Überschattet ein Salafismus-Verdacht eine Aachener Jobmesse für junge Menschen? Vor der Veranstaltung gibt es einen Wirbel um zwei Redner.

Der geplante Auftritt zweier umstrittener Islam-Experten bei einer Jobmesse für Jugendliche in der Aachener Yunus Emre Moschee ist laut einem Bericht der „Bild“-Zeitung kurzfristig abgesagt worden. Das erfuhr das Blatt demnach von einem Sprecher der Aachener Polizei. Die genauen Hintergründe der Entscheidung blieben zunächst unklar.

Die ursprünglich vorgesehenen Redner Talha Taskinsoy und Ali Özgür Özdil sollen laut der Zeitung Verbindungen zur salafistischen Szene haben. Sie wurden etwa im März 2024 an der Seite des als Salafist eingestuften Marcel Krass fotografiert, alle drei mit Palästinensertüchern.

Krass, ein Konvertit aus Hannover, pflegte in der Vergangenheit Kontakt zu einem der Attentäter vom 11. September 2001 – im Zeitraum der Anschläge. Kürzlich wurde in Köln ein Treffen abgesagt, bei dem er hätte auftreten sollen. Für den baden-württembergischen Verfassungsschutz ist Krass eine „seit zwei Jahrzehnten feste Größe“ in der salafistischen Szene in Deutschland.

Bei der „Bildungs Aixpo“-Jobmesse, die von mehreren muslimischen Verbänden in der Ditib-Moschee an diesem Donnerstag veranstaltet wird, sind namhafte Teilnehmer aus der Städteregion wie das Jobcenter, die Stadt Aachen und die Polizei als Aussteller angekündigt. Die Schirmherrschaft hat Aachens Oberbürgermeisterin Sibylle Keupen (parteilos) übernommen.

Auf der Website der Jobmesse, auf der der Auftritt der beiden als Highlight der Veranstaltung beworben wird, heißt es, dass die beiden Islam-Experten „spannende Impulsvorträge“ bei der Messe halten sollen. Laut dem Bericht soll das Aachener Jobcenter den Messeveranstaltern mit einem Rückzug von der Jobmesse gedroht haben. Die Veranstalter selbst äußerten sich bislang, wie auch die Islam-Experten, nicht.

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