Ein Cyberangriff und der neu gewonnene Reichtum ist weg – das lässt sich mit einem Cold Wallet verhindern. Doch wie funktioniert das und worauf müssen Anleger achten?
Das Wichtigste im Überblick
In den vergangenen Jahren haben Kryptowährungen wie Bitcoin, Ether und Co. zunehmend mehr Aufmerksamkeit erhalten. Schlagzeilen machten dabei oft die erstaunlichen Preissprünge der verschiedenen Kryptowährungen.
Gleichzeitig zogen spektakuläre Betrugsfälle die Aufmerksamkeit der Anleger und Interessenten auf sich – und ließen die Angst wachsen. Bei einigen Anlegern kommt da schnell die Sorge auf, dass der plötzliche Wertzuwachs durch Betrüger zerstört werden könnte.
Große Kryptobörsen haben zum Teil auf das Problem reagiert. So hat Coinbase eine Versicherung gegen Cyber-Kriminalität abgeschlossen, schreibt die US-Börse, die auch in Deutschland aktiv ist, auf ihrer Internetseite. Da der Wert der verschiedenen Kryptowährungen allerdings teils rapide ansteigt, umfasst die Versicherung nur einen Teil des Gegenwerts der Kryptowährungen. Selbst wenn Ihre Kryptobörse eine Versicherung hat, können Sie sich auf diese also nur bedingt verlassen.
Wenn Sie sich vor Hackerangriffen schützen wollen, sollten Sie deshalb von einem sogenannten Hot Wallet auf ein Cold Wallet wechseln. t-online erklärt Ihnen, warum Ihre Coins bei dieser Variante deutlich sicherer sind und auf was Sie achten sollten, wenn Sie Ihr Wallet umstellen.
Was ist der Unterschied zwischen einem Hot Wallet und einem Cold Wallet?
Der wichtigste Unterschied zwischen einem Hot Wallet und einem Cold Wallet ist, dass ein Hot Wallet eine Verbindung zum Internet hat, während ein Cold Wallet Ihre Bitcoins und Co. auf einem physischen Medium ohne Zugang zum Internet speichert.
Wenn Sie sich also ein Cold Wallet zulegen, haben Sie meist beides: ein „heißes“ und ein „kaltes“ Wallet. Das heiße Wallet ist zum Beispiel Ihr Konto bei den zentralen Börsen, etwa Coinbase, Bison oder Kraken. Diese richten Ihnen parallel meist auch ein Wallet ein, die Schlüssel zu diesen Wallets liegen allerdings bei Ihrem Anbieter. Wird die Börse also gehackt, könnten auch Ihre Schlüssel und damit Ihre Coins verloren gehen.
Alternativ können Sie über verschiedene Softwarenbieter, zum Beispiel Exodus, eigene Hot Wallets auf Ihrem Computer oder Ihrem Smartphone verwalten. Hier verfügen Sie selbst über die Schlüssel, allerdings können Sie immer noch Opfer von Cyberattacken werden und so Ihre Coins verlieren.
Krypto-Börsen sind nicht gesetzlich abgesichert
Die meisten Privatanleger nutzen zentrale Börsen wie Coinbase, Kraken, Binance oder Bison, um Kryptowährungen wie Bitcoin oder Ether zu kaufen (eine Anleitung dafür finden Sie hier). Ab einer gewissen Summe lohnt es sich für Anleger allerdings, ihre Investments über ein Cold Wallet abzusichern und nicht mehr nur an der Börse zu lagern.
Denn: Während bei anderen Anlagenformen wie ETFs eine Einlagensicherung bis zu einer gewissen Summe greift, haben Sie bei der Insolvenz Ihrer – oft ausländischen – Kryptobörse das Risiko eines Totalverlustes. Verwahren Sie Ihre Coins selbst, können Sie dies vermeiden.
In der Vergangenheit haben die Börsen viele Sicherheitsmaßnahmen getroffen und sich zu größeren Unternehmen entwickelt. Dennoch sollten Anleger sich darüber bewusst sein, dass ihre Investments im schlimmsten Fall nicht abgesichert sind.
Was ist ein Cold Wallet und wie funktioniert es?
Ein Cold Wallet ist ein Offline-Speichermedium für Ihre Bitcoins, Ether oder andere Kryptowährungen. Der wichtigste Unterschied zu einem Hot Wallet: Sie sind weniger anfällig für Cyber-Attacken.
Denn egal, ob mit einem Cold Wallet oder einem Hot Wallet: Ihre Bitcoins sind immer auf der Blockchain gespeichert. Das liegt in der dezentralen Natur der Kryptowährungen. Sie speichern in Ihrem Wallet genau genommen also nur den Code, der Sie als Besitzer der entsprechenden Coins identifiziert, und nicht die Coins selbst.
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, ein Cold Wallet anzulegen:
- ein Hardware-Wallet,
- ein externes Speichermedium, zum Beispiel ein USB-Stick,
- ein Paper-Wallet.
Hardware-Wallet als Kompromiss beider Welten
Hardware-Wallets sind spezielle Speichermedien, die eine eigene Wallet-Adresse produzieren können. Sie können also direkt auf das Hardware-Wallet Kryptowährungen einzahlen und Zahlungen von diesem ausführen. Es verbindet daher die Sicherheit eines Cold Wallets mit den Annehmlichkeiten eines Hot Wallets. Einige Hardware-Wallets werden per Bluetooth mit dem PC oder dem Smartphone verbunden, andere mit einem Kabel, um Transaktionen auszuführen.