Feiertag oder Arbeitstag
Was feiern wir eigentlich am 6. Januar?
Caspar, Melchior und Balthasar: Viele meinen, die Identität der Heiligen Drei Könige zu kennen. Doch wer waren sie wirklich? Und was genau feiert die katholische Kirche am 6. Januar?
Aktualisiert am 03.01.2025 – 09:58 Uhr|Lesedauer: 4 Min.
Der 6. Januar ist Dreikönigstag. An diesem Datum feiert die katholische Kirche das Fest der Erscheinung des Herrn. Das wichtige Hochfest erinnert an die Huldigung des Jesuskindes durch die Heiligen Drei Könige Caspar, Melchior und Balthasar.
Die Ostkirche feiert nicht am 25. Dezember, sondern am 6. Januar die Geburt Jesu. Deshalb heißt der Feiertag dort auch Epiphanias, das Fest der Erscheinung des Herrn, oder auch „Großneujahr“. Erst seit dem Mittelalter wird am 6. Januar auch die Ankunft der Heiligen Drei Könige gefeiert.
Der Feiertag im Januar ist den Weisen aus dem Morgenland gewidmet, die der Weihnachtsgeschichte zufolge von einem Stern geleitet nach Bethlehem reisten, um Jesus, dem neugeborenen König der Juden, zu huldigen.
Die Weisen, die in späteren Überlieferungen als die Heiligen Drei Könige Caspar, Melchior und Balthasar bezeichnet wurden, überreichten dem Kind als Geschenk Gold, Weihrauch und Myrrhe. Die Anbetung Jesu durch die Weisen wird von der katholischen Kirche als Sichtbarwerdung der Göttlichkeit Jesu und somit Erscheinung des Herrn gefeiert.
Am 6. Januar ist das Dreikönigsfest noch in Bayern, Baden-Württemberg und Sachsen-Anhalt ein gesetzlicher Feiertag. Auch die Österreicher haben an diesem Tag frei. In allen anderen Bundesländern in Deutschland hingegen ist der 6. Januar ein normaler Tag.
Wer sich genauer mit der Geschichte der Heiligen Drei Könige beschäftigt, muss feststellen: Viel von dem, was wir über die Weisen zu wissen glauben, kommt in der ursprünglichen Weihnachtsgeschichte im Matthäusevangelium der Bibel gar nicht vor und wurde erst später, im Laufe der Jahrhunderte, dazugedichtet.
Bei dem Bild der Heiligen Drei Könige geht es auch darum, dass wohlhabendere Personen zusammen mit armen Hirten zur Krippe kommen. Teil der Faszination der Weihnachtsgeschichte soll sein, dass Reiche und Arme gleichermaßen vor dem Kind in der Krippe niederknien.
Die Weihnachtsgeschichte im Matthäusevangelium bildet die Grundlage für das christliche Fest der Heiligen Drei Könige. Die Geschichte erzählt von Magiern aus dem Osten, die nach Bethlehem kamen, um dem neugeborenen König der Juden zu huldigen. Dort heißt es: „Als Jesus zur Zeit des Königs Herodes in Betlehem in Judäa geboren worden war, kamen Sterndeuter – Magier – aus dem Osten nach Jerusalem und fragten: Wo ist der neugeborene König der Juden?“
Als Geschenke brachten die Magier Gold, Weihrauch und Myrrhe mit. Ob es sich bei den Magiern um weise Könige handelte und wie viele es genau waren, steht in der Weihnachtsgeschichte allerdings nicht.
Die Gebeine der Heiligen Drei Könige sollen der Überlieferung nach in einem goldenen Schrein im Kölner Dom liegen. Die Knochen zählen zu den wertvollsten Reliquien des Mittelalters – zunächst lagen sie im Mailänder Dom, erst 1162 kamen sie nach Köln. Am 6. Januar wird der Schrein geöffnet und Besucher können die Gebeine anschauen.
Dass es sich bei den Magiern um drei Könige handelte, interpretierte der Kirchenschriftsteller Tertullian im dritten Jahrhundert nach Christus aus den Geschenken Gold, Weihrauch und Myrrhe. Namen erhielten die drei Könige erstmals um das Jahr 500.