Gerade erst hatte ein Restaurant eröffnet, schon blieb es auf einer fast 400 Euro-Rechnung sitzen. Doch der Wirt hat sich zu helfen gewusst.
In einem kürzlich eröffneten Restaurant in Swansea, Großbritannien, hat eine achtköpfige Familie die Praxis des „Dine and Dash“ (auf Deutsch: Essen und Fliehen – also Zechprellerei) auf eine neue Ebene gehoben. Die Familie genoss ein üppiges Mahl bestehend aus den teuersten Speisen, darunter T-Bone-Steaks, und verließ dann das Lokal ohne die Rechnung von 329 britischen Pfund (etwa 380 Euro) zu bezahlen.
Tyrone Reese, der Ehemann der Besitzerin des italienischen Restaurants „Bella Ciao“, berichtete dem „Mirror“, dass seine Frau bereits ein ungutes Gefühl hatte, als sie sah, dass die Familie – bestehend aus vier Erwachsenen und vier Kindern – halbvolle Teller zurückließ. Ihr Verdacht wurde zur Gewissheit, als die Familie verschwand, ohne zu bezahlen.
Trick mit Kindern
Die Gaunerfamilie wendete dabei einen simplen Trick an. Als es Zeit war zu zahlen, versuchte die Mutter, mit ihrer Debitkarte zu bezahlen. Nachdem diese zweimal abgelehnt wurde, schlug sie vor, eine „andere Karte“ zu holen und ließ ihren Sohn im Restaurant zurück. Der Junge erhielt wenig später einen Anruf und verließ abrupt das Lokal. Zusätzlich stellte sich heraus, dass die für die Reservierung angegebene Telefonnummer falsch war.
Empört über diese Aktion teilte das Restaurant „Bella Ciao“ auf Facebook mit: „Es ist widerlich, jemandem so etwas anzutun, aber einem neu eröffneten Restaurant so etwas anzutun, ist noch schlimmer! Die Familie, die heute das Restaurant verlassen hat, ohne ihre Rechnung von 329 Pfund zu bezahlen, sollte sich schämen!“.
Video der Zechpreller-Familie geht viral
Die Videoaufnahmen der sogenannten „Dine-and-Dash-Family“ aus der Überwachungskamera wurden anschließend auf sozialen Medien verbreitet und erreichten in kürzester Zeit mehr als zwölf Millionen Menschen. Das Video wurde fast 10.000 Mal geteilt.
Darunter äußerten viele ihre Empörung über das Verhalten der Familie: „Was sind sie für ein schlechtes Vorbild für Ihre Kinder!“ Einige Kommentatoren erkannten sogar die Frau und behaupteten, dass dies nicht das erste Mal war, dass sie so eine Aktion durchgeführt habe. Andere Gastronomen bestätigten ebenfalls ähnliche Erfahrungen mit dieser Gruppe.
Nun konnte die Polizei dank der Hinweise die Identität der Zechpreller-Familie feststellen. Laut Angaben des zuständigen Reviers in Wales laufen derzeit Ermittlungen, weil die geprellte Zeche im „Bella Ciao“ tatsächlich kein Einzelfall sei. Tyrone Reese bedankte sich bei allen, die den Post geteilt haben, und besonders bei denen, die das italienische Lokal aufgrund dieser Geschichte besucht haben.