OECD empfiehlt Korrekturen
Wirtschaftsministerin Reiche: Frühverrentung ist ein Problem
13.06.2025 – 02:32 UhrLesedauer: 2 Min.
Die OECD empfiehlt Deutschland in einem Bericht Anpassungen bei den Sozialausgaben. Darin geht es auch um die Rente.
Die Organisation für Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) hat der Bundesregierung eine Reihe von Vorschlägen für eine Verbesserung der wirtschaftlichen Lage unterbreitet. In einem OECD-Länderbericht heißt es, Deutschland müsse dem steigenden Ausgabendruck aufgrund der Alterung der Bevölkerung durch eine Reform der Renten- und Gesundheitssysteme begegnen.
Die Rede ist unter anderem davon, steuerliche Anreize für den Vorruhestand schrittweise abzubauen, sowie Anreize für ältere Arbeitnehmer zu setzen, länger zu arbeiten. Falsche Anreize wie die Rente mit 63 führten laut OECD dazu, dass viele gut ausgebildete Kräfte zu früh aus dem Erwerbsleben ausschieden.
Dem stimmte nach einem Gespräch mit dem Generalsekretär der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD), Mathias Cormann, auch Wirtschaftsministerin Katherina Reiche zu. Deutschland müsse seine Hausaufgaben machen und habe es mit Strukturreformen selbst in der Hand, das Bruttoinlandsprodukt in den nächsten Jahren deutlich zu steigern, sagte Reiche. „Wir müssen an der Wettbewerbsfähigkeit arbeiten.“ Sie verwies auf geplante Maßnahmen der Bundesregierung, um Anreize für längeres Arbeiten zu setzen sowie Firmen steuerlich zu entlasten. Auch das Thema Frühverrentung sei ein Problem.
„Das Thema Belastung durch Sozialabgaben ist ein Thema“, sagte die CDU-Politikerin in Berlin. Deutschland sei hier weit über dem OECD-Durchschnitt. Wichtig wäre unter anderem, länger und flexibler zu arbeiten. Reiche äußerte sich zwar nicht zu einer genauen Zahl, ab wann Arbeitnehmer in Zukunft in Rente gehen sollen. „Wenn Sie mich fragen, führt kein Weg daran vorbei, länger zu arbeiten“, sagte Reiche laut „Bild“ am Donnerstag in Berlin.
Die schwarz-rote Koalition will ihre Vorhaben zur Rentenversicherung in den nächsten Monaten in einem Paket schnüren. Dies soll die Ausweitung der Mütterrente wie auch die Sicherung eines Rentenniveaus von mindestens 48 Prozent beinhalten, aber auch steuerliche Vorteile für über das Rentenalter hinaus arbeitende Beschäftigte – und ebenso die Frühstart-Rente als Ansparprogramm für Kinder. Im Koalitionsvertrag stehen keine Angaben zu einer möglichen Ausweitung der Lebensarbeitszeit.