Til Schweiger leidet unter einem offenen Bein. Wie es sich ankündigt und warum die Behandlung mehrere Jahre dauern kann.
Nachdem sich bei Filmstar Til Schweiger Anfang des Jahres eine Wunde am Bein entzündet hatte, lag er mit einer Blutvergiftung im Krankenhaus (mehr zum Thema Sepsis lesen Sie hier). Seine behandelnde Ärztin Dr. Miriam Rehbein sprach nun mit „Bild“ über seine Diagnose: das „offene Bein“. Aber was ist das eigentlich?
Ein offenes Bein – medizinisch Ulcus cruris genannt – entsteht meist im Bereich über dem inneren Fußknöchel. Es ist häufig Folge einer chronischen Venenschwäche: Das Blut kann nicht mehr richtig zum Herzen zurückfließen und staut sich. In der Folge schwellen Waden und Knöchel an. Die Haut spannt sich, ist gerötet und schmerzt.
Der Blutstau wiederum führt dazu, dass die kleinen Gefäße abgedrückt werden und das Gewebe nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff, Nährstoffen und Zellen der Wundheilung versorgt werden kann. Zudem ist die Immunabwehr der Haut geschwächt und Gewebe stirbt ab. Ab einem gewissen Grad der Gewebeschädigung wird eine Wunde sichtbar.
Zu den Warnzeichen gehören:
Mit Bandagen oder medizinischen Kompressionsstrümpfen wird das Bein zusammengepresst, sodass der Blutfluss in den Venen erleichtert wird. Regelmäßige Bewegung ist ebenfalls eine wichtige Behandlungssäule. Nur dann, wenn sich die Durchblutungssituation verbessert, kann das offene Bein heilen.
Weitere Therapiemöglichkeiten wie Lymphdrainagen, Entfernung der betroffenen Venen sowie andere Kompressionsverfahren ergänzen das Behandlungsspektrum. Zu den eingesetzten Medikamenten gehören unter anderem Schmerzmittel und Blutverdünner. Salben, etwa mit Zink, senken das Risiko, dass sich die Wunde vergrößert. Es kann Monate bis Jahre dauern, bis ein offenes Bein heilt.
Ist die Versorgungssituation der Haut so schlecht, dass sich kein neues Gewebe bildet, kann in ausgeprägten Fällen eine Operation notwendig werden, bei der eine Hauttransplantation durchgeführt wird. Das Hautgewebe wird häufig von einer anderen Körperstelle entnommen. Eine Untersuchung hat gezeigt, dass bei 21 von 100 Menschen die Wunde nach einer Hauttransplantation schneller heilt als bei einer herkömmlichen Behandlung.