Zahlreiche Menschen erhielten im vergangenen Jahr in Sachsen die Diagnose HIV. Das Virus kann Aids auslösen – eine frühzeitige Entdeckung ist daher wichtig.
Die Zahl der HIV-Neudiagnosen hat in Sachsen im vergangenen Jahr leicht zugenommen. Im jüngsten Bericht des Robert Koch-Instituts (RKI) dazu sind für den Freistaat 126 neu registrierte Fälle ausgewiesen. Sachsen liegt damit im Vergleich der Bundesländer im Mittelfeld. Gegenüber 2022 sind das 14 HIV-Neudiagnosen mehr.
Bundesweit sind 3.321 Neudiagnosen registriert, für das Jahr davor 3.279. Weil HIV lange keine auffälligen Beschwerden verursacht, kann der Infektionszeitpunkt laut RKI bei einer Neudiagnose auch länger zurückliegen.
Den größten Anteil der Neudiagnosen 2023 landesweit machten Männer, die Sex mit Männern haben, sowie Menschen mit heterosexuellen Kontakten aus. Bei 40 Neudiagnosen gibt es laut RKI keine Angaben zum Übertragungsweg.
Zu den 126 Neudiagnosen in Sachsen kommen 28 Fälle bei aus der Ukraine Geflüchteten hinzu – hier weist das RKI jedoch darauf hin, dass es sich meist um einen erstmaligen Nachweis in Deutschland handelt.
Das Humane Immunschwächevirus (HIV) ist die Ursache für eine Aids-Erkrankung. Die Diagnose erfolgt laut RKI in der Regel später als die Infektion, teils sogar Jahre danach. Bei rechtzeitiger Therapie mit HIV-Medikamenten bestehen nach Angaben der Deutschen Aidshilfe für Infizierte gute Chancen auf eine normale Lebenserwartung bei guter Lebensqualität – sie könnten eine Aids-Erkrankung verhindern.