.
Derzeit sitzt er in Deutschland eine Haftstrafe wegen der Vergewaltigung einer 72-jährigen US-Amerikanerin in Praia da Luz ab – genau jenem Ort, aus dem Madeleine 2007 verschwand.

Nein. Im Fall Maddie wurde bislang keine Anklage erhoben. Für Christian B. gilt weiterhin die Unschuldsvermutung.
Die Zeit drängt: Christian B. könnte spätestens Anfang 2026 freikommen. Bis September verbüßt er seine aktuelle Haftstrafe, danach folgt eine Ersatzfreiheitsstrafe – es sei denn, er zahlt rund 1.400 Euro. Außerdem stellte er einen Antrag auf vorzeitige Haftentlassung.
In einem weiteren Verfahren wurde er im Oktober 2024 vom Vorwurf mehrerer Vergewaltigungen und Kindesmissbrauchsfälle freigesprochen – das Urteil ist aber noch nicht rechtskräftig.
Zum 18. Jahrestag von Madeleines Verschwinden bekräftigte ihre Familie Anfang Mai, dass sie weiterhin auf Aufklärung hofft. In einem Statement vor Madeleines 22. Geburtstag am 12. Mai hieß es: „Egal, wie nah oder fern sie ist, sie ist weiterhin jeden Tag bei uns, aber ganz besonders an ihrem Ehrentag.“
Im Mai 2023 fand die bislang letzte Suchaktion statt, ebenfalls nach deutschem Antrag. Mit Spürhunden und Tauchern wurde der Stausee Arade nahe Silves durchsucht. Es wurden Bodenproben genommen, doch ein Durchbruch blieb aus.
