Reaktionen auf Landtagswahl

Woidke jubelt: „Ein hartes Stück Arbeit“

Aktualisiert am 22.09.2024 – 19:05 UhrLesedauer: 3 Min.

„Ein hartes Stück Arbeit“: Das sagt Dietmar Woidke (SPD) zum Ausgang der Wahl. (Quelle: t-online)

Die Wahllokale in Brandenburg sind zu, die Prognosen liegen vor. So fallen die Reaktionen aus.

Die Wahllokale in Brandenburg sind geschlossen. Die Hochrechnungen zeigen die SPD derzeit knapp vor der AfD. CDU und BSW liefern sich ein enges Rennen um Platz drei. Ob die Grünen den Einzug in den Landtag schaffen, steht noch nicht fest. Die ersten Zahlen im Überblick:

SPD-Generalsekretär Kevin Kühnert sprach in der ARD von einer „furiosen Aufholjagd“ der Brandenburger SPD. Noch vor einigen Wochen sahen Umfragen die AfD deutlich vor den regierenden Sozialdemokraten. Das genaue Ergebnis müsse man noch abwarten, sagte Kühnert mit Blick auf die knappen Prognosen. „Für uns in der Bundes-SPD gilt, die Probleme sind nicht größer geworden. Kleiner sind sie aber auch nicht geworden.“

SPD-Co-Chef Lars Klingbeil sieht das Wahlergebnis in Brandenburg als Botschaft auch für die Gesamtpartei. „Wir wissen, dass die Bundesebene keinen Rückenwind gegeben hat“, sagt er bei Phoenix. Aber nun sei klar: „Da, wo die SPD sich um die Themen der arbeitenden Mitte kümmert, da, wo man sich beispielsweise um Industriearbeitsplätze kümmert, wo man sich um die normalen Themen der Bürgerinnen und Bürger kümmert, da gewinnt die SPD Wahlen“, sagt er.

SPD-Ministerpräsident Dietmar Woidke zeigt sich erfreut. „Es war ein hartes Stück Arbeit“, sagte Woidke. Ziel sei gewesen, dass „unser Land keinen großen, braunen Stempel bekommt“. Das scheine gelungen zu sein. Es seien – „wie so oft in der Geschichte“ – Sozialdemokraten, die die Extremisten auf dem Weg zur Macht gestoppt hätten.

Der AfD-Co-Vorsitzende Tino Chrupalla zeigte sich enttäuscht über den zweiten Platz. „Wir wollten Dietmar Woidke in die Rente schicken“, sagte Chrupalla im ZDF. Dennoch sei ein sehr gutes Ergebnis erzielt worden. Co-Chefin Alice Weidel äußert sich in der ARD hingegen sehr zufrieden. „Der Osten ist blau“, sagt sie mit Blick auf die Farbe ihrer Partei. Nur wegen taktischer Stimmen für Ministerpräsident Dietmar Woidke liege die SPD derzeit vorn. AfD-Spitzenkandidat in Brandenburg, Hans-Christoph Berndt, sagte: „Die Zukunft ist blau – im Osten und überall.“ Und fügte hinzu: „Die nationale Front steht.“ Die AfD sei in etwa gleich stark wie die SPD.

CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann gratulierte Woidke im ZDF. Er spricht von einem polarisierenden Wahlkampf zwischen Woidke und der AfD. „Herr Woidke ist vorangestürmt“, sagt er. Vor solchen Politikern habe er großen Respekt. „Das ist der Abend von Herrn Woidke, wir haben eine bittere Niederlage.“

Dass sich Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) für Woidke ausgesprochen habe, sei nicht hilfreich gewesen. Linnemann verweist aber auf das Ergebnis der Wahlen in Sachsen und Thüringen. „Wir kriegen Rückenwind für den Bund“, sagt er auch mit Blick auf die Nominierung von Friedrich Merz als Unions-Kanzlerkandidat.

Der Grünen-Bundesvorsitzende Omid Nouripour zeigt sich erleichtert über den wahrscheinlichen Wiedereinzug seiner Partei ins Brandenburger Parlament. Der negative Bundestrend für seine Partei habe dabei nicht unbedingt geholfen, sagt er im ZDF. „Wir wollen uns rauskämpfen, wir wollen Vertrauen zurückgewinnen.“ Man werde vieles umstellen müssen. „Wir werden uns aus der Delle herausarbeiten.“ Grünen-Co-Chefin Ricarda Lang beklagte in der ARD viele taktische Stimmen in Brandenburg – für die SPD und zulasten ihrer Partei. Es sei ein negativer Trend zu spüren. Hier müssten sich die Grünen gemeinsam rauskämpfen.

BSW-Co-Chefin Amira Mohamed Ali sprach von einem großen Erfolg für ihre Partei. Die Friedenspolitik sei ein wichtiges Thema für das BSW gewesen. Eine Regierungsbeteiligung im Landtag sei an echte Veränderung geknüpft. Eine Regierungsbeteiligung für ein paar Posten werde es nicht geben. „Das machen wir nicht.“

Die Linken-Parteivorsitzende Janine Wissler hat sich enttäuscht über das schlechte Abschneiden ihrer Partei gezeigt. „Der Tag heute ist natürlich eine Zäsur für uns als Linke“, sagt sie im ZDF. „Zum ersten Mal verpasst die Linke den Einzug in einen ostdeutschen Landtag. Und das ist sehr bitter.“ Ihre Partei müsse sich neu aufstellen. Sie sei überzeugt, dass die Linkspartei zu retten sei.

Brandenburgs CDU-Spitzenkandidat Jan Redmann ist enttäuscht von den niedrigen Werten für seine Partei. „Es ist bitterer Abend für uns als CDU, weil wir nach den ersten Prognosen weit hinter unseren Erwartungen lieben“, sagte er am Wahlabend. Er habe gemerkt, wie sich in diesem Wahlkampf die Stimmung verändert habe. Den Brandenburgerinnen und Brandenburgern sei „der Schreck in die Glieder gefahren, der Schreck vor unregierbaren Zuständen, auch der Schreck vor einer AfD als stärkste Partei“.

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