Mal Colgate, mal Oral-B: Sollte man wirklich regelmäßig die Zahnpasta wechseln? Ein Zahnmedizin-Professor verrät, was dran ist an dem Mythos.
Ist Ihnen auch schon der Tipp begegnet, gelegentlich die Zahnpasta zu wechseln? Er kursiert schon seit Jahrzehnten, wie der Zahnarzt Prof. Stefan Zimmer beobachtet. „Man hat behauptet, für ein langfristiges, gesundes Ökomilieu in der Mundhöhe wäre es wichtig, die Produkte immer wieder zu wechseln“, sagt der Inhaber des Lehrstuhls für Zahnerhaltung und Präventive Zahnmedizin an der Universität Witten/Herdecke.
„Das stimmt aber nicht“, lautet sein Urteil. Bezüglich der Mundgesundheit kommt es nämlich viel eher darauf an, ein Produkt zu nutzen, das möglichst gut zu den eigenen Zähnen und ihren Bedürfnissen passt. Hat man eine solche Zahncreme gefunden, spricht nichts dagegen, ihr lebenslange – oder zumindest jahrelange – Treue zu schwören. „Dann macht Wechseln keinen Sinn“, lautet die Einschätzung von Zimmer.
Doch wie findet man nun die perfekte Zahnpasta? „Erstmal ist ein optimaler Kariesschutz wichtig“, sagt der Zahnmediziner. „Deshalb sollte Fluorid drinstecken, in einer Konzentration von 1450 ppm. Das steht auf der Tube drauf.“
Im zweiten Schritt rät er, sich zu fragen: Welche Bedürfnisse genau habe ich? „Habe ich ein Problem mit schnell entstehendem Zahnstein? Dann sollte ich gucken, dass ich mir ein Produkt aussuche, das Zahnstein gut verhindern kann“, nennt Zimmer ein Beispiel.
Verfärben sich Ihre Zähne durch Kaffee oder Tee schnell? Dann ist eine Zahncreme gut, die das natürliche Zahnweiß wieder freilegt. Wer zu empfindlichen Zahnhälsen neigt, kann sich eine Zahncreme aussuchen, die genau darauf zugeschnitten ist.
Zahncremes werden von der Stiftung Warentest oder von der Zeitschrift „Öko-Test“ regelmäßig untersucht – auf Grundlage dieser Ergebnisse lassen sich unterschiedliche Produkte gut vergleichen. „Und natürlich kann man das Thema auch mal mit der Prophylaxeassistentin oder Zahnärztin besprechen“, rät der Zahnarzt.