Turnier in Guinea
Offenbar über 100 Tote bei Fußballspiel – die Hintergründe
Aktualisiert am 02.12.2024 – 13:20 UhrLesedauer: 1 Min.
Bei einem Fußballspiel in Guinea kam es zu schlimmen Szenen und in der Folge zu rund hundert Toten. Das sind die Hintergründe.
In Guinea in Westafrika kam es bei einem Fußballspiel in der Stadt N’Zérékoré zu einem Platzsturm und Zusammenstößen. Dadurch sind mehrere Dutzende Menschen ums Leben gekommen. Ein Arzt im örtlichen Krankenhaus berichtete von rund 100 Toten und sagte der Nachrichtenagentur AFP: „Die Leichen liegen aneinandergereiht im Krankenhaus, so weit das Auge reicht. Andere liegen sogar auf dem Boden in den Gängen. Die Leichenhalle ist voll.“ Offizielle Informationen zur Zahl der möglichen Verletzten und Toten gab es bisher nicht.
Laut einem Augenzeugen soll eine „umstrittene Schiedsrichterentscheidung“ zu dem Platzsturm geführt haben. Das berichtet die Nachrichtenagentur AFP. Wie mehrere Medien zudem berichten, wurde das Turnier zu Ehren von Mamadi Doumbouya ausgetragen. Der 44-Jährige ist seit einem Putsch im September 2021 an der Macht.
Damals war der guineische Staatspräsident Alpha Condé festgenommen und abgesetzt worden. Soldaten unter der Führung des früheren französischen Fremdenlegionärs Doumbouya hatten vor drei Jahren die Regierung aufgelöst und die Verfassung außer Kraft gesetzt. Doumbouya war zum Übergangspräsidenten auf unbestimmte Zeit ernannt worden. Die Vereinten Nationen hatten den Putsch scharf verurteilt.
Was hat das mit dem Fußballturnier zu tun? Solche Turniere gab es zuletzt offenbar häufiger. Dies könnte mit einer möglichen Kandidatur von Mamadi Doumbouya bei der nächsten Präsidentschaftswahl zusammenhängen.