Sie sind also dafür, bei wirksamen Klimaschutzmaßnahmen strenge Grenzen zu ziehen?

Der Markt schafft ein Anreizsystem und motiviert zu Innovationen, aber die Kosten unserer aktuellen Wirtschaftstätigkeit sind oft nicht eingepreist; Andererseits gibt es bestimmte Vermögenswerte, die über den materiellen Wert hinausgehen: Wir überlassen beispielsweise den Heroinkonsum nicht dem freien Markt, weil er tödlich ist. Solange wir Öl, Gas und Kohle verbrennen, wird die Temperatur auf dem Planeten weiter steigen, daher müssen diese durch Solar- und Windenergie ersetzt werden. Der Emissionshandel ist lediglich eine Hilfe für die Wirtschaft auf dem Weg zur Null-Emissions-Grenze, die wir bis 2045 erreichen müssen. Die Nutzung von Solar- und Windenergie ist in den letzten Jahren immer effizienter und kostengünstiger geworden. Mit der gebündelten Innovationskraft von Gesellschaft, Wirtschaft und Wissenschaft wird es uns gelingen, den bisherigen gesellschaftlichen Kurs neu auszurichten und umzukehren, bevor wir die Klimaschwelle erreichen.

Eine vor wenigen Tagen veröffentlichte Studie des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung zeigt, dass immer mehr Regionen der Welt ein Wirtschaftswachstum erzielen und gleichzeitig CO reduzieren2 Emissionen. Wie sind solche Entwicklungen zu verstehen?

Diese Trennung von Wirtschaftswachstum und Umweltauswirkungen findet statt, aber leider nicht schnell genug. Dennoch lässt sich sagen, dass insbesondere Europa Fortschritte beim Umbau seiner Volkswirtschaften zur Eindämmung der Klimakrise macht. Auch in Nordamerika und Asien gibt es Zeichen der Hoffnung. Auf keinen Fall sollten Schwellenländer die Fehler der Industrienationen in Europa und Amerika wiederholen und destruktive, mit fossilen Brennstoffen betriebene Wachstumspfade einschlagen.

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