Mückenstiche sind unangenehm und können allergische Reaktionen hervorrufen. Welche Hausmittel wirklich helfen – und wann Sie zum Arzt gehen sollten.

Das Wichtigste im Überblick


Wenn eine Mücke sticht, injiziert sie ihren Speichel in die Haut, damit das Blut, das sie trinken will, nicht gerinnt. Auf die Proteine im Speichel reagiert der Mensch allergisch und schüttet das Hormon Histamin aus. Das verursacht die Rötung, Schwellung und den Juckreiz.

Viele Menschen wollen insbesondere den Juckreiz bekämpfen und greifen dabei gern auf Hausmittel zurück. Wann diese helfen können – und wann Sie besser einen Arzt aufsuchen sollten.

Mückenstiche bekämpfen: Speichel und Wasser

Der wichtigste Tipp nach einem Mückenstich lautet: Nicht kratzen! Kühlen Sie stattdessen die Stelle, um den Juckreiz zu lindern. Wenn Sie sich kratzen, verteilen Sie den Mückenspeichel, der den juckenden Gerinnungshemmer enthält. So wird der Mückenstich noch größer und juckt immer stärker. Außerdem können Bakterien leichter eindringen, die Infektionen hervorrufen können. Kaltes Wasser oder sogar Ihr eigener Speichel sind geeignete Erste-Hilfe-Maßnahmen, denn sie kühlen den Stich.

Ist der Mückenstich aufgekratzt, sollten Sie diesen am besten mit einem Pflaster abkleben. Das reduziert das Weiterkratzen und das Eindringen von Schmutz und Bakterien.

Info: Blutvergiftung nach Mückenstichen

Von Stichen heimischer Mücken sind in der Regel keine gesundheitlichen Folgen zu erwarten – es sei denn, Bakterien gelangen über den Stich ins Gewebe. Dann entzündet sich zunächst die betroffene Hautstelle. Ohne Behandlung kann es dann passieren, dass sich die Erreger in tiefere Gewebeschichten und schlimmstenfalls im gesamten Körper ausbreiten. Die Folge: eine Blutvergiftung, fachsprachlich auch Sepsis genannt. Diese kommt zwar selten vor, ist aber sehr gefährlich. Mehr Informationen zum Thema Blutvergiftung nach Mückenstich finden Sie hier.

Einfache Hausmittel gegen Mückenstiche

Ist der Juckreiz gar nicht mehr zu ertragen, hilft am besten ein Eiswürfel oder eine kalte Kompresse. Achten Sie aber darauf, diese nicht direkt auf die Haut zu drücken, da sonst das Hautgewebe unter der Kälte leiden könnte. Wickeln Sie das Kühlelement stattdessen in ein Geschirrtuch, um die Haut zu schonen. Auch ein feuchtes Tuch schafft Linderung.

Daneben empfiehlt das Center for Disease Control and Prevention (CDC) als Hausmittel gegen den Juckreiz eine Mischung aus Speisenatron und Wasser. Mischen Sie dafür einen Esslöffel Natron mit gerade so viel Wasser, dass eine Paste entsteht. Tragen Sie die Paste auf den Mückenstich auf. Nach zehn Minuten waschen Sie die Paste ab.

Darüber hinaus gibt es weitere Hausmittel, die möglicherweise eine gewisse Linderung verschaffen können. Dazu gehören:

  • Zwiebel: Eine halbierte Zwiebel ist ein altes Hausmittel gegen juckende Mückenstiche. Sie wird mit der Schnittstelle auf den Mückenstich gedrückt.
  • Zitrone: Eine Scheibe Zitrone soll die Einstichstelle desinfizieren, kühlen und beruhigen.
  • Ingwer: Auch eine Scheibe Ingwer soll den Stich desinfizieren und beruhigen.
  • Essig: Apfelessig soll den Juckreiz lindern, wenn er unmittelbar nach dem Stich auf die Hautstelle gegeben wird.
  • Aloe Vera: Der Saft einer Aloe-Vera-Pflanze kann den Juckreiz ebenfalls reduzieren, indem er kühlend wirkt.
  • Spitzwegerich: Hilfe aus dem Garten sollen die frischen Blätter des Spitzwegerich bieten. Diese werden auf den Stich gelegt und, mit einem Stoffband fixiert, für etwa zwei Stunden auf der Haut gelassen. Mehr zur Wirkung von Spitzwegerich finden Sie hier.
  • Quark: Quark soll entzündungshemmend wirken. Man gibt ihn gekühlt auf eine Kompresse und legt diese auf die Wunde, solange der Quark noch feucht ist.
  • Honig: Vor allem Manuka-Honig soll antibakteriell und entzündungshemmend wirken.

Wissenschaftlich belegt ist die Wirkung dieser Hausmittel allerdings nicht. Zudem gilt allgemein: Verwenden Sie Hausmittel nicht auf aufgekratzten Mückenstichen und verlassen Sie sich nicht zu lange darauf. Tritt nach wenigen Tagen keine deutliche Besserung ein oder verschlimmern sich die Beschwerden, sind andere Behandlungsstrategien erforderlich.

In einigen Online-Foren liest man zudem immer wieder, dass Nagellack gegen Mückenstiche helfen soll. Davon sollten Sie jedoch besser absehen. Denn Nagellack kann die Haut zusätzlich reizen.

Mittel gegen den Juckreiz aus der Apotheke

In der Apotheke sind Gels zur Behandlung von Mückenstichen erhältlich, die ebenfalls kühlen und den Juckreiz sowie die Schwellung zusätzlich durch ein leichtes Antihistaminikum lindern. Dieses hemmt das für die allergische Reaktion verantwortliche Histamin. Ein solches Gel gehört gerade für den Urlaub in jede Reiseapotheke.

Auch andere Antihistaminika können helfen. Laut Informationen der Mayo Clinic können Sie etwa bei stärkeren Reaktionen versuchen, die Beschwerden durch die Einnahme eines rezeptfreien Antihistaminikums zu lindern, wie etwa Cetirizin oder Loratadin.

Als Alternative gibt es auch elektronische Stichheiler (sogenannte Hitzestifte), die den Juckreiz mit konzentrierter Wärme behandeln. Die Hitzebehandlung sollten Sie allerdings nicht bei offenen Wunden anwenden.

Menschen, die sehr empfindlich auf die Stiche reagieren, sollten zudem eine niedrig dosierte Kortisoncreme dabei haben. Diese Behandlung ist allerdings nur eine kurzfristige Lösung und sollte stets mit einem Arzt abgesprochen werden.

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