Auf Türkei-Reisen spezialisiert
We-Flytour insolvent: Was Urlauber jetzt wissen müssen
Aktualisiert am 25.11.2024 – 16:36 UhrLesedauer: 2 Min.
Erst der Reisekonzern FTI – nun geht mit We-Flytour der nächste Veranstalter in die Knie. Was das für Pauschalreisende bedeutet.
Der auf Türkeireisen spezialisierte Reiseveranstalter We-Flytour muss Insolvenz anmelden. Das Unternehmen habe angekündigt, zu Beginn dieser Woche einen Insolvenzantrag zu stellen, teilt der Deutsche Reisesicherungsfonds (DRSF) auf seiner Website mit. Über We-Flytour gebuchte Pauschalreisen sind beim DRSF abgesichert.
Nach Angaben des Absicherers hat We-Flytour bisher alle noch nicht angetretenen Pauschalreisen mit Reisebeginn bis einschließlich 26. November storniert. Von der drohenden Insolvenz seien außerdem rund 1.500 Reisende betroffen, die sich gerade mit dem Veranstalter im Urlaub befinden – vorwiegend in der Türkei und Ägypten.
Der DRSF betonte, man gewähre für alle Pauschalreisenden, die sich aktuell im Urlaub befinden, eine sichere Heimreise oder die Fortsetzung des Urlaubs. Betroffene, deren Reise storniert wurde, bekämen bereits geleistete Zahlungen erstattet. Man wolle sich mit ihnen in Verbindung setzen, sobald alle Rückholaktionen abgeschlossen seien.
Für betroffene Reisende wurden Telefon-Hotlines eingerichtet:
Die Absicherung beim Deutschen Reisesicherungsfonds (DRSF) ist für größere Reiseanbieter mit mehr als zehn Millionen Euro Jahresumsatz Pflicht. Auch kleinere Veranstalter können sich darüber absichern oder aber eine individuelle Versicherungslösung finden.
Wie das Portal „touristik aktuell“ berichtet, habe der Heilbronner Reiseanbieter am Samstag angekündigt, „in Kürze“ beim zuständigen Amtsgericht Insolvenz anmelden zu müssen. Als Gründe habe das Unternehmen in einem Vertriebsschreiben den „plötzlichen“ Rückzug des Kreditkarten-Dienstleisters Get Net und die Verzögerungen beim Wechsel zu einem neuen Anbieter genannt, zitiert „touristik aktuell“ aus einem Vertriebsschreiben von We-Flytour.
Der Reiseveranstalter aus Heilbronn wurde im September 2023 gegründet. Für eine Stellungnahme des Unternehmens war am Montagmorgen zunächst niemand zu erreichen.
Die drohende Pleite von We-Flytour hat zwar nicht das Ausmaß der FTI-Insolvenz aus dem Juni dieses Jahres, als Hunderttausende Pauschalreisen platzten. Doch sie zeigt erneut, wie wichtig es ist, dass Urlauber bei der Buchung ihrer Pauschalreise darauf achten, dass sie vom Anbieter einen Reisesicherungsschein bekommen und diesen gut aufbewahren.
Ohne solch eine Absicherung bleibt nur der Weg über den Insolvenzverwalter, wo man seine Forderungen stellen kann – das dauert und oft bekommt man nicht viel zurück.
Im Fall der FTI-Pleite hat der DRSF nach jüngsten Angaben bislang 160 Millionen Euro an Erstattungen geleistet. Bislang seien 135.000 Anträge eingereicht worden, 120.000 wurden dem Fonds zufolge schon bearbeitet.