Amelie Stiefvatter ist während der EM 2024 für das ZDF im Einsatz. Doch wie sah ihr Karriereweg bis dahin aus und wie lebt die Reporterin privat?

Mit Amelie Stiefvatter hat das ZDF eine sportbegeisterte Reporterin an der Hand, die in diesem Jahr über die Fußball-Europameisterschaft berichtet. Neben diesem Highlight ist ihre Karriere von einigen weiteren gespickt – doch auch Schicksalsschläge bestimmten ihr Leben und nahmen Einfluss auf ihren Berufsweg.

Stiefvatter wurde am 28. Juni 1990 in „eine sehr musikalische Familie“ in Berlin hineingeboren. „Deswegen war es auch komisch, dass ich dann in die Richtung Sport gegangen bin“, sagt sie im Interview mit t-online. In ihrer Jugend habe sie „tausende verschiedene Vereine“ gehabt und sich in Sportarten wie Judo, Schwimmen, Tanzen, Voltigieren und beim Volleyball ausprobiert. „Das Interesse an Sport war schon immer da, von klein auf.“

Zudem habe sie schon immer gewusst, dass sie „etwas mit Medien machen möchte“. Nach dem Abitur im Jahr 2009 ging es trotzdem erst mal zum Work-and-Travel nach Australien und anschließend für ein Studium Amerikanistik, Orientalistik, Publizistik und Kommunikationswissenschaften nach Wien. Für Österreich entschied sie sich damals, da ihre Mutter Tirolerin war und sie das Land deshalb kennenlernen wollte.

Dort sollte sie noch mehr erwarten, als ihren Wurzeln näherzukommen. Stiefvatter nahm eine Stelle bei dem österreichischen Sender ServusTV an und war dort mehrere Jahre als Reporterin und Filmemacherin tätig war, ehe sie sich selbstständig machte und ihre eigene Filmproduktionsfirma „Amovie“ gründete. Neben einem Interview mit dem französischen Fußballer Thierry Henry ihr persönliches Highlight ihrer Karriere – jedoch mit einem traurigen Hintergrund.

„Auslöser für den Schritt in die Selbständigkeit war, dass meine Mutter sehr krank geworden ist. Sie hat Krebs bekommen und ist gestorben“, erzählt sie t-online und erklärt: Es war ein einschneidendes Erlebnis, das mich verändert hat.“ Um in der Zeit der Erkrankung bei ihrer Mutter zu sein, kündigte Stiefvatter ihren Job bei ServusTV.

Sie macht deutlich, wie stark der Tod ihrer Mutter ihr anschließend zusetze: „Mir ist der Boden unter den Füßen weggezogen worden, als sie so schnell verstorben ist und ich habe die Welt nicht mehr verstanden.“ Es habe ihr damals jedoch geholfen, proaktiv mit dem Thema Tod umzugehen und ihre sozialen Netzwerke zu nutzen, um auf Thema aufmerksam zu machen.

So handhabt sie es auch in anderen Dingen. Bei Stiefvatter wurde Endometriose festgestellt, wobei es sich um eine krankhafte Wucherung der Gebärmutterschleimhaut außerhalb der Gebärmutterhöhle handelt. Sie habe aufgrund der Erkrankung lange Zeit starke Schmerzen gehabt, erst durch eine Spiegelung sei die Diagnose gestellt worden. „Es ist nichts Schlimmes, man kann es behandeln und es wird inzwischen viel mehr geforscht. Es ist eine ganz tolle Entwicklung, dass es auf einmal kein Tabuthema mehr ist“, sagt sie. Von der Diagnose berichte sie auch auf ihrem Instagram-Account.

Nach dem Tod ihrer Mutter entschied Stiefvatter sich gegen die Rückkehr in eine Festanstellung. Stattdessen wollte sie beruflich mit der Gründung ihrer eigenen Produktionsfirma lieber ihr „eigenes Baby auf die Welt bringen“. Darüber hinaus nahm sie weitere berufliche Engagements an. So moderierte sie im „Tigerenten Club“ und für Magenta TV während der Fußball-Europameisterschaft 2021. Seit August 2022 ist sie für den Sport im „ZDF-Morgenmagazin“ und nun auch als Reporterin bei der EM 2024 für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk im Einsatz.

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