Hirnanregende Aktivitäten haben einen Einfluss auf den Schutz vor geistigem Abbau. Welche sind das und wie oft sollte man sie praktizieren?

1,8 Millionen Deutsche sind an Demenz erkrankt. Unter dem Begriff Demenz werden mehr als 50 Krankheitsbilder zusammengefasst. Geschätzt wird, dass bis zum Jahr 2050 etwa 2,8 Millionen Deutsche betroffen sein werden. Medikamente, die die Krankheit heilen, gibt es bislang nicht. Aber ihr Fortschreiten lässt sich verlangsamen. Prävention ist gefragt.

Mehrere Studien bestätigten bereits einen Zusammenhang zwischen hirnfordernden Aktivitäten wie zum Beispiel Puzzeln und dem Schutz vor geistigem Abbau. Nun kam eine neue hinzu.

US-Forscher untersuchten die Krankenakten von über 5.900 Menschen, die im Jahr 2012 50 Jahre oder älter waren und bereits an leichten kognitiven Beeinträchtigungen litten. Im Rahmen eines Monitorings wurden sie acht Jahre lang durch Telefoninterviews und Selbstauskunftsbefragungen beobachtet.

Die Wissenschaftler teilten sie in drei Kategorien ein, und zwar anhand der Häufigkeit, mit der sie kognitiv anregende Freizeitaktivitäten absolvierten. Dazu zählen Lesen, Schreiben, Kreuzworträtsel, Spiele wie Schach oder Wortfindungsspiele oder ähnliche Hobbys.

In allen drei Gruppen wurde im Untersuchungszeitraum ein kognitiver Rückgang bei den Probanden verzeichnet. Doch bei der Gruppe derer, die sich am häufigsten anregend beschäftigten, verlief er langsamer. Sie zeigten auch durchweg höhere kognitive Funktionsniveaus und behielten diese auch bei. Basierend auf standardisierten kognitiven Tests zeigte sich: Sie schnitten durchweg besser ab bei der Gedächtnisleistung, der Aufmerksamkeit und der Geschwindigkeit, mit der Informationen verarbeitet werden.

Und dieser Trend setzte sich nach unten fort: Auch die Menschen, die in die mittlere Gruppe eingeordnet worden waren, hatten signifikant bessere Ergebnisse als diejenigen, die wenig bis gar keine geistig anregenden Aktivitäten praktizierten.

Wie oft ist nun ideal, um sich zur ersten Gruppe zählen zu können? Optimal seien mehr als drei Einheiten pro Woche mit intensiver Beschäftigung mit der Materie, so das Ergebnis der Studie. Mit diesen Erkenntnissen könnten Therapien gefunden werden, die den Ausbruch einer Demenz verzögern könnten, so die Forscher.

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