Am heutigen Sonntag sind die Paralympics zu Ende gegangen. In einem der letzten Wettbewerbe wurde es aber noch einmal dramatisch.
Im Ziel jubelte die Spanierin Elena Congost noch über ihre Bronzemedaille bei den Paralympics. Doch später stand fest: Die Marathonläuferin verlässt Paris ohne Edelmetall. Denn Congost ließ zwei Meter vor dem Ziel ein elastisches Band los, das sie immer berühren muss. Dieses Band verbindet die sehbehinderte Läuferin mit ihrer Begleitperson (Guide).
Doch das tat sie aus gutem Grund. Denn ihr Guide, Mia Carol Bruguera, bekam Krämpfe und strauchelte kurz vor dem Ziel. Congost versuchte, ihn zu stützen, ließ dabei kurzzeitig das Band los. Doch im Regelwerk ist unter Artikel 7.9.5 festgehalten, dass die Athletinnen und Athleten die verbindende Leine im Wettbewerb zu keiner Zeit loslassen dürfen.
Sehr zum Ärger der Spanierin Congost blieben die Veranstalter bei der Regelauslegung streng. „Sie haben mich nicht wegen eines Verstoßes disqualifiziert, sondern weil ich ein Mensch bin“, sagte die enttäuschte Para-Athletin nach ihrer Disqualifikation und fügte an: „Es war ein Reflex, den du hast, wenn jemand zu Boden geht.“
An ihrer Stelle übernahm Misato Michishita (Japan) die Bronzemedaille. Michishita war als Vierte ins Ziel gelaufen.