Wenn weißer Schleim beim Husten zu sehen ist, können verschiedene Erkrankungen dahinterstecken. Lesen Sie, welche Ursachen infrage kommen.

Abgehusteter Schleim (Auswurf) kann sehr unterschiedlich aussehen. Er kann farblos sein, aber auch eine weiße, gelbe, grünliche, rote oder bräunlich-schwarze Farbe annehmen.

Ist beim Husten weißer Schleim im Auswurf zu erkennen, gibt dies der Ärztin oder dem Arzt einen Hinweis auf die mögliche Ursache. Neben der Farbe können zudem die Konsistenz (etwa zäh, schaumig, schleimig …) und Menge des Auswurfs aufschlussreich sein.

Allein anhand der Farbe des Auswurfs lässt sich keine sichere Diagnose stellen. Daher wird die Ärztin oder der Arzt nach weiteren Beschwerden fragen und die Person gründlich untersuchen.

Die mittelgroßen Atemwege (Bronchien) sind von einer schützenden Schleimhaut bedeckt, die kontinuierlich Schleim bildet. Dieser verhindert, dass Fremdkörper wie Staub oder Pollen die Bronchien schädigen. Feine Flimmerhärchen befördern den Schleim samt darin enthaltener Fremdkörper permanent in Richtung Mund. Anschließend wird er entweder heruntergeschluckt und verdaut – oder, wenn es sich um eine größere Menge handelt, abgehustet.

Schleim ist ein wichtiger Schutzmechanismus des Körpers: Er dient dazu, Erreger und Fremdkörper aus den Atemwegen zu transportieren. Bei Gesunden ist der Schleim normalerweise farblos-glasig und muss nicht abgehustet werden.

Bildet sich so viel Schleim, dass er abgehustet werden muss, sind die Gründe dafür meist in den Atemwegen zu finden, etwa, wenn sich die Bronchialschleimhaut entzündet hat. Die Farbe des Schleims kann je nach Ursache variieren.

Ob der in den Bronchien gebildete Schleim beim Husten farblos, weiß oder anders gefärbt ist, hängt von seiner Zusammensetzung ab.

Der Schleim besteht größtenteils aus Wasser. Zu weiteren Bestandteilen zählen

  • weiße Blutkörperchen,
  • Gewebezellen,
  • Staubteilchen,
  • verschiedene Eiweiße und
  • Mikroorganismen.

Darüber hinaus kann der Schleim weitere Stoffe enthalten. Dazu zählen zum Beispiel Blut oder Rauchpartikel. Im Rahmen verschiedener Erkrankungen kann die Konzentration der einzelnen Bestandteile variieren – und somit auch die Farbe. Weißer Schleim beim Husten gibt also einen Hinweis auf seine Zusammensetzung und damit auf die mögliche Ursache.

Wird weißer Schleim beim Husten sichtbar, steckt in vielen Fällen ein Virus dahinter: Oft ist ein weiß-glasiger Schleim Begleiterscheinung einer Erkältungskrankheit wie einer akuten Bronchitis.

Eine akute Bronchitis entsteht meist durch Viren. Husten ist dabei ein typisches Symptom. Anfangs handelt es sich um einen trockenen Reizhusten. Im weiteren Verlauf kann sich in den Bronchien vermehrt Schleim bilden, den die Betroffenen abhusten. Vor allem zu Beginn ist ein weißer, meist glasiger Schleim zu beobachten. Mit der Zeit kann sich die Farbe des Auswurfs ändern. Insbesondere, wenn sich zusätzlich zur viralen Infektion Bakterien ansiedeln, kann der Schleim dann eine gelb-grünliche Farbe annehmen. Meist bildet sich eine akute Bronchitis ohne Folgen wieder zurück.

Neben Husten zählen Erkältungsbeschwerden wie Schnupfen, Halsschmerzen oder leichtes Fieber zu weiteren möglichen Symptomen einer akuten Bronchitis. Mehr zum Krankheitsbild der akuten Bronchitis erfahren Sie hier.

Neben der akuten Bronchitis kann auch eine chronische Bronchitis zu Husten mit zähem, weißem Schleim führen. Dabei ist die Bronchialschleimhaut dauerhaft entzündet. Anhaltender Husten mit Auswurf, der vor allem morgens seinen Höhepunkt hat, zählt zu den typischen Symptomen. Anders als die akute Form entsteht die chronische Bronchitis in der Regel nicht durch Erreger, sondern durch Stoffe, welche die Schleimhaut der Bronchien reizen. Insbesondere Raucherinnen und Raucher sind daher gefährdet. Mehr zur chronischen Bronchitis lesen Sie hier.

Raucherinnen und Raucher husten häufig weißen oder bräunlichen Schleim ab. Dieser entsteht, weil die Bronchialschleimhaut gereizt wird und mehr Schleim bildet.

Wenn Personen mit chronischer Bronchitis weiterhin rauchen oder einer anderen Schadstoffbelastung ausgesetzt sind, erhöht sich das Risiko für eine chronisch obstruktive Lungenkrankheit (COPD). Die Atemwege sind dann dauerhaft verengt, was zu zunehmender Atemnot führt. Wie COPD entsteht und welche Therapie infrage kommt, erfahren Sie hier.

Weißer Auswurf kann zahlreiche weitere Ursachen haben, zum Beispiel

  • Asthma bronchiale
  • Lungenstauung/Lungenödem
  • Keuchhusten
  • Mukoviszidose

Personen mit Asthma bronchiale bemerken mitunter einen glasigen oder weißen, zähen Schleim beim Husten. Durch eine chronische Entzündung der Atemwege reagieren die Bronchien überempfindlich, sodass sie sich krampfartig verengen. Zugleich schwellen die Schleimhäute an und bilden vermehrt Schleim. Dies kann zu Atemnot und pfeifenden Geräuschen beim Ausatmen führen.

Auch im Rahmen einer Keuchhusteninfektion kann weißer Schleim beim Husten zu sehen sein. Welche weiteren Symptome Keuchhusten auslösen kann, lesen Sie hier.

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