Finanzwissen

Was sind latente Steuern? Einfach erklärt


22.05.2025 – 03:00 UhrLesedauer: 3 Min.

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Latente Steuern werden auf speziellen Konten erfasst und in der Bilanz ausgewiesen. (Quelle: Christin Klose/dpa-tmn)

Es gibt zwei Arten von latenten Steuern. Doch was steckt überhaupt hinter dem Begriff? Finden Sie im Ratgeber eine Erklärung.

Latente Steuern sind zukünftige Steuerlasten oder Steuervorteile, die sich aus vorübergehenden Unterschieden zwischen der Handelsbilanz und der Steuerbilanz eines Unternehmens ergeben. Sie werden in der Bilanz angegeben und dienen dazu, ein vollständigeres und realistischeres Bild der finanziellen Lage des Unternehmens zu zeigen. Welche Arten latenter Steuern es gibt und weshalb sie wichtig sind, erfahren Sie hier.

Es gibt zwei Arten von latenten Steuern:

Die Berechnung latenter Steuern erfolgt anhand der Differenzen zwischen den Wertansätzen in der Handels- und Steuerbilanz, wobei in der Regel ein Steuersatz von 30 Prozent angewendet wird. Latente Steuern werden auf speziellen Konten erfasst und in der Bilanz ausgewiesen.

Der Zweck latenter Steuern ist es, die Unterschiede zwischen dem handelsrechtlichen und dem steuerlichen Gewinn auszugleichen und somit eine genauere Darstellung der finanziellen Situation des Unternehmens zu ermöglichen.

Latente Steuern haben mehrere wichtige Auswirkungen auf die Bilanz eines Unternehmens:

Durch diese Auswirkungen beeinflussen latente Steuern die Darstellung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage eines Unternehmens und sind somit ein wichtiger Faktor für die Bilanzanalyse und -interpretation.

Unternehmen können die Auswirkungen von latenten Steuern durch verschiedene Strategien minimieren. Sie sollten temporäre Differenzen zwischen Handels- und Steuerbilanz frühzeitig identifizieren, um deren Auswirkungen besser steuern zu können. Die langfristige Steuerplanung sollte die Effekte latenter Steuern berücksichtigen, um die Steuerlast zu minimieren und die Liquidität zu verbessern.

Eine genaue Aufzeichnung aller temporären Differenzen und der daraus resultierenden latenten Steuern ist entscheidend. Eine klare Darstellung der latenten Steuern erhöht das Vertrauen der Investoren und verbessert die Einschätzung der langfristigen Profitabilität.

Unternehmen müssen potenzielle Änderungen in der Steuergesetzgebung oder bei Steuersätzen beobachten, da diese die Bewertung latenter Steuern beeinflussen können. Bei der Gewinnausschüttung sollten Sie die Ausschüttungssperre für aktive latente Steuern berücksichtigen.

Bei Unsicherheiten bezüglich der Behandlung latenter Steuern sollten Unternehmen fachkundige Beratung in Anspruch nehmen. Firmen, die international tätig sind, müssen außerdem die Unterschiede zwischen HGB und IFRS bei der Bilanzierung latenter Steuern berücksichtigen.

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