Wenn die Temperatur auf über 30 Grad steigt, wird es für Menschen mit Alzheimer und Demenz schnell lebensbedrohlich. Warum Angehörige jetzt besonders wachsam sein müssen.

Hohe Temperaturen können für Menschen mit Demenz zur ernsten Gefahr werden – auch wenn sie äußerlich stabil wirken. Denn sie reagieren oft nicht angemessen auf die Hitze. Die Alzheimer Forschung Initiative (AFI) warnt deshalb vor den Folgen: Flüssigkeitsmangel, Orientierungslosigkeit und gestörte Temperaturregulierung können rasch zu einem medizinischen Notfall führen.

Wer an Alzheimer oder einer anderen Demenz leidet, kann Durst oft nicht mehr richtig verspüren – oder vergisst zu trinken. Gleichzeitig verlieren Betroffene bei Hitze viel Flüssigkeit, etwa durch vermehrtes Schwitzen oder intensivere Atmung. Die Folge: Dehydration, Kreislaufprobleme oder gar ein Hitzschlag.

Dazu kommt: Viele erkennen die Belastung durch die Hitze nicht – oder reagieren nicht angemessen darauf. Ein schattiger Platz, eine Pause oder ein Glas Wasser? Für viele Demenzkranke keine Selbstverständlichkeit.

Zudem lässt im Alter die Fähigkeit des Körpers nach, sich an hohe Temperaturen anzupassen. Menschen schwitzen weniger, die Blutgefäße erweitern sich langsamer. So kann sich der Körper gefährlich überhitzen.

Einige Medikamente, etwa Anticholinergika, Neuroleptika oder Antidepressiva, verstärken das Problem zusätzlich: Sie greifen in die Wärmeregulierung ein oder erhöhen den Flüssigkeitsverlust. Auch chronische Erkrankungen wie Diabetes oder Bluthochdruck machen Betroffene anfälliger für Kreislaufbeschwerden.

Hinzu kommt bei vielen Demenzerkrankten ein ausgeprägter Bewegungsdrang. Wer unbemerkt das Haus verlässt, kann sich in der Sommerhitze leicht verirren, was lebensbedrohliche Folgen haben kann.

Hitze kann Menschen mit Demenz schnell in eine lebensbedrohliche Lage bringen. Wer die Risiken kennt und frühzeitig handelt, kann Schlimmeres verhindern. Angehörige können dabei eine zentrale Rolle spielen: mit guter Vorbereitung, genauer Beobachtung und erhöhter Aufmerksamkeit.

Share.
Exit mobile version