England gilt als Mitfavorit auf den EM-Titel. Im ersten Spiel überzeugte das Team jedoch noch nicht. Das brachte zwei deutsche Ex-Weltmeister auf die Palme.
Christoph Kramer ist bekannt für klare Worte. Nun teilte der Weltmeister von 2014 im ZDF ordentlich gegen einen EM-Mitfavoriten aus. Gar nicht gefallen hatte dem Profi von Borussia Mönchengladbach der Auftritt der englischen Nationalmannschaft gegen Serbien am Sonntagabend.
„Dass sie Spiele gewinnen werden – es ist auch nicht das letzte Spiel, dass sie gewinnen werden –, ist ja klar“, sagte der 33-Jährige im Fernsehsender. „Aber der Kader ist anderthalb Milliarden Euro wert. Dass sie so spielen, finde ich immer irgendwie enttäuschend.“
Zwar hatte England mit 1:0 gegen Serbien gewonnen, sich dabei aber über weiter Strecken der Partie schwergetan. Ein Tor (13. Minute) von Ex-Bundesligaprofi Jude Bellingham brachte das Team von Trainer Gareth Southgate zwar früh auf die Siegerstraße, dennoch konnten die „Three Lions“ in dem Duell nicht überzeugen.
Es sei „einfach nicht gut“ gewesen, meinte der Abwehrspieler. Und sein Ex-DFB-Kollege Per Mertesacker assistierte: „Es war schon ein ganz schwacher Auftritt von den Engländern“, meinte der Ex-Verteidiger.
Die Experten waren sich einig, dass die Serben ein Unentschieden verdient gehabt hätten. Doch am Ende setzte sich die größere individuelle Klasse der Engländer durch. Wenngleich davon bei einigen an diesem Abend in der Arena auf Schalke nicht immer viel zu sehen gewesen war. So blieb Bayerns Superstar Harry Kane bis auf einen Kopfball in der 77. Minute weitgehend blass. Auch sonst fehlte dem Mitfavoriten auf den EM-Titel noch der Esprit im Spiel.
„Die haben anderthalb Milliarden an Marktwert. Das kann nicht deren Anspruch sein – bei aller Liebe. Und das über sechs Jahre. Das kann doch nicht wahr sein“, wiederholte Kramer mit Blick auf den teuren Kader der Engländer seine Kritik.
Die Partie war im Vorfeld von heftigen Krawallen überschattet worden. Hooligans beider Mannschaften hatten sich in der Gelsenkirchener Innenstadt gewalttätige Auseinandersetzungen geliefert.