Auch bei der Geldanlage kann man nachhaltigere und umweltfreundlichere Entscheidungen treffen. Was Sie dabei beachten sollten.
Mancher Investor und Privatanleger möchte sein Geld in nachhaltige Kapitalanlagen investieren. Doch woran erkennt man die? Die sogenannten ESG-Kriterien liefern erste Anhaltspunkte dafür, wie nachhaltig eine Anlage ist. t-online erklärt, was diese Abkürzung bedeutet und was Sie beim Investieren unter ESG-Gesichtspunkten beachten sollten.
Die Buchstabenkombination ESG steht für die englischen Begriffe „Environment, Social, Governance“. Gemeint ist damit Folgendes:
Grundsätzlich gilt: Alle Arten von Kapitalanlagen können nach ESG-Kriterien bewertet werden. Anwendung findet das Konzept etwa bei der Bewertung nachhaltiger Fonds, die nach ESG-Kriterien zusammengestellt sind, also in Unternehmen investieren, die sich einem oder mehreren ESG-Kriterien verschrieben haben. Lesen Sie hier, was Ihnen Investmentfonds überhaupt bringen.
Auch Immobilien können auf ESG-Kriterien ausgerichtet werden. Hier kommt es etwa auf die Energieeffizienz eines Gebäudes an – also die Wärmedämmung oder Solardach.
Das ist die entscheidende Frage. Allgemein lässt sich das nicht sagen. Denn es kommt sehr darauf an, wie die ESG-Kriterien umgesetzt werden. Eine einheitliche Definition für Nachhaltigkeit bei Geldanlagen gibt es bisher nicht.
Aber: Seit dem 21. Mai 2025 müssen Fonds, die Begriffe wie „grün“, „nachhaltig“, „ESG“, „klimaneutral“ oder „sozial“ im Namen führen, mindestens 80 Prozent ihres Vermögens in entsprechende nachhaltige Anlagen investieren. Diese Vorschrift stammt von der ESMA, der europäischen Wertpapieraufsichtsbehörde. Fonds, die die Vorgaben nicht erfüllen, mussten ihre Strategie anpassen oder ihren Namen ändern.
Verbraucherschützer raten dennoch weiterhin dazu, stets zu prüfen, warum ein Anbieter einen Fonds oder ETF als nachhaltig einstuft. Auch sollten Sie das mit Ihren eigenen Vorstellungen abgleichen. Denn: Für die Aufnahme der Unternehmen in den Index gibt es unterschiedliche Ansätze.
Für Ihren Geldbeutel sind passive Indexfonds (ETFs) in der Regel die bessere Wahl, da sie günstiger sind und auf lange Sicht mehr Rendite einfahren als aktiv gemanagte Fonds. In Sachen Nachhaltigkeit schneiden einige aktive Fonds jedoch besser ab als ETFs. Zudem können Sie damit gezielter in spezielle Themen investieren.
Negativansatz: Bestimmte Branchen werden ausgeschlossen, beispielsweise die Glücksspiel-, Waffen-, Öl- oder Pornografieindustrie.
Positivansatz: Aus bestimmten Branchen werden die „besten“ Unternehmen ausgewählt, Firmen also, die sich etwa in puncto Klimaneutralität besonders hervortun. Da grundsätzlich keine Branche ausgeschlossen wird, kann es sich dabei auch um Investitionen in Wirtschaftszweige wie die Atom-, Waffen- oder Ölindustrie handeln.
Beim Positivansatz unterscheidet man zwischen zwei Prinzipien:
Trotz fehlender einheitlicher Standards bieten ESG-Fonds und ETFs gute Möglichkeiten, Umwelt- und Sozialaspekte in Ihre Geldanlage einzubeziehen. Informieren Sie sich sorgfältig und wählen Sie Ihre Anlagen bewusst aus, um Rendite und Nachhaltigkeit sinnvoll zu kombinieren. Achten Sie auch bei nachhaltigen Investments auf die grundsätzlichen Regeln der Geldanlage – etwa auf eine breite Streuung über verschiedene Länder und Branchen. Das mindert Ihr Risiko, Ihr investiertes Geld zu verlieren.