In Hamburger Hafencity
Großer Andrang und Proteste bei Westfield-Eröffnung
Aktualisiert am 08.04.2025 – 18:26 UhrLesedauer: 2 Min.
Das Westfield Hamburg-Überseequartier ist offiziell eröffnet. Das Center soll künftig Millionen Besucher anlocken. Bürgermeister Tschentscher ließ einen Vorfall nicht unerwähnt – es kam auch zu Protesten.
Die Shopping-Mall Westfield Hamburg-Überseequartier hat am Dienstagnachmittag offiziell eröffnet. In Anwesenheit von Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) und zahlreichen geladenen Gästen wurde auf hanseatische Art ein Tau durchgeschnitten. Ab 16 Uhr durften Besucher dann erstmals auf das Gelände. Der Andrang war groß.
Über die Hälfte der im Quartier vertretenen Marken und Konzepte sind nach Angaben des Betreibers Unibail-Rodamco-Westfield (URW) bisher nicht in der Hamburger Innenstadt vertreten. Ein Drittel sei überhaupt noch nicht in der Hansestadt ansässig. URW rechnet mittelfristig mit 16 Millionen Besuchern jährlich.
Bürgermeister Tschentscher sagte, das Konzept des Westfields sei „innovativ und international“. Er unterstrich, dass unter den rund 170 Geschäften und Gastronomie-Betrieben viele Niederlassungen seien, die es vorher in Hamburg und zum Teil auch deutschlandweit bisher nicht gebe.
Tschentscher sagte zudem, dass das Überseequartier und die nicht weit entfernte Innenstadt nicht in Konkurrenz zueinander stünden. „Die City und das Übersee-Quartier sind zwei Einkaufs- und Erlebniszentren, die wechselseitig Ausstrahlungs- und Anziehungskraft entwickeln können.“
Tschentscher griff in seiner Eröffnungsrede auch einen tödlichen Vorfall beim Bau des Einkaufszentrums auf, bei dem fünf Handwerker ums Leben kamen. „Dieses tragische Unglück mahnt uns, dass das Handwerk und das Arbeiten auf Baustellen dieser Größenordnung trotz moderner Technik und Sicherheitsvorschriften mit besonderen Risiken und Gefahren verbunden ist.“
Anhaltende Probleme auf der Baustelle hatten zu einer mehrfachen Verschiebung des Eröffnungstermins geführt, auch die Kosten kletterten immer weiter. URW bezifferte die Gesamtinvestitionen zuletzt auf 2,45 Milliarden Euro.
Unterdessen kam es auch zu Protesten von Anwohnern für eine Verkehrsberuhigung. Laut eines Reporters vor Ort demonstrierten rund 250 Anwohner vor dem Westfield-Center gegen die Verkehrsbedingungen um das Center und für eine 30er-Zone in der Hafencity. An der Demo nahmen auch viele Kinder teil.
Andere Demonstranten griffen das Unglück der fünf beim Bau des Centers ums Leben gekommenen Handwerker auf. Laut Reporter waren darunter auch Angehörige der Verstorbenen. Auf Transparenten war zu lesen: „Your Consumerism Kills!“ oder „Arbeitssicherheit soll kein Privileg sein, sondern Standard!“