Hundstage – so wird eine bestimmte Hitzeperiode im Sommer bezeichnet. Mit den Tieren hat sie allerdings nichts zu tun. Doch woher stammt der Name?

Die sogenannten Hundstage prophezeien laut einer Bauernregel unter anderem einen langen Winter: „Hundstage heiß, Winter lange weiß.“ Bei der Bezeichnung denken viele zudem an die Hitze im Hochsommer, während derer sich Mensch und Hund oft im Schatten aufhalten – am liebsten, ohne sich zu regen. Doch der Ausdruck Hundstage hat einen anderen Ursprung.

Die Schönwetterperiode zwischen dem 23. Juli und 23. August ist nach dem Sternbild Großer Hund (Canis Major) benannt. Es ist jedoch nicht sofort in vollem Umfang am Nachthimmel sichtbar.

Vom Erscheinen des ersten Hundssterns (Muliphein) bis zum letzten (Aludra) vergeht etwa ein Monat. Während dieses Zeitraums geht der hellste Stern im Sternbild Großer Hund, Sirius, mit der Sonne auf und unter – deshalb wird Sirius auch Hundsstern genannt.

Im alten Griechenland erfolgte die Zuordnung zum Kalender, denn dort war und ist von Mitte Juli bis Mitte August die heißeste Zeit des Jahres. Das astronomische Ereignis und das Erscheinen des Sternbilds werden auch als „heliakischer Aufgang“ bezeichnet, was etwa „mit der Sonne“ bedeutet.

Heutzutage werden die Hundstage mit Hitze in Verbindung gebracht. Dass das Erscheinen von Sirius mit hohen Temperaturen einhergeht, ist jedoch ein Zufall. Es ist nicht die Ursache für die meist heißeste Jahreszeit. Das Sternbild geht nur etwa in diesem Zeitraum gemeinsam mit der Sonne auf. Es handelt sich deshalb nicht um ein meteorologisches, sondern ein astronomisches Ereignis.

Im Laufe der Jahrhunderte hat sich der heliakische Aufgang des Sirius aufgrund von Eigenbewegung des Sternbildes und Richtungsänderung der Erdachse um einen Monat verschoben. Daher ist er mittlerweile in Deutschland frühestens ab dem 30. August zu sehen. Das Phänomen könnte also eher als Zeichen für das baldige Ende des Sommers oder des kommenden Herbstanfangs gesehen werden. Der Begriff Hundstage steht aber weiterhin für die heißesten Wochen des Jahres.

Das sollten Menschen beachten:

Jährlich bringen die Hundstage hohe Temperaturen mit sich, die nicht nur für uns Menschen, sondern auch für unsere Haustiere zur Herausforderung werden können. Doch genau diese Zeit bietet auch Chancen: Wer sich gut vorbereitet und bewusst mit der Hitze umgeht, kann die Tage im Freien durchaus genießen. Wichtig ist es, passende Maßnahmen zu ergreifen, damit sowohl Sie als auch Ihre tierischen Begleiter gesund und munter bleiben.

Bevor der Einfluss des Hundssterns auf die Temperaturen widerlegt wurde, gab es verschiedene Erklärungen für die Hitzewelle:

Hierzulande wurden die Hundstage früher mit gemischten Gefühlen betrachtet. Zum einen bedeutete die große Hitze eine mögliche Gefahr für die Ernte, zum anderen einen langen harten Winter.

Es gibt verschiedene Bauernregeln rund um die Hundstage, die besagen, dass auf schönes Wetter während der Hundstage ein kalter Winter folgt und regnerisches Wetter eine schlechte Ernte nach sich zieht. Hier einige Beispiele:

Statistisch gesehen sind die Hundstage dabei oftmals wirklich die heißesten Tage des Jahres in Deutschland. Denn die größte Wahrscheinlichkeit für größere Hitzewellen fällt in diesen Zeitraum.

Wetterexperten sprechen von einem Sommertag, wenn das Thermometer auf mindestens 25 Grad steigt. Die Güte eines Sommers wird auch anhand der Zahl der Sommertage bestimmt. Liegt die Temperatur bei mehr als 30 Grad, sprachen die Meteorologen früher von einem Tropentag. Heute heißt es einfach: ein heißer Tag.

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