Das Dengue-Fieber breitet sich weltweit aus. Auch in Europa ist das Virus längst angekommen. Was Sie darüber wissen sollten.

Das Wichtigste im Überblick


Dengue-Fieber ist eine Erkrankung, die von Flaviviren ausgelöst und von Stechmücken – vor allem der Asiatischen Tigermücke (Aedes-Mücke) – übertragen wird. Sie verbreitet sich mittlerweile weltweit. t-online beantwortet die wichtigsten Fragen zu der Erkrankung.

Was ist Dengue-Fieber?

Eine Viruserkrankung, die bislang vorwiegend in tropischen und subtropischen Regionen vor allem in Asien und Süd- und Zentralamerika auftrat. Die durch den Stich der Asiatischen Tigermücke übertragenen Flaviviren können verschiedene Krankheitssymptome auslösen, die in der Regel folgenlos wieder abklingen. Nur etwa jeder vierte Infizierte zeigt dabei überhaupt Symptome, die meisten Menschen erkranken symptomlos. Bei etwa ein bis fünf Prozent der Fälle kann es zu schweren Verläufen und sogar Todesfällen kommen. In Deutschland ist die Krankheit meldepflichtig.

Woher kommt Dengue-Fieber?

Seinen Ursprung hat das Virus in den tropischen und subtropischen Regionen in der Nähe des Äquators, vor allem im asiatisch-pazifischen Raum und in Zentral- und Südamerika. Durch den Klimawandel mit hohen Temperaturen und starken Niederschlägen vermehrt sich die Überträger-Mücke jedoch zunehmend weltweit. Die WHO geht von 400 Millionen jährlich weltweit aus, andere Experten schätzen bis zu 528 Millionen Infektionen jährlich.

In Europa habe sich die Aedes-Mücke bereits in über 24 Ländern ausgebreitet, so auch in Deutschland. Mehr dazu lesen Sie hier. Seit 2010 wurden immer wieder lokale Ansteckungen mit Dengue-Fieber gemeldet, etwa in Spanien und Frankreich – so die WHO.

Wichtig zu wissen: Hitzewellen mit besonders hohen Temperaturen trockneten Brutstätten der Mücken eher aus, erklärte der Leiter der WHO-Abteilung für vernachlässigte Tropenkrankheiten, Raman Velayudhan. Sie verringerten das Risiko, gestochen zu werden. Er rief aber alle Länder auf, wachsam zu sein, wenn wieder Regen einsetzt. Die Mücken brüten in stehendem Wasser.

Welche Symptome zeigt Dengue-Fieber?

Etwa drei bis maximal 15 Tage nach der Infektion (also dem Mückenstich) treten Fieber, Schüttelfrost, Kopf-, Muskel-, Glieder- oder Knochenschmerzen auf. Letzteres führte zu der traditionellen Bezeichnung „Knochenbrecherfieber“. Hinzu kommt ein fleckiger Hautausschlag.

Komplikationen können zu inneren Blutungen und Schock führen. Kommt es zu einem schweren Blutdruckabfall, kann dieser tödlich enden. Schwere Verläufe treten jedoch oft erst nach einer wiederholten Ansteckung mit dem Virus auf.

Wie wird Dengue-Fieber behandelt?

Behandelt wird die Erkrankung wie eine „normale“ Grippe, die Symptome werden gelindert. Verabreicht werden schmerzlindernde und fiebersenkende Mittel. Ein Medikament zur Virusbekämpfung gibt es nicht. Die Krankheitszeichen halten etwa eine Woche an.

Ein schwerer Verlauf erfordert eine stationäre Aufnahme im Krankenhaus.

Wie kann man einer Infektion mit dem Dengue-Fieber vorbeugen?

Es stehen zwei Impfstoffe zur Verfügung, die jedoch bislang in der Reisemedizin aus verschiedenen Gründen nicht oder nur selten eingesetzt werden.

Der Impfstoff Dengvaxia ist nur für Reisende oder Bewohner der endemischen Gebiete geeignet, die bereits eine gesicherte Erstinfektion durchgemacht haben.

Seit Februar ist in der EU auch „Qdenga“ zugelassen, der in zwei Dosen im Abstand von drei Monaten verabreicht wird. Bislang gibt es jedoch noch keine Empfehlung der Ständigen Impfkommission für den Wirkstoff.

Präventiv bleibt damit, für einen ausreichenden Schutz vor Mückenstichen zu sorgen. Tragen Sie langärmelige Kleidung und verwenden Sie Mückenschutzmittel. In den Risikogebieten empfiehlt es sich, nachts unter einem Moskitonetz zu schlafen.

Die Brutstätten der Mücken finden sich in (selbst kleinsten) Ansammlungen von Wasser – sowohl in der Stadt wie auf dem Land, darunter alte Reifen, Übertöpfe/Untersetzer von Pflanzgefäßen, Regentonnen.

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