In genau zwei Monaten ist Heiligabend. Wer sich einen prächtigen Weihnachtsbaum in die Wohnung stellen möchte, muss tiefer in die Tasche greifen. Ein Experte klärt auf.

Tannenbäume kosten zu Weihnachten 2024 etwas mehr als im Vorjahr. Im Norden liege der Preis für eine gut gewachsene Nordmanntanne bei einer Größe von 1,80 bis 2 Metern bei 50 bis 55 Euro, bestätigte Bernd Oelkers, Vorsitzender des Verbands der Weihnachtsbaum- und Schnittgrünerzeuger in Niedersachsen, Hamburg und Bremen den Bundestrend: „Unsere Premiumware kostet 26 bis 28 Euro pro Meter“.

Die Tanne habe bei dem Preis keinen Makel, sei frisch geschlagen und verfüge über ein sattes, grünes Nadelkleid. Sie sei im Durchschnitt 13 Jahre gehegt und gepflegt worden, erst 3 Jahre in der Baumschule, dann 10 Jahre auf den Höfen. Neben dem Qualitätsbaum mit geringer Preiserhöhung würden die Discounter-Preise in diesem Winter überproportional ansteigen.

Insgesamt ist das Weihnachtsbaumangebot knapper. „Das zieht sich durch ganz Europa“, sagte Oelkers, der in Wenzendorf südlich von Hamburg Tannen anbaut. Es würden nicht mehr so viele Mengen angepflanzt wie früher. „Vor zwei, drei Jahren hatten wir so viele, da hätten wir zweimal im Jahr Weihnachten feiern können“, sagt der Landwirt aus Wenzendorf im Landkreis Harburg. Als Gründe für das knappere Angebot gelten unter anderem die Trockenjahre 2017 und 2018, in denen viele junge Bäume eingingen.

Wegen niedriger Discounter-Preise, hoher Händlermargen und gestiegener Produktionskosten verlief das Geschäft in den letzten zehn Jahren eher schlecht. Viele Erzeuger haben deshalb die Anbauflächen reduziert oder ihr Geschäft ganz aufgegeben. Allerdings müssen sich Verbraucher keine Sorgen machen, keinen Baum zu bekommen. Es ist jedoch ratsam, frühzeitig auf die Suche nach einem schönen Exemplar zu gehen.

Laut dem Bundesverband mit Sitz in Wiebelsheim (Rheinland-Pfalz) werden bundesweit jährlich zwischen 23 und 25 Millionen Weihnachtsbäume verkauft. Etwa 19 Millionen davon stammen aus Deutschland, der Rest wird aus Dänemark und anderen Ländern importiert. Unter den natürlichen Weihnachtsbäumen ist die Nordmanntanne weiterhin der beliebteste Baum der Deutschen.

Im Norden spiele der Import kaum eine Rolle, sagte Oelkers: „Niedersachsen ist nach dem Sauerland das deutsche Anbauland Nummer zwei, wir haben gute klimatische Bedingungen.“ 25 Prozent würden über die Direktvermarktung ab Hof verkauft, ein Großteil dann über Zwischenhändler.

Share.
Exit mobile version