Ukraine-Krieg im Liveticker: +++ 20:50 Klingbeil: Ramstein-Treffen wird Signal der Unterstützung für Ukraine geben +++

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Von dem Treffen der westlichen Verbündeten am kommenden Freitag in Ramstein wird nach Angaben von SPD-Chef Lars Klingbeil ein klares Signal der Unterstützung für die Ukraine ausgehen. “Die Bündnispartner stehe an der Seite der Ukraine”, sagt Klingbeil im ZDF. “Dieser Kurs wird uneingeschränkt weitergehen.” Auf die Frage nach möglichen Leopard-Panzern an die Ukraine verweist der SPD-Politiker nur darauf, dass schon SPD-Fraktionschef Rolf Mützenich gesagt hatte, dass es “keine roten Linien” gebe. “Dahinter stehe ich zu 100 Prozent.” Klingbeil fügt mit Hinweis auf eine derzeitige schlechte Ausstattung der Bundeswehr hinzu: “Wir können nur Dinge liefern, die auch da sind.” Kritik an einer als zu zögerlich empfundenen Haltung von Kanzler Olaf Scholz bei Waffenlieferungen weist er zurück.

+++ 20:08 Russischer Propagandist freut sich über zahlreiche Tote in Dnipro +++
Der russische Propagandist Sergej Mardan freut sich über den Raketenangriff auf ein Hochhaus in Dnipro, bei dem mindestens 30 Menschen ums Leben gekommen sind. In der ukrainischen Großstadt habe es “ein schönes Feuerwerk” gegeben, sagt er im Staatsfernsehen. “Angenehm? Ich will nicht lügen, es war angenehm”, fährt Mardan fort. “Aber es wäre viel schöner gewesen, wenn eine Dnipro-Brücke in die Luft gesprengt würde”. Während der Propagandist ein Foto des zerbombten Theaters in Mariupol einblendet, sagt er: “Schauen Sie auf die Fotos von Mariupol. Dasselbe wird auch mit Charkiw passieren”. Auch Dnipro und Kiew erwarte nach Mardans Worten dasselbe Schicksal.

+++ 19:22 Dnipro: Bereits 30 Tote geborgen – Schreie unter den Trümmern +++
Nach dem russischen Raketenangriff auf einen Wohnblock in der ukrainischen Stadt Dnipro ist die Zahl der Toten auf 30 gestiegen. Einer Sprecherin des Regionalgouverneurs zufolge wurden außerdem 30 Verletzte geborgen. Davon befänden sich zwölf in ernstem Zustand. Unter den Trümmern werden noch 30 bis 40 weitere Menschen vermutet. Rettungskräfte berichteten, unter den Trümmern schrien noch immer Menschen. Auch wegen der Kälte wachse die Sorge um die Verschütteten.

+++ 18:48 Podoljak: 77 Prozent der von “Wagner” rekrutierten Häftlinge außer Gefecht gesetzt +++
Der ukrainische Präsidentenberater Mychailo Podoljak schreibt auf Twitter, die ukrainische Armee habe 77 Prozent der von der Gruppe “Wagner” in russischen Gefängnissen rekrutierten Häftlinge außer Gefecht gesetzt. Seinen Angaben zufolge habe die Söldnergruppe in russischen Gefängnissen bislang 38.244 Personen für den Krieg in der Ukraine rekrutiert. 29.543 davon seien durch die ukrainischen Streitkräfte “aus dem Register gestrichen” worden – getötet, verwundet oder gefangen genommen, schreibt Podoljak weiter. Die Angaben lassen sich nicht unabhängig überprüfen.

+++ 18:25 Baerbock diskutiert mögliche Strafverfolgung Putins in Den Haag +++
Außenministerin Annalena Baerbock will bei einem Besuch in Den Haag Möglichkeiten diskutieren, wie der russische Präsident Wladimir Putin wegen des Angriffskriegs auf die Ukraine zur Rechenschaft gezogen werden kann. Am Internationalen Strafgerichtshof in der niederländischen Stadt will die Grünen-Politikerin am Montag zunächst dessen Präsidenten Piotr Hofmanski und anschließend Chefankläger Karim Khan treffen. Zudem ist eine Rede Baerbocks an der Haager Akademie für Völkerrecht geplant.

+++ 17:52 Offenbar Tote und Verletzte bei Munitionslager-Explosion in Russland +++
Bei einer Munitionsexplosion in der an die Ukraine grenzenden russischen Region Belgorod sind laut russischen Medienberichten drei Menschen getötet und 15 verletzt worden. Die Explosion habe sich sich in einem Kulturzentrum ereignet, das zur Lagerung von Munition der Streitkräfte genutzt worden sei, melden staatliche Nachrichtenagenturen. Als Grund der Detonation wird in den Berichten fahrlässiger Umgang mit einer Granate genannt. Die Region Belgorod grenzt an den Nordosten der Ukraine und ist Standort mehrerer russischer Militärstützpunkte und Übungsgelände.

+++ 17:24 Stoltenberg: Militärische Unterstützung ist der schnellste Weg zum Frieden +++
Die Ukraine sollte NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg zufolge mit den Waffen ausgestattet werden, die sie brauche, um zu gewinnen. “Wir sind in einer entscheidenden Phase des Krieges”, sagt er dem “Handelsblatt”. Militärische Unterstützung sei der schnellste Weg zum Frieden. Nach der Entscheidung von Bundeskanzler Olaf Scholz, Schützenpanzer vom Typ Marder an die Ukraine zu liefern, müssten bei dem Treffen der Verbündeten in Ramstein am 20. Januar weitere Beschlüsse gefasst werden. “Die jüngsten Zusagen für schweres Kriegsgerät sind wichtig – und ich erwarte schon in naher Zukunft mehr.” Mit einer Normalisierung des Verhältnisses zu Russland rechnet er auch nach einem Ende des Krieges nicht, zumindest so lange Präsident Wladimir Putin im Amt sei. Putin wolle ein anderes Europa. “Er will ein Europa, in dem er Nachbarn kontrollieren kann. Demokratie und Freiheit betrachtet er als eine Bedrohung für sein Regime.”

+++ 16:35 Friedensnobelpreisträgerin Matwijtschuk dringt auf Panzer-Lieferung an Ukraine +++
Die ukrainische Friedensnobelpreisträgerin Oleksandra Matwijtschuk hat die Bundesregierung aufgerufen, ihren Widerstand gegen die Lieferung westlicher Kampfpanzer an ihr Land aufzugeben. “Ich kann wirklich nicht verstehen, wieso die Ukraine keine modernen Kampfpanzer und Flugzeuge bekommt, nach denen wir seit Monaten fragen”, sagte Matwijtschuk der “Bild am Sonntag”. Die Ukrainerinnen und Ukrainer seien “bereit, für Freiheit und Demokratie zu kämpfen”, bekräftigte die Friedensnobelpreisträgerin. Dabei könne “jeder Panzer Leben retten. Jedes Zögern bringt täglich Tod”. Die Leiterin des ukrainischen Zentrums für Bürgerliche Freiheiten (CCL) machte die zögerliche Haltung des Westens in der Vergangenheit mitverantwortlich für die jetzige Eskalation. “All die Gewalttaten, die wir in der Ukraine beobachten, sind das Ergebnis der Straffreiheit, die Russland jahrzehntelang genießen konnte”, kritisierte Matwijtschuk. Russische Truppen hätten überall Verbrechen begangen: in Tschetschenien, Moldawien, Georgien, Mali, Libyen und Syrien. “Es hatte keine Folgen. Und jetzt denken sie, sie könnten tun, was immer sie wollen”, sagte die Menschenrechtsanwältin.

+++ 16:03 Ukraine beklagt Strom-Engpässe nach jüngsten russischen Angriffen +++
Nach der schweren russischen Angriffswelle vom Samstag hat die Ukraine ihre Bürger auf verstärkte Probleme bei der Stromversorgung eingestellt. Landesweit müsse am Sonntag die vielerorts ohnehin schon deutlich reduzierte Strommenge pro Haushalt noch weiter gedrosselt werden, um größere Engpässe zu vermeiden, teilt der staatlichen Stromnetzbetreiber Ukrenerho auf Facebook mit. Auch Notabschaltungen seien nicht ausgeschlossen. In der größten Angriffswelle seit dem Jahreswechsel hatte Russlands Armee am Samstag Dutzende Raketen auf die Ukraine abgefeuert – und dabei einmal mehr auf die Energie-Infrastruktur des Nachbarlands gezielt. Betroffen waren unter anderem die Region um die Hauptstadt Kiew sowie Charkiw im Osten des Landes. Ein besonders verheerender Einschlag erschütterte darüber hinaus die zentralukrainische Großstadt Dnipro, wo ein Hochhaus zerstört und mehr als 20 Menschen getötet wurden.

+++ 15:19 Berichte über Explosion auf russischem Stützpunkt +++
Laut russischen Medienberichten hat sich auf dem Gelände einer Militäreinheit in der Region Belgorod unweit der Ukraine eine Explosion ereignet. Wie der Fernsehsender Ren Tv berichtet, hat ein Oberfeldwebel im Dorf Tonenkoje eine Granate aktiviert. Die Detonation brachte demnach Munition zur Explosion, die im Gebäude gelagert wurde. Die Fläche des Brandes betrug 450 Quadratmeter. Der gut vernetzte Telegram-Kanal Baza berichtet, dass drei Soldaten getötet und mindestens zehn weitere verletzt wurden. Die staatliche Nachrichtenagentur Tass spricht von zehn verletzten.

+++ 14:38 Angriff auf Hochhaus in Dnipro: Inzwischen 23 Tote, mehr als 40 Vermisste +++
Nach dem verheerenden russischen Raketenangriff auf ein Wohnhaus in der ukrainischen Großstadt Dnipro sind inzwischen 23 Menschen tot aus den Trümmern geborgen worden. Das teilt der Stadtrat von Dnipro mit. Noch immer würden mehr als 40 Menschen vermisst. Angaben des Zivilschutzes zufolge wurden bislang 72 Menschen verletzt gerettet – darunter 13 Kinder.

+++ 14:03 Klingbeil unterstützt “Marder”-Lieferung “zu 100 Prozent” +++
Der SPD-Bundesvorsitzende Lars Klingbeil plädiert im Ukraine-Krieg dafür, militärisch stark zu sein und “auf der anderen Seite auf Diplomatie zu setzen”. Manchmal werde ihm “schwindlig, wenn ich sehe, dass sich Diskussionen nur noch um Waffen drehen”, sagte er bei einem Neujahrsempfang der Partei in Mainz. “Ich bin geschockt, wenn ich in diesen Tagen erlebe, wie der Begriff der Diplomatie fast verächtlich gemacht wird.” Er unterstütze zu 100 Prozent, dass Deutschland der Ukraine mit Schützenpanzern beistehe, sagte der SPD-Vorsitzende. Die Ukraine müsse militärisch gestärkt werden, “dass sie gestärkt in Verhandlungen mit der russischen Seite gehen kann”.

+++ 13:50 Kiesewetter fordert Gepard-Rückkauf von Katar +++
Unions-Verteidigungsexperte Roderich Kiesewetter fordert die Bundesregierung auf, Gepard-Panzer, die vor der WM an Katar verkauft wurden, zurückzukaufen und sie der Ukraine zu liefern. “Die katarischen Gepard-Panzer werden dort aktuell nicht benötigt und sind in einsatzbereitem Zustand”, sagt er der Süddeutschen Zeitung. “Alles, was zum Sieg der Ukraine beitragen kann, sollten wir auch tun.” Deutschland solle insbesondere auch versuchen, Munition für den Gepard zu kaufen. Seit den starken Angriffen auf kritische Infrastruktur seien die Gepard-Panzer essenziell für die effektive Flugabwehr, insbesondere gegen die iranischen Shahed-Drohnen. Aber Deutschland habe nur 59.000 Schuss Flakpanzermunition geliefert, was viel zu wenig sei.

+++ 13:41 Jäger: Lambrecht stellt Scholz vor “schwierige Frage” +++
Nach Einschätzung des Politologen Thomas Jäger kommt die Ankündigung des Rücktritts von Christine Lambrecht “zu einem ganz eigentümlichen Zeitpunkt” – am Ende der SPD-Klausur, kurz vor dem in Rammstein angesetzten Treffen der Ukraine-Kontaktgruppe am kommenden Freitag, kurz vor dem Wochenende. “Wenn man nicht wüsste, dass sie eine Scholz-Loyalistin ist, würde man denken, sie wollte dem Bundeskanzler schaden”, so Jäger im Gespräch mit ntv. Olaf Scholz stehe jetzt vor einer ganz schwierigen Frage, das Amt nachzubesetzen, im Wissen, dass er “eine größere Kabinettsumbildung nicht durchführen kann, wenn er es nicht jetzt tut”.

+++ 13:16 Putin lobt “positive Dynamik” der Offensive +++
Russlands Diktator Wladimir Putin hat die “positive Dynamik” der russischen Offensive in der Ukraine gelobt. “Alles entwickelt sich entsprechend der Pläne”, sagt Putin in einem Interview im russischen Fernsehsender Rossija-1. Er hoffe, “unsere Kämpfer werden uns noch mehr als einmal erfreuen”. Moskau hat am Freitag die Einnahme der ostukrainischen Stadt Soledar verkündet. Die Ukraine bestreitet diese Darstellung jedoch. Nach Monaten der Enttäuschungen auf dem Schlachtfeld präsentiert Moskau die Eroberung der Kleinstadt als großen Sieg. Nach Angaben der russischen Armee verschafft ihr die Einnahme Soledars taktische Vorteile bei der Einkesselung der Nachbarstadt Bachmut, die Moskau seit Monaten zu erobern versucht.

+++ 12:57 Ukraine: Fünf russische Kamikaze-Drohnen abgeschossen +++
Die ukrainische Luftabwehr hat nach Angaben der ukrainischen Landstreitkräfte fünf russische Lancet-Kamikaze-Drohnen nahe der Frontlinie abgeschossen. Das Militär erklärte laut “Kyiv Independent”, die russischen Truppen hätten versucht, ukrainische Stellungen im Osten des Landes anzugreifen, seien aber gescheitert. Gleichwohl bestehe die Gefahr neuer Drohnenangriffe in diesem Gebiet weiterhin. “Sie sind immer noch auf Lager. Da es einen Sturm am Meer gibt, ist der böige Wind ein Hindernis für ihre Arbeit. Jetzt hat sich das Wetter beruhigt, so dass die Russen davon profitieren können”, sagte der Sprecher der Operation dem staatlichen Fernsehen. Russland hat nach Angaben des ukrainischen Generalstabs seit dem 24. Februar 1872 taktische Drohnen in der Ukraine verloren.

+++ 12:22 Russland: Alle Ziele von Samstag getroffen +++
In den vergangenen 24 Stunden sind nach Angaben des russischen Verteidigungsministeriums Raketen-Angriffe ausgeführt worden, die allesamt ihre anvisierten Ziele getroffen haben. Das berichten die russischen Nachrichtenagenturen Tass und Interfax unter Berufung auf das Ministerium. Zudem habe es Geländegewinne im Raum Bachmut im Osten der Ukraine gegeben.

+++ 11:59 Kretschmer fordert, Nordstream 1 zu reparieren +++
Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer hat sich erneut für eine Reparatur der beschädigten Gaspipeline Nord Stream 1 ausgesprochen als Voraussetzung für eine Wiederaufnahme russischer Gaslieferungen in der Zukunft. “Wird der Schaden nicht behoben, ist Nord Stream 1 dauerhaft unbrauchbar”, warnt der stellvertretende CDU-Vorsitzende in den Zeitungen der Funke Mediengruppe. “Die Frage nach russischem Erdgas stellt sich nicht, so lange der Krieg tobt”, sagte Kretschmer. Doch müsse Deutschland sich “die Option erhalten, nach Ende des Krieges nicht nur das sehr teure Flüssiggas zu nutzen”.

+++ 11:24 Selenskyj tröstet in Videoansprache +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj äußert sich in seiner täglichen Videobotschaft zum verheerenden Raketeneinschlag in der Stadt Dnipro und spricht Trost aus. Dutzende Menschen seien gerettet worden. “Leider wird die Liste der Toten von Stunde zu Stunde länger”, so Selenskyj. “Mein Beileid an die Familien und Freunde.”

+++ 10:48 Ukraine: Russland tötete gestern 28 Zivilisten +++
Am gestrigen Samstag wurden in 12 der 25 Regionen der Ukraine russische Angriffe gemeldet. Die russischen Streitkräfte griffen die Regionen Dnipropetrowsk, Donezk, Luhansk, Charkiw, Cherson, Mykolaiw, Saporischschja, Kiew, Lemberg, Iwano-Frankiwsk, Sumy und Winnyzja an. Nach Angaben der regionalen Gouverneure und Regierungsbeamten wurden mindestens 28 Zivilisten getötet und 83 verletzt.

+++ 10:13 London: Russland will 2023 mehr Wehrpflichtige einberufen +++
In seinem täglichen Geheimdienstbericht führt das britische Verteidigungsministerium aus, dass laut russischem Verteidigungsausschusses Russland die Altersgrenze für die Wehrpflicht für die Einberufung im Frühjahr 2023 von 27 auf 30 Jahre anheben wird. Der Schritt, drei zusätzliche Jahrgänge einzuziehen soll die bereits angekündigte Aufstockung der russischen Streitkräfte um 30 Prozent ermöglichen. Präsident Wladimir Putin unterstützt demnach die Pläne. Die Briten sehen einen möglichen Vorteil für die russische Führung, die durch die Anhebung der Altersgrenze mehr Soldaten rekrutieren kann, ohne eine weitere Runde der unpopulären “Teilmobilisierung” durchzuführen. Die Anhebung der Altersgrenze wirke weniger alarmierend.

+++ 09:38 Inzwischen 20 Tote in Dnipro +++
Die Rettungskräfte in der beschossenen ukrainischen Stadt Dnipro haben die Opferzahlen in dem zerstörten Hochhaus aktualisiert. Demnach hat man nun 20 Tote gefunden, 73 Menschen, darunter 14 Kinder, sind verletzt, vier davon schwer. Man rechnet mit weiteren Opfern unter dem Schutt, der weiterhin abgetragen wird.

+++ 09:09 Ukraine: Wehrlos gegen Rakete, die in Dnipro einschlug +++
Das ukrainische Luftwaffenkommando meldet, dass Russland am Samstag fünf Überschall-Langstreckenbomber vom Typ Tu-22М3 eingesetzt hat, um fünf Kh-22-Raketen gegen die Ukraine abzuschießen. Eine dieser Raketen schlug in dem Hochhaus in Dnipro ein, wo sich die Zahl der Todesopfer inzwischen auf 20 erhöht hat. Flughöhe und Geschwindigkeit der Raketen wurde nach ukrainischen Angaben per Radar erfasst, doch verfügt die Ukraine über keine Feuerkraft, “die diesen Raketentyp abschießen könnte”. Seit dem 24. Februar haben die russischen Streitkräfte nach ukrainischen Angaben mehr als 210 solcher Raketen auf das Land abgefeuert. Keine von ihnen wurde von einem Luftabwehrsystem abgeschossen. “Nur Flugabwehrraketensysteme, die der Ukraine in Zukunft von westlichen Partnern zur Verfügung gestellt werden könnten , sind in der Lage, diese Waffen abzufangen.” Die Luftwaffe bezieht sich auf Fliegerabwehr wie die Systeme Patriot PAC-3 aus den USA oder SAMP-T, die Italien der Ukraine zur Verfügung stellen will.

+++ 08:44 Ukraine: Russland hat mehr als 115.000 Soldaten verloren +++
In seinem Lagebericht vom 15. Januar teilt der ukrainische Generalstab mit, dass Russland bis zum heutigen Tage im Krieg 115.290 Soldatinnen und Soldaten verloren hat, außerdem 3.106 Panzer und 6.183 gepanzerte Kampffahrzeuge. Darüber hinaus wurden 4.846 Fahrzeuge und Treibstofftanks zerstört, 2.094 Artilleriesysteme, 437 Mehrfachraketen, 219 Luftabwehrsysteme, 286 Flugzeuge, 276 Hubschrauber, 1.872 Drohnen und 17 Boote. Ukrainische Raketen- und Artilleriekräfte haben laut dem Update außerdem zwei russische Kontrollzentren, neun temporäre Stützpunkte russischer Truppen, ein Munitionsdepot und ein System zur elektronischen Kriegsführung getroffen.

+++ 08:28 Russisscher Massenmörder will in den Krieg ziehen +++
Der ehemalige russische Polizist und Massenmörder Mikhail Popkov, der als “Verrückter von Angarsk” eine lebenslange Freiheitsstrafe verbüßt, hat darum gebeten, in den Krieg ziehen zu dürfen. Das berichtet das osteuropäische Nachrichtenportal “Nexta”. Bislang wurde sein Gesuch noch nicht beantwortet. Popkov sitzt im Gefängnis, weil ihm unter anderem 80 Morde an Frauen und Mädchen nachgewiesen wurden.

+++ 07:55 Jäger: Scholz macht “keine vorausschauende Politik” +++
Bis deutsche Leopard II-Panzer aus den Beständen des Herstellers Rheinmetall lieferbereit wären, würde es nach Aussage des Unternehmens noch bis 2024 dauern. Politikwissenschaftler Thomas Jäger macht die Bundesregierung für diese Zeitverzögerung verantwortlich. Rheinmetall habe im vergangenen Frühjahr angeboten, Kampfpanzer instandzusetzen, doch Berlin habe darauf nicht reagiert. “Im Juni hätten 40 Leopard-Panzer dann einsatzbereit gestanden”, sagte Jäger im Gespräch mit ntv. Da kein Auftrag erfolgte, hatte Rheinmetall dann andere Fertigungen vorgezogen. “Es ist überhaupt keine vorausschauende, keine strategische Politik”, bewertete der Experte das Verhalten des Bundeskanzlers. Olaf Scholz versuche, alles so lange herauszuzögern, wie es geht. “Deutschland folgt momentan der Entwicklung.”

+++ 07:24 Schweiz hindert Spanien an Waffenlieferung für Ukraine +++
Nach Aussage der spanischen Verteidigungsministerin Margarita Robles verweigert die Schweiz Spanien die Ausfuhr von Kriegsmaterial in die Ukraine. “Wir verstehen, respektieren und akzeptieren die Neutralität, aber wir brauchen eine Genehmigung der Schweiz für diese Art von Material, die im Moment nicht erteilt wird”, zitiert die Switzerland Times die Ministerin. Für die Ausfuhr von in der Schweiz hergestellten Waffen oder Munition in andere Länder muss die Berner Regierung um Erlaubnis gefragt werden. Die Schweiz steht jedoch auf dem Standpunkt, dass ihre Neutralität Schaden nehmen würde, wenn andere Länder Waffen und Munition aus Schweizer Produktion in die Ukraine liefern dürften. Mit dieser Begründung verweigert sie auch Deutschland die Ausfuhr von Gepard-Munition, die der Rüstungskonzern Rheinmetall in der Schweiz produziert. Die spanische Regierung will nun mit ihrem Botschafter in Bern den moralischen Druck auf die Schweizer Regierung verstärken.

In Cherson bewacht ein Soldat den Auftritt einer Band. Stunden zuvor sind dort russische Raketen eingeschlagen.

(Foto: IMAGO/NurPhoto)

+++ 06:58 Präsidentin von Moldau verurteilt russische Angriffe +++
Die Präsidentin der Republik Moldau, Maia Sandu, verurteilt die jüngste Welle russischer Angriffe auf die Ukraine scharf, nachdem im Norden des Landes Trümmerteile einer abgeschossenen Rakete gefunden wurden. Auf Twitter schreibt sie: “Russlands brutaler Krieg gegen die Ukraine hat erneut direkte Auswirkungen auf die Republik Moldau.” Das Land stehe an der Seite derjenigen, “die in Dnipro und in der gesamten Ukraine Angehörige verloren haben. Der Frieden muss siegen”. Präsidentin Sandu ist seit 2020 im Amt. Ihre pro-westliche Regierung erhält erhebliche Finanzhilfen vonseiten der Europäischen Union. Diese Woche wurde dem Land die Lieferung deutscher Panzer für seine Streitkräfte angekündigt.

+++ 06:22 Mindestens 14 Todesopfer nach Angriff in Dnipro +++
Mindestens 14 Menschen sind bei dem russischen Angriff auf die ostukrainische Stadt Dnipro getötet und 64 weitere verletzt worden, erklärte der Gouverneur der Region Dnipropetrowsk, Walentyn Resnitschenko, auf Telegram. In den meisten ukrainischen Regionen kam es nach der neuen Angriffswelle gestern zu Notabschaltungen des Stromnetzes. Der Angriff in Dnipro traf ein neunstöckiges Hochhaus. Unter den Toten war nach Angaben des Gouverneurs auch ein 15-jähriges Mädchen. Sieben Kinder wurden verletzt, das kleinste sei erst drei Jahre alt. Bisher seien 38 Menschen aus den Trümmern geborgen worden, teilte der Gouverneur weiter mit. Rettungskräfte arbeiteten in der Nacht daran, eine Frau aus dem Schutt zu befreien, deren Stimme sie gehört hatten.

+++ 05:40 Ukrainischer Botschafter: “Deutsche Panzer sind überlebenswichtig” +++
‘Vor den Verhandlungen der westlichen Verbündeten über weitere Waffenlieferungen in die Ukraine hat der ukrainische Botschafter Oleksii Makeiev die Bundesregierung eindringlich aufgefordert, seinem Land schnell Leopard-2-Kampfpanzer bereitzustellen. “Deutsche Waffen, deutsche Panzer sind überlebenswichtig”, sagt er im Interview. “Zum Diskutieren haben wir sehr wenig Zeit. Und wir erwarten, dass unsere Verbündeten das auch verstehen und richtig handeln.” Am Freitag kommender Woche werden die Verteidigungsminister der westlichen Verbündeten der Ukraine auf dem US-Luftwaffenstützpunkt Ramstein in Rheinland-Pfalz über weitere militärische Unterstützung für die Ukraine beraten.

+++ 04:30 Kiew: Russland sagt geplanten Austausch von Kriegsgefangenen ab +++
Wie die ukrainische Behörde für den Austausch von Kriegsgefangenen mitteilt, hat Russland einen geplanten neuen Austausch in letzter Minute abgesagt. Das Büro der russischen Menschenrechtskommissarin Tatjana Moskalkowa äußerte sich bislang nicht zu der plötzlichen Absage. Am Samstag hatte Moskalkowa über Telegramm erklärt, russische Soldaten in ukrainischer Gefangenschaft hätten angeblich von Erpressungen berichtet. Vonseiten der Ukraine gab es keine Reaktion auf die Anschuldigungen. Reporter der Nachrichtenagentur Reuters konnten die Vorwürfe bislang nicht verifizieren. Russland und die Ukraine haben im Laufe des elf Monate andauernden Krieges immer wieder Gefangene ausgetauscht, zuletzt am 8. Januar.

+++ 02:54 Prigoschin: Meine Söldnergruppe ist die erfahrenste Armee der Welt +++
Der russische Unternehmer Jewgeni Prigoschin brüstet sich mit Leistungen der von ihm gegründeten Söldnergruppe Wagner. “Es ist wahrscheinlich die erfahrenste Armee auf der Welt”, sagt er in einer Videobotschaft. Es handle sich um eine vollkommen unabhängige Streitmacht, die über eine eigene Luftwaffe, Panzer und Artillerie verfüge. Prigoschin sagt, die Qualität der Waffen der Gruppe sei hoch, die Disziplin äußerst groß und die Abstimmung zwischen Management, Kommandeuren und Kämpfern eng. Die Wagner-Gruppe kämpft in der Ukraine neben den regulären russischen Streitkräften, denen russische Kritiker Missmanagement und militärisches Versagen vorgeworfen haben.

+++ 02:10 Großbritannien liefert Ukraine 14 Kampfpanzer +++
Schon in den kommenden Wochen will Großbritannien der Ukraine 14 Kampfpanzer vom Typ Challenger 2 zur Verfügung stellen. Das teilte die Regierung in London am späten Abend mit. Die britischen Verteidigungs- und Sicherheitsbehörden sähen eine Gelegenheit zum Handeln, da Russland “wegen Versorgungsengpässen und schwindender Moral (seiner Truppen) in die Defensive geraten ist”. Premierminister Rishi Sunak wolle deshalb “Verbündete ermutigen”, ihre für 2023 geplante Unterstützung für die Ukraine “so bald wie möglich auf den Weg zu bringen, um maximale Wirkung zu erzielen”.

+++ 01:21 Lindner kritisiert Putins Umgang mit Nawalny +++
Der FDP-Vorsitzende und Bundesfinanzminister Christian Lindner kritisiert den Umgang des russischen Präsidenten Wladimir Putin mit dem in Isolationshaft sitzenden Regimekritiker Alexej Nawalny. “Nawalny ist seit fast genau zwei Jahren in Haft, weil er sich für Bürgerrechte einsetzt und Korruption in Russland anprangert”, sagte Linder dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). “Jetzt wird ihm offenbar sogar die medizinische Versorgung versagt. Das sagt alles über den Charakter von Putins Regime aus.” Unterstützer und Familienangehörige des inhaftierten Kremlgegners hatten sich zuvor besorgt über den Gesundheitszustand des 46-Jährigen geäußert. Nawalny habe erneut einen Gerichtstermin nicht wahrnehmen können, weil er zu krank dafür sei, schrieb seine Sprecherin Kira Jarmysch auf Twitter. Nawalnys Anwalt hatte kritisiert, dass sein Mandant unter Fieber, Schüttelfrost und Husten leide, ihm aber medizinische Hilfe verwehrt werde.

+++ 01:13 Bürgermeister von Dnipro: Hören Menschen in den Trümmern +++
In der ukrainischen Stadt Dnipro sind nach offiziellen Angaben mindestens 12 Menschen bei einem Raketenangriff auf ein mehrgeschossiges Wohnhaus ums Leben gekommen. Rettungsteams und Freiwillige suchen in den Trümmern weiter nach Verschütteten – zum Teil mit bloßen Händen. “Manche schicken SMS”, sagt der stellvertretende Bürgermeister von Dnipro in einem Video in den sozialen Medien. Man könne auch Menschen aus den Trümmern rufen hören.

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+++ 00:29 Rheinmetall: Können “Leopard”-Panzer frühestens 2024 liefern+++
Der Rüstungskonzern Rheinmetall kann nach eigenen Angaben Kampfpanzer vom Typ “Leopard 2” für die Ukraine frühestens bis 2024 instandsetzen. “Selbst wenn morgen die Entscheidung fällt, dass wir unsere Leopard-Panzer nach Kiew schicken dürfen, dauert die Lieferung bis Anfang nächsten Jahres”, sagt Vorstandschef Armin Papperger in der “Bild am Sonntag”. Der Konzern besitze 22 ausgemusterte Panzer des Typs “Leopard 2” und 88 Fahrzeuge des Vorgängermodells “Leopard 1”. Die Instandsetzung dauere ein knappes Jahr, sagte Papperger. “Die Fahrzeuge werden nicht nur neu lackiert, sondern müssen für einen Kriegseinsatz umgebaut werden. Sie werden komplett auseinandergenommen und dann wieder neu aufgebaut.” Ohne Auftrag könne der Konzern die Panzer nicht eisatzfähig machen, da dies mehrere Hundert Millionen Euro koste.

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+++ 23:33 Moskau: UN-Vollversammlung darf kein Russland-Tribunal einberufen +++
Die UN-Vollversammlung ist nach russischer Ansicht nicht befugt, einen internationalen Strafgerichtshof für Russland einzuberufen. Für solche Pläne gebe es keine rechtliche Grundlage, sagte der stellvertretende Botschafter der Russischen Föderation bei den Vereinten Nationen, Dmitri Polanski, im russischen Staatssender RT. “Das ist eine populäre Idee im Westen und sie wird aus populistischen und politischen Gründen ausgeschlachtet, aber eigentlich bringt sie die Leute nur zum Lachen.” Die stellvertretende ukrainische Außenministerin, Emine Dschaparowa, hatte am Donnerstag vor der UN-Vollversammlung angekündigt, dass die Ukraine noch dieses Jahr einen Entwurf für ein neuen Strafgerichtshof vorlegen werde. Dieser soll die Verantwortlichen für den Angriff auf die Ukraine juristisch verfolgen.

+++ 22:03 Selenskyj über Russland: “Das Böse kennt keine Grenzen” +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj fordert, den russischen Terror zu stoppen – so, wie einst die Nazis gestoppt worden seien in der Ukraine. Dafür appelliert er auch an die westlichen Partner, mehr Waffen zu liefern. “Das Böse kennt keine Grenzen”, sagt er in seiner allabendlichen Videoansprache. Er beklagt, dass Russland nicht nur “Tod sät”, sondern auch die Energie-Infrastruktur des Landes erneut durch den Raketenbeschuss getroffen habe – demnach besonders hart in der Region Charkiw im Osten der Ukraine und in der Hauptstadt Kiew. Dort läuft die Arbeiten für eine Wiederherstellung der Versorgung auf Hochtouren, wie die Regierung in Kiew mitteilte. Insgesamt waren sechs Gebiete des Landes von Stromausfällen betroffen, hieß es.

+++ 21:26 Rakete auf Wohnhaus: Ukraine korrigiert Opferzahlen nach oben +++
Bei dem russischen Raketenangriff auf ein bewohntes Hochhaus in der ukrainischen Großstadt Dnipro sind nach vorläufigen Behördenangaben mindestens neun Menschen getötet worden. 64 Menschen wurden verletzt, darunter mindestens 12 Kinder, wie die Behörden mitteilen. Zuvor war von neun Toten und 60 Verletzten die Rede gewesen. Unter den Toten waren auch ein 15 Jahre altes Mädchen, heißt es. Rettungskräfte zogen die Menschen aus den Trümmern des teils eingestürzten Hauses. 72 Wohnungen seien zerstört worden; insgesamt seien in dem Haus zwischen 100 und 200 Menschen gemeldet gewesen.

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Die Einsatzkräfte suchen noch nach Verschütteten.

(Foto: picture alliance/dpa/AP)

+++ 21:05 Russland sagt Gefangenenaustausch kurzfristig ab +++
Russland hat einen mit der Ukraine vereinbarten Gefangenenaustausch kurzfristig abgesagt. Das teilt der ukrainische Koordinationsstaab für den Umgang mit Kriegsgefangenen über Telegram mit. Wie der “Kyiv Independent” berichtet, hätten sich die Kriegsparteien auf den Austausch von 40 Gefangenen geeinigt. Russland hätte jedoch “in der letzten Minute” abgesagt.

+++ 20:32 Rakete trifft Wohngebiet in Dnipropetrowsk – ein Toter +++
Bei einem Anschlag auf ein Wohngebiet in der Region Dnipropetrowsk ist nach Angaben der örtlichen Behörden eine Person getötet worden. Der Gouverneur der Region Dnipropetrowsk, Valentyn Reznichenko, teilt auf Telegram mit, dass eine Rakete in der nahe gelegenen Stadt Kryvyi Rih eingeschlagen sei. Bei dem Einschlag sei eine Person getötet und eine verletzt worden, außerdem seien Schäden an Wohnhäusern entstanden.

+++ 20:01 Großbritannien kündigt für Montag Details zu Panzerlieferungen an +++
Die britische Regierung will ihre Pläne zur Lieferung von Kampfpanzern des Typs Challenger 2 an die Ukraine am Montag konkretisieren. Verteidigungsminister Ben Wallace werde zu Wochenbeginn das Parlament über Einzelheiten der Lieferung von Kampfpanzern, Artillerie und anderen Militärgütern informieren, sagt Außenminister James Cleverly. Dem Sender “Sky News” zufolge will Großbritannien der Ukraine rund ein Dutzend Panzer liefern. Bisher haben westliche Staaten der Ukraine keine Kampfpanzer aus eigener Produktion geliefert.

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