Uran hat eine enorme Energiedichte, aber entspricht das wirklich einem benennbaren Kalorienwert? Wir verraten, wie energiereich Uran ist.

Niemand würde auf die Idee kommen, Uran zu verzehren. Das ist aufgrund der Giftigkeit und Radioaktivität dieses relativ weichen Schwermetalls auch gar nicht möglich. Dennoch stellt sich die Frage nach dem Kaloriengehalt, denn bei der Verwendung als Kernbrennstoff werden riesige Mengen an Energie freigesetzt. Beim Kaloriengehalt von Uran geht es darum, wie viel Energie in Uran enthalten ist.

Uran ist vor allem als Kernbrennstoff in Kernkraftwerken und Kernwaffen bekannt. Das chemische Element mit der Zahl 92 im Periodensystem gehört zur Gruppe der Actinoide und ist silberweiß. Es kommt überall in der Erdkruste und in den Ozeanen vor. Es wird jedoch nicht in reiner Form, sondern als Erz abgebaut.

Es gibt verschiedene Uranerze, darunter Uraninit, auch als Pechblende bekannt. Im 19. Jahrhundert wurden Uranverbindungen noch zur Glasherstellung sowie zum Färben von Glas und Keramik verwendet. Diese Verbindungen wurden inzwischen durch weniger bedenkliche farbgebende Mineralien abgelöst. Charakteristisch für Uran ist die hohe Radioaktivität. Die Halbwertzeit von Uran, in der die Hälfte des radioaktiven Materials zerfallen ist, liegt bei ungefähr 4,468 Milliarden Jahren.

Uran enthält keine Kalorien im herkömmlichen Sinn, wie wir sie in Lebensmitteln messen. Bei Kalorien in der Nahrung ist die Energie gemeint, die der Körper durch den Abbau von Kohlenhydraten, Fetten und Proteinen gewinnt. Uran ist ein chemisches Element, das in der Kernenergie genutzt wird. Ein Gramm Uran kann bei der Kernspaltung etwa 18 Milliarden Kalorien an Energie freisetzen. Diese „Kalorien“ beziehen sich jedoch auf die physikalische Einheit von Energie, die bei der nuklearen Reaktion freigesetzt wird.

Auch wenn ein Mensch nur ein Gramm Uran verzehren würde, käme es nicht zu einer beachtlichen Gewichtszunahme. Das liegt daran, dass der menschliche Organismus zusätzlich Kohlenstoff benötigt, um Gewebe aufzubauen. Das ist mit Uran nicht möglich. Uran setzt seine Energie nur bei der Kernspaltung frei. Der Verzehr oder die Inhalation von Uran würden zu schwerwiegenden Vergiftungen und zu Krebs führen.

Uran hat eine hohe Energiedichte. In den Kernkraftwerken wird zumeist Uran mit dem Isotop 235 verwendet. Ein Kernkraftwerk mit einer Leistung von 1.000 Megawatt benötigt pro Jahr ungefähr 20 Tonnen angereichertes Uran für die Produktion von 8,5 Milliarden Kilowattstunden Strom. Diese Menge entspricht ungefähr einem Kubikmeter. Aufgrund der außerordentlich hohen Energiedichte kann aus Uran deutlich mehr Strom als aus allen anderen Energieträgern gewonnen werden. Aus einem Kilogramm Uran lässt sich so viel Energie wie aus 16.000 Kilogramm Steinkohle oder 7.000 Kilogramm Gas erzeugen.

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