Am Firmensitz im Dürener Stadtteil Gürzenich findet allerdings nur noch ein kleiner Teil der Produktion statt – denn die Tassen werden vor allem in China hergestellt. „Hierzulande gibt es einfach nicht die Kapazitäten, um unseren Bedarf zu decken“, sagt Geschäftsführer Schlepütz. Lediglich ein Drittel wird noch in Europa produziert. Entweder in Kooperation mit einer Glashütte in Polen oder in Düren.
Die Produktion direkt an der Firmenzentrale möchte Mohaba erhalten. Doch moderne Fertigungsanlagen wurden zunehmend zu groß für die alte Fabrikhalle aus den Sechzigerjahren. Schlepütz beschloss daher, eine neue Halle direkt neben der alten zu bauen. Diese nahm im Januar 2025 den Betrieb auf. Die alte Halle wird seitdem als Lager genutzt.
In Zukunft möchte das mittelständische Unternehmen seine Produktpalette diversifizieren. Schon heute gehören Wein-, Sekt- und Whiskeygläser zum Sortiment. Geschäftsführer Guido Schlepütz möchte diese Sparte mit den größeren Kapazitäten in der neuen Halle weiter ausbauen. Die Glühweintasse soll aber weiter das Kerngeschäft bleiben.
Mit der Familie Schlepütz ist Mohaba seit der Firmengründung im Jahr 1954 untrennbar verbunden. Guido Schlepütz führt das Unternehmen inzwischen in dritter Generation.
Seinen Ursprung hatte das Unternehmen jedoch in einer ganz anderen Branche in der Nachkriegswirtschaft. Das Akronym Mohaba steht für „Montage Haus-Bau“, die Firma baute vom Krieg zerstörte Gebäude wieder auf. 1961 erwarb Firmengründer Willi Schlepütz aus einem Abverkauf günstig einen Brennofen, sein Unternehmen spezialisierte sich schließlich auf Glas- und Keramikdruck. Montage-Haus-Bau wurde zur Mohaba Glas GmbH.
Die folgenden Jahre wuchs Mohaba weiter und konnte seine Kapazitäten ausbauen. 1978 verstarb Willi Schlepütz. Sohn Hartmut, damals bei einer Bank in Zürich tätig, übernahm die Firma. „Als der Anruf kam, musste sich mein Vater innerhalb von wenigen Stunden entscheiden, wie es weitergeht“, sagt sein Sohn heute. Der Senior gab sein Leben in der Schweiz auf, um den Platz seines Vaters an der Spitze des Familienunternehmens einzunehmen.
Bis in die Neunzigerjahre war Mohaba vor allem in einer klassisch rheinländischen Branche unterwegs: Kölsch- und Altbiergläser. Nachdem jedoch die Aufträge weggeblieben waren, orientierte sich Mohaba um. Seitdem setzt das Unternehmen auf heiße Getränke.














