Getränke auf Matcha-Basis erobern die Cafés. Doch ist das grüne Teepulver so gesund, wie viele sagen? Wir klären, was genau drinsteckt.

Matcha-Tee, Matcha Latte (mit Milch) oder auch Matcha als Zutat in Smoothies: Mittlerweile werden viele Getränke mit dem grünen Teepulver aus Japan zubereitet. Dieses gilt als Superfood und ist für seine gesundheitlichen Versprechungen bekannt – zu Recht? Lesen Sie in diesem Artikel, was zu den Effekten von Matcha bekannt ist und welche Menge unbedenklich ist. Denn: Zu viel Matcha sollte es besser nicht sein.

Matcha, was auf Japanisch „gemahlener Tee“ bedeutet, wird aus jungen Teeblättern hergestellt, die zu einem feinen Pulver zermahlen werden. Dieses Pulver wird dann in heißem Wasser aufgelöst oder schaumig geschlagen und getrunken. Beliebt ist Matcha Latte, eine Mischung aus Matcha und Milch oder Pflanzendrinks, oft auch mit Sirup gesüßt. Auch in Lebensmitteln wie Gebäck oder Schokolade findet das grüne Pulver Verwendung.

Matcha wird aus den Blättern der Grünteepflanze gewonnen, die vor der Ernte mehrere Wochen im Schatten wachsen. Dadurch erhöht sich der Gehalt an Chlorophyll, Aminosäuren und Antioxidantien.

Zu den Hauptinhaltsstoffen von Matcha gehören die sogenannten Catechine, insbesondere Epigallocatechingallat (EGCG), ein starkes Antioxidans, das Entzündungen reduzieren und die Zellgesundheit fördern soll. Daneben enthält Matcha auch L-Theanin, eine Aminosäure, der eine beruhigende Wirkung nachgesagt wird – wissenschaftlich nachgewiesen ist dies jedoch bisher nicht. Hinzu kommen Nährstoffe wie Vitamin C, Selen, Zink, Magnesium sowie Ballaststoffe.

Matchapulver enthält im Vergleich zu anderen Teezubereitungen zudem viel Koffein. Eine Tasse Matcha, hergestellt aus einem Teelöffel Pulver, ergibt im Allgemeinen etwa 70 Milligramm Koffein. Dies ist knapp unter dem Wert von Kaffee, der etwa 80 bis 130 Milligramm Koffein hat.

Grünes Matchapulver: Es wird oft als Superfood bezeichnet. (Quelle: Sina Schuldt/dpa)

Bisher gibt es wenige Studien, die die spezifische Wirkung von Matcha im Vergleich zu herkömmlichem Grüntee untersucht haben. Meistens beziehen sie sich auf allgemeine Wirkungen von grünem Tee – ob diese auch auf Matcha übertragbar sind, bleibt unklar.

Einige Studien deuten darauf hin, dass Bestandteile von grünem Tee möglicherweise vor Krebs schützen könnten oder positive Effekte auf das Herz-Kreislauf-System haben. Eine Forschungsarbeit aus dem Jahr 2023 stellte etwa leichte Blutdrucksenkungen durch langfristigen Konsum von grünem Tee fest. Dies wird auch Matcha nachgesagt. Sicherer belegt ist, dass Antioxidantien wie EGCG die Abwehrkräfte des Körpers stärken.

Auch auf die Gehirnfunktionen soll Matcha einen positiven Einfluss haben. Grund dafür ist die Kombination von Koffein und L-Theanin. Untersuchungen zeigen, dass L-Theanin beruhigend wirkt, während Koffein wach macht. Zusammen könnten diese Inhaltsstoffe zu einer besseren Konzentration und Aufmerksamkeit führen, ohne nervös zu machen. Matcha kann daher eine Alternative zu Kaffee sein.

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Vielfach wird berichtet, dass Matcha beim Abnehmen helfen soll. Fest steht: Das Koffein und die Catechine fördern den Stoffwechsel und können die Fettverbrennung ankurbeln. Eine Tasse Matcha kann demnach den Kalorienverbrauch kurzfristig erhöhen. Es ist aber kein Wundermittel zur Gewichtsreduktion.

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Trotz der gesundheitlichen Vorteile ist auch Vorsicht geboten: Matcha enthält viel Koffein, was in übermäßigen Mengen zu Schlaflosigkeit, Nervosität und Herzrasen führen kann. Auch der Gehalt an EGCG kann bei übermäßigem Verzehr Leber- und Nierenschäden verursachen.

Und: Matcha kann auch problematische Substanzen enthalten, etwa Aluminium und Blei. Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) weist darauf hin, dass in Matchapulver immer wieder erhöhte Mengen Aluminium gefunden werden – ein Leichtmetall, das bei übermäßiger Aufnahme Nervenschäden sowie Fruchtbarkeits- und Knochenentwicklungsprobleme verursachen kann.

Iced Matcha Latte: Der zu feinstem Pulver vermahlene Grüntee ist eine besonders teure Teesorte. (Quelle: ninavartanava/getty-images-bilder)

Experten raten, nicht öfter als dreimal am Tag und nicht mehr als jeweils ein Gramm eingerührtes Matchapulver pro Tasse zu trinken.

Schwangere sollten besonders vorsichtig sein: Grundsätzlich sollten sie die Einnahme von 300 Milligramm Koffein am Tag nicht überschreiten. Gegen eine Tasse Matcha-Tee ab und zu spricht aber nichts. Kinder sollten keine Produkte mit hoher Matcha-Konzentration konsumieren. Denn Matcha kann mehr Koffein als herkömmlicher Grüntee enthalten. Je nach Rezeptur kommen Matchagetränke sogar an den Koffeingehalt eines Espressos heran.

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