Im Fahrstuhl stecken zu bleiben ist für viele eine Horrorvorstellung. Warum man im Fall der Fälle dennoch die Ruhe bewahren kann – und wie man die Zeit nutzt.

In Romantikkomödien führt er bisweilen zum großen Glück, in Actionfilmen zu spektakulären Stunts: Der stecken gebliebene Aufzug hat in vielen Filmen eine tragende – oder besser gesagt stehende – Nebenrolle.

Wenn Ihnen das im echten Leben passieren sollte, sollten Sie vor allem eins vermeiden: eigenmächtige Rettungsversuche. Auf keinen Fall sollten Sie versuchen, die Tür selbst aufzuschieben und zwischen den Stockwerken hinauszuklettern. Hier droht Lebensgefahr, warnt die Prüforganisation Dekra. Auch, weil sich der Fahrstuhl plötzlich wieder in Bewegung setzen kann, etwa nach einem Stromausfall.

Das ist vor allem wichtig

Stattdessen ist eine Sache entscheidend: Ruhe bewahren. „Denn trotz vieler Horrorszenarien: Es kann nichts passieren. Die Tür öffnet sich wieder und man kommt aus dem Aufzug auf jeden Fall auch wieder heraus“, sagt Susan Schmidt. Sie arbeitet in der Notrufzentrale des Aufzugherstellers Schindler. Die größte Sorge vieler sei, dass sie keine Luft mehr bekommen. „Aber man kann in der Kabine nicht ersticken, sie ist nicht hermetisch abgeriegelt“, sagt sie.

Drücken Sie stattdessen den Notrufknopf, um Hilfe zu rufen – und zwar lang und ausdauernd. Drei bis fünf Sekunden sind in der Regel notwendig. Anschließend meldet sich die durchgängig besetzte Notrufzentrale, beantwortet Fragen und schickt einen Mitarbeiter. „Es gibt keine gesetzliche Vorgabe zur Zeit, innerhalb der jemand befreit sein muss. Wir versuchen binnen 30 Minuten einen Techniker vor Ort zu haben, um die Person zu befreien“, sagt Schmidt. In dieser Zeit halten die Mitarbeiter Kontakt zu den Eingeschlossenen. „Wir haben ein System, mit dem wir wirklich keinen Notruf verlieren, niemanden vergessen. Und dieses erinnert uns auch daran, regelmäßig immer wieder in die Kabine zu rufen und zu fragen, wie es geht“, so Schmidt.

Sie empfiehlt, sich hinzusetzen und sich abzulenken, beispielsweise mit dem Smartphone. Bei Bedarf könne man per Druck auf den Notrufknopf Kontakt zu den Mitarbeitern aufnehmen, falls man jemanden zum Sprechen braucht.

Das können Außenstehende tun

Wer von außen mitbekommt, dass ein Fahrstuhl feststeckt, sollte eigenmächtige Rettungsversuche bleiben lassen. Sprechen Sie stattdessen mit den Personen im Aufzug und setzen Sie einen Notruf ab, falls noch nicht geschehen. Die Notrufnummer der Wartungsfirma sollte am Hauptzugang des Aufzuges zu finden sein.

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