Allerheiligen folgt in Deutschland immer auf den Reformationstag. Doch in welchen Bundesländern ist es ein Feiertag? Und welche Bedeutung steckt dahinter?
Mit Allerheiligen beginnt alljährlich die Zeit des Totengedenkens. Die Friedhöfe in der Stadt und auf dem Land werden von Kerzenlichtern erhellt und die Gräber mit Blumen und Gestecken geschmückt. Dieser alte Brauch wird bis heute praktiziert.
Am 1. November ist traditionell Allerheiligen. In fünf Bundesländern dürfen sich die Menschen dann über einen zusätzlichen freien Tag freuen. Denn nur in diesen katholisch geprägten Bundesländern ist Allerheiligen ein Feiertag:
Fällt Allerheiligen auf einen Wochentag, bringt der freie Tag einige Verbote mit sich. Allerheiligen ist ein sogenannter „stiller Feiertag“ und unterliegt somit dem Feiertagsgesetz. Das bedeutet, dass an Allerheiligen Ruhe herrschen muss. Es gibt ein generelles Tanzverbot. In Nordrhein-Westfalen beispielsweise gilt es von 5 bis 18 Uhr. Ein Verstoß kann bis zu 1.000 Euro Strafe kosten.
In Bayern besteht das Verbot sogar von 2 bis 24 Uhr. Außerdem sind in allen fünf Bundesländern die Geschäfte geschlossen. Weitere „stille Feiertage“ sind unter anderem:
Allerheiligen ist ein Gedenktag, an dem Katholiken an ihre Toten erinnern. Sie schmücken Gräber und drücken damit ihre Zuversicht aus, dass die Menschen nach dem Tod in der Gemeinschaft mit Gott sind. Wie der Name vermuten lässt, ist dieser Tag allen Heiligen der Kirche gewidmet. Mit diesem Fest gedenkt die Katholische Kirche aber nicht nur der heiliggesprochenen Frauen und Männer, sondern auch jener Menschen, die ihren Glauben eher unspektakulär und still gelebt haben.
Der emeritierte Papst Benedikt XVI. sagte über den Feiertag: „Am Fest Allerheiligen blicken wir voller Dankbarkeit auf die große Schar der Gläubigen, die schon im Himmel an der Herrlichkeit Gottes Anteil haben.“ Allerheiligen wird von Christen weltweit gefeiert und das mehrheitlich am 1. November. Ausnahmen bilden einzelne Länder wie Kolumbien, wo der Festtag auf den 7. November fällt. Die christlich-orthodoxe Kirche feiert Allerheiligen schon am ersten Sonntag nach Pfingsten.
Die Wurzeln des Feiertages reichen bis ins 4. Jahrhundert zurück. Die damals östliche Kirche führte den Tag der Heiligen erstmals am ersten Sonntag nach Pfingsten ein – in der griechischen Kirche wurde somit das Andenken der Märtyrer geehrt. 300 Jahre später zog die westliche Kirche nach und legte Allerheiligen auf den ersten Freitag nach Ostern.
Ab 835 legte Papst Gregor IV. fest, dass Allerheiligen in der gesamten westlichen Kirche am 1. November gefeiert wird. Bis heute gilt Allerheiligen als einer der Höhepunkte im Kirchenjahr. Er gehört neben Weihnachten, Ostern, Pfingsten und Christi Himmelfahrt zu den katholischen Hochfesten. An Allerheiligen tragen die Geistlichen traditionell weiße Gewänder. Mit der liturgischen Farbe sollen Reinheit und Freude verbreitet werden.
Der wohl bekannteste Brauch an Allerheiligen ist die Gräbersegnung. An diesem Tag besuchen Angehörige die Grabstätten auf dem Friedhof und beten für die Toten. Die Grabanlagen werden festlich hergerichtet und oftmals sogenannte Seelenlichter angezündet als Symbole des Auferstehungsglaubens. Priester segnen die Gräber und besprengen sie mit Weihwasser.