Aus Fleisch und Wurst bildet der Körper Harnsäure, was bei Gicht unter Umständen riskant ist. Welches Fleisch können Erkrankte dennoch ohne Bedenken essen?

Wer an einer Gicht erkrankt, muss sich in der Regel eine ganze Reihe von Ernährungsempfehlungen anhören. Insbesondere Fleisch, Wurst, Fisch und Meeresfrüchte gelten bei Gicht als problematisch, weil sie sogenannte Purine enthalten, aus denen der Körper Harnsäure bildet.

Ein Übermaß an Harnsäure wiederum führt bei Menschen mit Gicht unter Umständen zu heftigen Beschwerden. Bei ihnen lagert sich Harnsäure nämlich in Form von winzigen Kristallen in den Gelenken ab, die schmerzhafte Entzündungen – sogenannte Gichtanfälle – hervorrufen.

Um Gichtanfällen vorzubeugen, ist es insofern tatsächlich sinnvoll, den Harnsäurespiegel möglichst niedrig zu halten. Allerdings reicht es dazu aus, den Verzehr von Fleisch, Wurst und anderen purinhaltigen Lebensmitteln einzuschränken. Ein vollständiger Verzicht ist normalerweise nicht notwendig.

Welches Fleisch bei Gicht?

Bei Gicht sollte die Ernährung so gestaltet sein, dass im Körper nicht mehr als 500 Milligramm Harnsäure pro Tag anfallen. Aus 100 Gramm Fleisch bildet der Körper zwischen 100 und 200 Milligramm Harnsäure – bei den meisten gängigsten Sorten jedenfalls, wie die folgende Übersicht zeigt (Angaben in Milligramm pro 100 Gramm):

  • Schweineschnitzel: 170 mg
  • Schweinebraten: 150 mg
  • Rindfleischfilet: 150 mg
  • Rinderbraten: 140 mg
  • Putenschnitzel: 120 mg
  • gegrilltes Huhn mit Haut: 240 mg

Trotz Gicht gelegentlich eine Portion dieser Sorten Fleisch zu essen ist (aus gesundheitlicher Sicht) durchaus vertretbar. Entscheidend ist es, den Puringehalt insgesamt im Blick zu behalten.

Wichtig: Innereien wie Leber, Niere, Bries oder Herz weisen einen sehr hohen Puringehalt auf und sollten lieber ganz vom Speiseplan gestrichen werden – unabhängig von der Tierart.

Fleisch bei Gicht – nicht nur auf die Purine kommt es an

Der Harnsäurespiegel lässt sich über die Ernährung nur bis zu einem gewissen Grad senken: Etwa ein Drittel der Harnsäure im Blut stammt aus dem, was gegessen und getrunken wurde. Den Rest bildet der Körper beim Abbau eigener Zellen.

Nichtsdestotrotz kann eine Ernährungsumstellung dabei helfen, eine Gicht unter Kontrolle zu bringen. Dabei spielt nicht nur der Puringehalt der Lebensmittel eine Rolle, sondern noch verschiedene andere Aspekte. Mehr dazu erfahren Sie im Artikel „Diese purinarme Ernährung hilft bei Gicht“.

Wer bei Gicht Schwierigkeiten mit der Zusammenstellung des Speiseplans hat, kann eine Ernährungsberatung in Anspruch nehmen. Geeignete Anlaufstellen kann die Ärztin oder der Arzt empfehlen.

Fazit: Welches Fleisch kann man bei Gicht essen?

Die hierzulande beliebtesten Sorten Fleisch – Schwein, Geflügel und Rind – können bei Gicht durchaus auf den Teller kommen, allerdings nur in Maßen. Wie viel, hängt von der jeweiligen Fleischware ab und vom sonstigen Speiseplan: Insgesamt sollte der Körper pro Tag nicht mehr als 500 Milligramm Harnsäure aus der Nahrung bilden. Innereien gilt es aufgrund ihres hohen Puringehalts lieber komplett zu meiden.

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