Elektronik einfach erklärt

Wie entsteht ein Kurzschluss?

Ein Knall und der Strom ist aus. Nicht selten sorgt ein Kurzschluss für einen Schreckmoment. Aber wie entsteht er? Hier finden Sie die Antwort.

11.12.2024 – 13:03 Uhr|Lesedauer: 3 Min.

Jessica Jantz

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Fließt elektrischer Strom von einem Pol der Quelle zur anderen und durchquert dabei kein Gerät, geht er den Weg des geringsten Widerstands. In dieser Situation spricht der Fachmann von einem Kurzschluss. Warum es dazu kommt und welche Gefahren drohen, verraten wir Ihnen in diesem Artikel.

Für einen Kurzschluss im Toaster benötigt es nur ein beschädigtes Kabel und einen Krümel. (Quelle: manaemedia via www.imago-images.de)

Wir wissen nun also, warum ein Kurzstrom physikalisch entsteht (Strom gelangt von Pol zu Pol), aber wie sieht das in der Praxis aus? Stellen Sie sich vor, an Ihrem alten Toaster ist die Isolierung im Inneren beschädigt. Normalerweise sorgt sie dafür, dass die stromführenden Leitungen voneinander getrennt bleiben. Sind sie kaputt, können Plus- und Minuspol ungehindert miteinander in Kontakt kommen.

Das kann passieren, weil ein Krümel im Toaster Druck auf ein beschädigtes Kabel ausübt oder aber, weil Sie beim Saubermachen den Toaster zu heftig bewegt haben. Der Strom entscheidet sich dann für die Verbindung von Pol zu Pol und umgeht den Widerstand durch den Verbraucher (das ist im Beispiel der Toaster).

Die Folge: Es fließt eine enorm hohe Stromstärke, die Elektriker als Kurzschlussstrom bezeichnen. Das Kabel im Toaster erhitzt sich und kann anfangen zu brennen. Fies daran ist, dass Ihr Toaster optisch völlig intakt wirken kann, im Inneren sieht es aber anders aus. Daher auch die generelle Empfehlung, solche Geräte bei Nichtnutzung vom Netz zu trennen.

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Ein Kurzschluss birgt ernsthafte Gefahren. Durch die hohe Stromstärke, die ungehindert durch Leitungen fließt, können Kabel, Geräte oder ganze Elektroinstallationen innerhalb kürzester Zeit überhitzen. Im schlimmsten Fall führt dies zu Bränden. Bleiben wir beim Toaster-Beispiel, kann das Gerät durch die Überhitzung Funken erzeugen, die im ungünstigsten Fall Möbel oder Gardinen entzünden.

In einer solchen Situation zeigt sich, warum Rauchmelder Leben retten können. Manchmal nerven die kleinen Helfer, im Brandfall sind sie aber Gold wert.

Gefahr droht zudem für Ihre Elektrogeräte. Die enorme Stromstärke beschädigt sensible Bauteile oder zerstört sie völlig. Sobald Sie merken, dass ein Gerät ungewöhnliche Geräusche macht, heiß wird oder flackert, nutzen Sie es nicht weiter. Schließlich ist ein Kurzschluss auch für Sie selbst gefährlich: Berühren Sie leitendes Metall an einem Gerät mit Kurzschluss, droht ein Stromschlag, der tödlich enden kann.

Ein Kurzschluss ist in vielen Fällen vermeidbar. Wichtigster Schutz ist die Kontrolle Ihrer elektronischen Geräte. Prüfen Sie Kabel und Stecker auf Schäden und reparieren Sie E-Geräte niemals selbst. Die aufgeschraubte Playstation oder das geklebte Kabel am Toaster bergen erhebliche Gefahren. Ältere Geräte sind auch gefährdeter. So idyllisch Großmutters Lampe aus den 60ern ist, so hoch ist das Potenzial für einen möglichen Kurzschluss.

Eine weitere Gefahr ist Wasser. Achten Sie darauf, dass Elektrogeräte nie mit Wasserquellen wie Badewannen, Waschbecken oder Toilettenspülungen in Kontakt kommen. Durch Feuchtigkeit können stromführende Teile miteinander in Kontakt kommen und einen Kurzschluss auslösen.

Wichtigster Helfer ist im Ernstfall die Sicherung. Tritt ein Kurzschluss auf, registriert die Sicherung die ansteigende Stromstärke und unterbricht den Stromkreis. Der Kurzschlussstrom kann nicht mehr weiterfließen und gefährliche Schäden lassen sich reduzieren. Der Fehlerstrom-Schutzschalter (FI) verhindert außerdem, dass es zu Stromschlägen durch Fehlerstrom kommt. Er löst aus, sobald sich der Energiefluss verändert.

Der Schutz durch die Sicherung setzt voraus, dass Ihr Sicherungssystem intakt ist. Werfen Sie also auch darauf regelmäßig einen Blick oder lassen den Fachmann kommen. Springt eine Sicherung immer wieder ohne Anlass raus oder löst der FI-Schalter aus, benötigen Sie fachliche Hilfe. Der FI-Schalter verfügt zudem über einen manuellen Auslöser. Betätigen Sie ihn einmal im Halbjahr, um die Funktionalität zu prüfen.

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