„Es gibt klare Regeln“
Wilde Camper in Südtirol erzürnen italienischen Alpenverein
13.11.2025 – 16:26 UhrLesedauer: 2 Min.
In den Dolomiten geht die Wintersaison los. Eine Gruppe Zelte mitten in einem Naturpark löst Diskussionen aus. Viele fühlen mit den wilden Campern.
Kaum ist der Strom der Sommertouristen in Südtirol abgeebbt, kommen die Wintergäste. Und schon gibt es wieder Ärger mit Besuchern, die sich offenbar nicht an die Regeln halten. Jüngstes Beispiel ist eine Gruppe von Campern, die im Naturpark Fanes-Sennes-Prag auf einer Wiese ihre Zelte aufschlugen und von einem Wanderer fotografiert wurden. Der italienische Alpenverein (CAI) reagiert verärgert.
CAI-Präsident Carlo Zanella postete auf seiner Facebook-Seite ein Bild der etwa zehn Zelte auf verschneitem Boden und schrieb dazu: „Man kann nicht in einem Naturpark campen, es gibt klare Regeln: Aber es ist offensichtlich, dass es diesen Protagonisten egal ist“. Er hoffe, dass sich diese schlechte Gewohnheit „nicht durchsetze“.
Das Nachrichtenportal „Südtirol News“ weiß: „Zwar ist in Ausnahmefällen das Campen in Naturparks möglich, doch Genehmigungen werden in der Regel nicht leichtfertig vergeben.“ Weil sich im Herbst aber weniger Personen in den Dolomiten aufhalten, gebe es auch weniger Kontrollen. Die Camper könnten dies womöglich ausgenutzt haben.
Es scheint, dass es sich bei den Campern um Italiener handelte, die vor einigen Tagen aufgestiegen waren, um in der Nacht den besonders hellen Supermond zu bewundern, schreibt die Tageszeitung „Il Dolomiti“. Die Wildcamper kamen offenbar unbehelligt davon. Andere hatten nicht so viel Glück. Laut „Il Dolomiti“ soll zuletzt eine Gruppe Franzosen auf dem Gelände erwischt und mit einer Geldstrafe belegt worden sein.
Der Facebook-Beitrag Zanellas ließ die Leser nicht unberührt. Sie verteidigen die Camper. Einer schrieb: „Man kann also nicht mal daran denken, eine mehrtägige Wanderung zu machen und im Zelt im Freien zu schlafen? Das erscheint mir verrückt! Verbieten Sie doch gleich den Zugang zum Schutzgebiet, um konsequent zu sein“. Ein anderer: „In diesem Naturpark wurden Wälder für touristische Zwecke zerstört. Es erscheint mir lächerlich, dass man das Aufstellen einiger Zelte verbieten will.“ Ein dritter Leser schlägt vor: „Wenn man nichts beschädigt und sich an einem geschützten Ort richtig verhält, finde ich es absurd, dass man das nicht tun darf. Es muss nur von den Behörden ordentlich kontrolliert werden.“


