Wird die Spülung in einer Flugzeugtoilette betätigt, kommt es zu einem ohrenbetäubenden Geräusch. Warum ist das so? Und wohin geht das alles?

Die Flugzeugtoilette ist ein Mythos: Sie ist laut, kommen mit wenig Wasser aus. Aber wo landet überhaupt all das, was heruntergespült wurde?

Darum ist die Bordtoilette so laut

In den meisten Flugzeugen werden Vakuumtoiletten eingesetzt. Das bedeutet, dass der Schüsselinhalt mithilfe von Wasser und Unterdruck entfernt wird. An sich würde die Bordtoilette auch ohne Wasser funktionieren. Allerdings spült es Verschmutzungen, die durch den Unterdruck nicht angesaugt werden, weg, wodurch die Schüssel sauberer wird.

Die Erzeugung des Unterdrucks kann auf zwei verschiedene Weisen erfolgen. Sie sind abhängig von der Flughöhe:

  • Am Boden sowie in geringer Höhe wird mithilfe eines Generators ein starker Luftstrom erzeugt, der den Inhalt der Kloschüssel ansaugt.
  • Ist die Flughöhe hoch genug – ab 500 Meter Flughöhe –, reicht der Differenzdruck zwischen Flugzeugklo (normaler Druck) und Tank (niedriger Druck) meist aus, um den Urin und die Fäkalien abzusaugen.

Das Klo funktioniert also ähnlich wie ein Staubsauger.

Da der Luftstrom so stark ist, ist er entsprechend laut. Wäre er schwächer, wäre er leiser, allerdings könnte es dann auch passieren, dass nicht alles weggesaugt wird.

Schon gewusst?

Auch Bordtoiletten, die sich in Zügen oder auf Schiffen befinden, funktionieren meist nach diesem Prinzip und sind dementsprechend laut.

Nicht zu früh spülen

Passagieren wird geraten, die Spülung der Bordtoilette erst zu betätigen, wenn sie bereits aufgestanden sind. Denn aufgrund des hohen Luftsoges kann es passieren, dass Personen, die auf der Toilette sitzen und die Spülung betätigen, festgesaugt werden. Das kann beispielsweise passieren, wenn der Po die Klobrille vollständig bedeckt und somit ein Vakuum in der Schüssel entsteht.

Wo landet das Heruntergespülte?

Viele Menschen glauben, dass Flugzeuge den Urin und die Fäkalien während des Fluges entsorgen. Schließlich sind die Ausscheidungen nur Ballast und nehmen wertvollen Platz im Flugzeug ein. Aus diesem Grund wird auch vorwiegend mit Luft gespült und nicht mit Wasser.

Richtig ist: Zusammen mit blauen, fäulnisreduzierenden Chemikalien landen die Hinterlassenschaften in einem Tank. Dort werden sie meist bis zur Landung und anschließenden Säuberung des Flugzeuges aufbewahrt.

Durch einen technischen Defekt kann es jedoch vorkommen, dass schon während des Fluges etwas von dem Tankinhalt austritt. Da die Außentemperatur in einer bestimmten Flughöhe jedoch so niedrig ist, gefrieren Urin, Fäkalien, Spülwasser und Chemikalien an der Austrittsluke (auch bekannt als „Blaues Eis“). Erkennbar ist das an einer blauen Spur, die sich an der Außenseite des Flugzeuges bildet.

Das Gefrorene kann entweder schon während des Fluges oder erst bei der Landung abfallen.

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