Die Kardinäle sind völlig von der Außenwelt isoliert. Der Begriff Konklave leitet sich vom lateinischen „cum clavis“ ab, was „mit Schlüsseln“ bedeutet. Das verweist auf die Praxis, die Kardinäle während der Papstwahl buchstäblich einzuschließen und von der Außenwelt zu isolieren, um eine freie Entscheidung sicherzustellen. Handys, Kameras und Mikrofone sind verboten, Verstöße gegen die Geheimhaltung werden mit Exkommunikation bestraft. Vor Beginn durchsuchen Techniker den Raum nach Wanzen, um jegliches Abhören zu verhindern.

Kandidatenreden oder Gegenreden sind während des Konklaves nicht erlaubt. Jeder wahlberechtigte Kardinal erhält einen Stimmzettel mit der lateinischen Aufschrift: „Eligo in Summum Pontificem“ („Zum Papst wähle ich“). Nach Eintrag des Namens wird der Zettel gefaltet, auf einen Hostienteller gelegt und dann in einen Kelch geworfen – eine Maßnahme, um Mehrfachabstimmungen zu verhindern.

Video | So läuft das Konklave ab

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Quelle: Glomex

Der katholische Ordenspriester Paulus Terwitte erklärt im Gespräch mit t-online das Vorgehen: „Zu Beginn der Wahl schreibt jeder wahlberechtigte Kardinal den Namen seines Wunschkandidaten auf einen Stimmzettel. Nach den ersten Wahlgängen zeigt sich oft, welche Kardinäle favorisiert werden. Es gibt bis zu vier Wahlgänge pro Tag. Gewählt ist derjenige, der eine Zweidrittelmehrheit erreicht.“

Ein Kardinal nach dem anderen schreitet bei jedem Wahlgang auf den Altar unter Michelangelos Fresko zu und sagt, bevor er sein Votum in die Wahlurne wirft: „Ich rufe Christus, den Herrn, als Zeugen an, dass ich denjenigen wähle, dem ich nach dem Willen Gottes meine Stimme geben muss.“

Nach jedem Wahlgang werden die Stimmen ausgezählt und verbrannt. Das Verbrennen erfolgt auf besondere Weise: Der dabei entstehende Rauch dient der Öffentlichkeit als Signal. Steigt schwarzer Rauch aus dem Schornstein der Sixtinischen Kapelle, bedeutet dies, dass die Wahl nicht erfolgreich war. Das Konklave wird fortgesetzt. (Lesen Sie hier, wie der Rauch weiß oder schwarz wird.)

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