Sensation bei Darts-WM

Titelverteidiger scheitert – Sieger weint vor Glück


Aktualisiert am 30.12.2024 – 07:55 UhrLesedauer: 2 Min.

Peter Wright: Sichtlich ergriffen jubelt er über den Sieg gegen den Weltmeister. (Quelle: IMAGO/Godfrey Pitt/imago)

Dem zweimaligen Weltmeister Peter Wright gelingt die Überraschung der bisherigen Darts-WM. Noch auf der Bühne von London überkommen den Schotten die Gefühle.

Peter Wright war völlig fertig. Nachdem der schottische Paradiesvogel komplett überraschend Darts-Weltmeister Luke Humphries besiegt hatte, kamen ihm noch auf der Bühne die Tränen. Der 54 Jahre alte Wright, vor zwei Tagen noch krank ins Achtelfinale eingezogen, bewies sich beim souveränen 4:1 vor allem selbst, dass er noch immer mit der Weltspitze mithalten kann.

„Luke Humphries und Luke Littler haben mich inspiriert, weiter Darts zu spielen. Und ich weiß, dass ich immer noch spielen kann“, sagte Wright nach dem Coup, der ihn ins WM-Viertelfinale brachte. Nach einem schwachen Jahr war der extravagante Schotte als Außenseiter in das Turnier in London gestartet.

Das Duell zwischen dem Weltranglistenersten Humphries und dem Schotten Wright hatte seine Schatten vorausgeworfen. „Snakebite“ kündigte vor dem Turnier an, Humphries und Littler zu „vernichten“. Der Engländer antwortete: „Ich bin nur noch einen Weltmeistertitel davon entfernt, mit seiner Karriere mitzuhalten, und ich bin etwa 25 Jahre jünger. Ich denke, das würde alles übertreffen, was er im Sport erreicht hat.“

Als die Pfeile flogen, gelang dem Altmeister der bessere Start und Wright sicherte sich den ersten Satz. Humphries suchte sein bestes Spiel, doch glich auch ohne dieses zum 1:1 aus. Der Satzgewinn zeigte jedoch keine beflügelnde Wirkung.

Immer wieder haderte der Engländer mit seinen Würfen, blieb im Durchschnitt zwar auf Augenhöhe mit Wright, aber weit hinter seinen eigenen Erwartungen zurück. Mit einer überragenden Doppel-Quote von zeitweise über 70 Prozent nutzte der Schotte jeden Fehler seines Kontrahenten eiskalt aus und ging mit 3:1 in Führung.

Im anschließenden fünften Satz preschte Wright im Eiltempo davon, sicherte sich mit dem entscheidenden Wurf auf die Doppel-Acht seine siebte Viertelfinal-Teilnahme und lieferte sein bestes Spiel des Jahres.

Zuvor hatte Gerwyn Price seinen Landsmann Jonny Clayton mit 4:2 geschlagen. Nach seinem emotionalen Sieg im nervenaufreibenden 4:3-Krimi gegen Joe Cullen samt feuchter Augen auf der Bühne erwischte der 39-Jährige am Sonntagabend wieder einen fulminanten Start und sicherte sich im Eiltempo dank eines 107er-Durchschnitts die ersten beiden Sätze.

Danach begann ein Auf und Ab. Zunächst fand der Weltranglistensiebte Clayton mit zwei High Finish über 121 und 141 Punkte zurück in die Partie und glich, von mehreren Fehlern des ehemaligen Rugbyspielers Price begünstigt, zum 2:2 aus. Dann hatte erneut Price Oberwasser und stellte mit dem gewonnenen fünften Satz die Weichen auf Sieg, den er daraufhin perfekt machte.

Im Viertelfinale trifft er nun auf den Engländer Chris Dobey oder den Niederländer Kevin Doets, der unter anderem überraschend den Weltranglistenzweiten Michael Smith bezwungen hatte. Wright bekommt es mit dem Gewinner der Partie zwischen Stephen Bunting und Luke Woodhouse zu tun.

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