Soziale Medien berichten über einen Ausbruch des humanen Metapneumovirus in China. Was ist bisher bekannt?

Virus-Ausbruch in China – da werden düstere Erinnerungen wach. Dieses Mal geht es aber nicht um ein unbekanntes Virus wie SARS-CoV-2. HMPV ist seit Anfang der 2000er-Jahre bekannt, wurde ursprünglich in Rotterdam isoliert. Was ist über das Virus und die Verbreitung bekannt?

Die Weltgesundheitsorganisation bestätigt den Ausbruch nicht. Auf Anfrage vom „Ärzteblatt“ teilte ein Sprecher unter Berufung auf die chinesische Kontrollbehörde mit: Dem neuesten Bericht der chinesischen CDC vom 2. Januar zufolge sei die Zahl der akuten Atemwegsinfektionen, einschließlich der saisonalen Influenza, RSV und des humanen Metapneumovirus (hMPV), im Vergleich zum Vormonat zwar gestiegen. Das sei aber für diese Jahreszeit (Winter auf der Nordhalbkugel) zu erwarten. Die gemeldete Influenzaaktivität sei demnach geringer als im gleichen Zeitraum des Vorjahres.

Tatsächlich ist nicht klar, ob die Krankenhausfälle auf Grippe oder hMPV zurückzuführen sind. Allerdings bestätigen auch indische Behörden hMPV-Fälle.

Es handelt sich um ein sogenanntes respiratorisches Virus, einen Verwandten des Respiratorischen Synzytial-Virus. Die Symptome sind ähnlich wie bei Grippe oder Corona. Typisch sind Fieber, Kopfschmerzen, Schnupfen und Husten. Vor allem für kleine Kinder und Menschen mit geschwächtem Immunsystem kann eine Infektion gefährlich werden.

„Die Sorge vor einer Pandemie kann besänftigt werden“, sagte Dr. Carla Garcia Carreno, Leiterin für Infektionsprävention und -kontrolle am Children’s Medical Center Plano zu CBS News. Das Virus sei nicht nur relativ stabil, sondern auch kein neuartiges Virus wie Covid-19. „Es ist schon seit einiger Zeit im Umlauf, daher haben die Menschen eine gewisse Immunität gegen dieses menschliche Metapneumovirus.“

Dennoch kommt es immer wieder zu größeren Ausbrüchen. Nach den Corona-Lockdowns wurde dies besonders in Großbritannien und den USA registriert. Offenbar handelt es sich um einen Nachholeffekt, bedingt durch die strikten Lockdown-Maßnahmen.

In seinem letzten Wochenbericht von Mitte Dezember nennt das Robert Koch-Insitut die Zahl von sieben Prozent der eingereichten Proben, in denen hMPV nachgewiesen wurde. Deutlich häufiger wurden Rhinoviren, saisonale Coronaviren und Adenoviren entdeckt. Auch Grippe- und SARS-CoV-2-Viren kursieren zurzeit.

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