Die Forscher nutzten Daten des Dark Energy Survey und des Südpolteleskops, um die Gesamtmenge und Verteilung der Materie im Universum neu zu berechnen. Das Team stellte die Datensätze der jeweiligen Durchmusterungen in zwei Himmelskarten dar und überlagerte die beiden Karten anschließend, um ein vollständiges Bild der Verteilung der Materie im Universum zu erhalten.
Das Südpolteleskop
Man fand im Zuge dessen auch heraus, dass die Materie weniger stark verklumpt ist als bisher angenommen. Die Erkenntnis wurden in drei Papers beschrieben, die jetzt im Journal Physical Review veröffentlicht wurden. “Es scheint, als gäbe es im heutigen Universum etwas weniger Fluktuationen, als wir vorhersagen würden, wenn wir von unserem kosmologischen Standardmodell ausgehen, das im frühen Universum verankert ist”, so Eric Baxter, Astronom an der Universität von Hawaii. “Die hohe Präzision und Robustheit der neuen Ergebnisse gegenüber Verzerrungen sind ein besonders überzeugendes Argument dafür, dass wir möglicherweise beginnen, Löcher in unserem kosmologischen Standardmodell aufzudecken.”
Lösungen auf der Spur
Hier sollen weitergehende Untersuchungen helfen, noch tiefere Einblicke zu erhalten. So liegen noch Daten des Dark Energy Survey aus drei Jahren vor, die noch analysiert werden müssen. Währenddessen ist das Südpolteleskop dabei, den kosmischen Mikrowellenhintergrund neu zu vermessen. Und auch das Atacama Cosmology Telescope sammelt neue Daten über die Hintergrundstrahlung, die einen Einblick in die frühe Phase des Universums bietet.
Mit den neuen präzisen Daten können die Forscher das kosmologische Standardmodell auf eine harte Probe stellen. Und man hofft, auf diesem Weg auch die Hubble-Spannung auflösen zu können. Dabei handelt es sich um eine Unstimmigkeit zwischen zwei der besten Methoden zur Vermessung der Expansion des Universums.
- Astronomen erstellen Karte der gesamten Materie im Universum.
- Sechsmal mehr dunkle als normale Materie gefunden.
- Daten aus Dark Energy Survey und Südpolteleskop verwendet.
- Materie weniger stark verklumpt als bisher angenommen.
- Neue Daten helfen, kosmologisches Standardmodell zu prüfen.
- Daten aus weiteren Teleskopen werden analysiert.
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